Dienstag, Dezember 24, 2024
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Datenschutz leicht gemacht

Das Startup DataGuard bietet Datenschutz-as-a-Service. Wie genau das aussieht und welche Vorteile das TechBoost-Programm für DataGuard bietet, erzählt Gründer und Geschäftsführer Thomas Regier.

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Thomas Regier, und ich bin gemeinsam mit Kivanç Semen und Dr. Markus Fisseler einer der Gründer von DataGuard. Mit unserer Datenschutz-as-a-Service Lösung und einem großartigen Team aus über 90 Leuten begleiten wir kleine und mittlere Unternehmen bei den Themen Datenschutz und IT-Sicherheit.

Welche Idee steckt hinter DataGuard?

Bereits im Studium haben Kivanc und ich uns damit beschäftigt, wie Daten im Cyberspace verarbeitet und genutzt werden und wer zu welchem Zweck Zugriff auf Informationen hat. Schon bevor die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft trat, die viele Firmen vor große Hürden stellte, hat Kivanc als externer Datenschutzbeauftragter gearbeitet. Daraus entstand die Idee: Wir bieten für die kleinen und mittleren Unternehmen eine Legal-Tech-Lösung namens Datenschutz-as-a-Service ab EUR 150 pro Monat an. Unsere Kunden nutzen zum einen unsere selbst entwickelte Software-Plattform, die eine Vielzahl an Datenverarbeitungsprozessen digitalisiert und automatisiert. Zum anderen werden unsere Unternehmenskunden von unseren qualifizierten Datenschutzbeauftragten persönlich beraten. Heißt konkret: Unser Hybrid aus Webplattform und Beratungsteam unterstützt deutschland- und mittlerweile auch weltweit Unternehmen bei der Umsetzung der DSGVO-Anforderungen. 

Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung interessant?

Angefangen haben wir mit der Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland – Arztpraxen beispielsweise oder Handwerksbetriebe. Alle arbeiten mit personenbezogenen Daten und stehen mit der DSGVO vor neuen Herausforderungen. Hier kommen wir ins Spiel: Wir nehmen unseren Kunden das Thema Datenschutz ab. Inzwischen haben wir das Kundenportfolio ausgeweitet auf kirchliche und öffentliche Institutionen sowie Vereine, Schulen und sogar politische Parteien. Unser Konzept ist auch für größere Unternehmen interessant, sodass mittlerweile auch internationale Konzerne zu unseren Kunden zählen. Weil unsere potenziellen Kunden sich stark unterscheiden, stellen wir in einer Erstberatung Fragen zur Datenverarbeitung und stufen den potenziellen Kunden dann in eines unserer Leistungspakete ein. Unser Kriterium hierfür ist die Komplexität der Datenverarbeitung. Mit steigender Qualität und Quantität der Daten erhöhen sich in der Regel auch die Kosten für unsere Leistung. 

Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?

Momentan erleben wir wieder eine ziemliche Hype-Phase mit großen Finanzierungsrunden sowie Aufkäufen und Börsengängen etlicher Tech-Unternehmen. Insbesondere in einer solchen Phase streben viele Startups nach hohen Bewertungen und Exits – manchmal bleiben dabei die „Execution“ und der Fokus aufs Kerngeschäft auf der Strecke. Eine weitere Entwicklung ist, dass etliche Großkonzerne ihre Corporate Venture Capital Programme mit frischem Kapital versehen haben, jetzt investieren oder Partnerschaften mit Startups anstreben. Das zeigt: Startups werden nicht nur als Wettbewerber mit disruptivem Potenzial angesehen, sondern auch als fähige und agile Partner, mit denen sich eine Zusammenarbeit lohnen kann. 

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Jede Menge – viele davon haben wir selbst gemacht. Welche das sind, wird in vielen Büchern und Blog-Artikeln schon bestens beschrieben. Was für mich heraussticht ist der Tipp, nur mit einem Partner zu gründen, dem man voll vertrauen kann und mit dem man nonstop zusammenarbeiten möchte. Das Ego des einzelnen sollte keine Rolle spielen. Wenn das nicht gegeben ist, sollte der Kompagnon ein anderer sein. Darüber hinaus sollten sich junge Gründer nicht über jede Kleinigkeit aufregen. Jemand, der Erfolge ohne Niederlagen erwartet, sollte nicht gründen. Scheitern gehört dazu. Wir sagen immer: Von zehn Dingen, die wir angehen, klappen acht vermutlich nicht. Aus den zwei, die klappen, ziehen wir die Energie, um die nächsten zehn Dinge in Angriff zu nehmen. 

