Craft