Sie sind Teil von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom. Was gefällt Ihnen besonders?

Wir finden den Austausch mit anderen TechBoost-Startups spannend und profitieren natürlich von den 100.000 Euro Startguthaben für die Open Telekom Cloud. In Sachen Datenschutz ist die Open Telekom Cloud für uns genau richtig, da sie hohe Standards im Bereich Datensicherheit garantiert. Mittlerweile haben wir über TechBoost eine groß angelegte Marketing- und Vertriebskooperation mit der Deutschen Telekom aufgesetzt. Wir profitieren sehr von den zahlreichen Veranstaltungen, dem Marketing-Knowhow sowie dem starken Vertriebsnetzwerk der Telekom. 

Zuletzt waren Sie auf dem Digitalisierungsgipfel DIGITAL X WEST.

Was haben Sie von der Veranstaltung mitgenommen?

Bereits im vergangenen Jahr waren wir begeistert als Aussteller bei der DIGITAL X dabei und durften uns damals in einem Video-Interview vorstellen. Daher haben wir uns sehr gefreut, auch bei der diesjährigen DIGITAL X WEST als Speaker live vor Ort einen Vortrag über unsere Technologie-Lösung halten zu dürfen. Wie schon in der Vergangenheit sind durch den Vortrag potenzielle Kunden und Partner aus dem Publikum auf uns aufmerksam geworden. 

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

Wir möchten das führende Datenschutz-Unternehmen in Europa werden – und tagtäglich für den besseren Schutz der Daten von Millionen von Menschen einstehen. Und wir möchten, dass Unternehmen beim Thema Datenschutz direkt an DataGuard denken – und sie pragmatisch bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben unterstützen. Wir sehen tagtäglich bei unseren Kunden, dass Unternehmen das Thema Datenschutz positiv besetzen können. Schritt für Schritt werden wir mit neuen Produkten, für neue Kundengruppen und in weiteren Ländern dazu beitragen, dass Unternehmen bei ihren Kunden, Mitarbeitern und Partnern mit Datenschutz Made in Germany punkten können. Als Vertriebspartner haben wir zudem eine Kooperation mit der Telekom abschließen können.

Wie kam die Vertriebskooperation mit der Telekom zustande?

Wir waren einer der ersten Teilnehmer am TechBoost-Programm der Telekom. Seitdem haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt und unsere Expertise unter Beweis gestellt. Durch das Programm hatten wir die Möglichkeit, unser Unternehmen sehr schnell wachsen zu lassen. Die Telekom hat uns dabei in jedem Schritt begleitet und die Verbindung ist enger geworden. Daraus ist dann die Vertriebskooperation entstanden. Das heißt: Unseren Datenschutz-as-a-Service gibt es jetzt auch in dem berühmten Magenta – und die Telekom vertreibt DataGuard ab jetzt bundesweit. Denn wir passen gut zusammen: Die Telekom macht die Digitalisierung einfacher, wir machen den Datenschutz einfacher. Und zur Digitalisierung gehören zwangsläufig auch Datenschutz, Datentransparenz und IT Sicherheit.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Fokus, Fokus, Fokus: Mit wenig Ressourcen, vielen Aufgaben und unzähligen Handlungsoptionen läuft man durchaus schnell Gefahr, sich zu verzetteln und die PS nicht auf die Straße zu bekommen.

Keine falschen Erwartungen: Man muss sich im Klaren darüber sein, dass Unternehmertum harte und in vielerlei Hinsicht wenig glamouröse Arbeit ist. Glück gehört auch dazu. Es gibt dieses schöne Zitat vom Instagram-Gründer: „Erfolg ist ein Produkt aus drei Faktoren: Harte Arbeit, Glück und eigene Fähigkeiten. Nichts davon kann Null sein.“

Gründet! Beißt euch durch! Es ist überaus erfüllend – und ihr werdet bis auf Weiteres keinen anderen Job haben wollen.

Wir bedanken uns bei Thomas Regier für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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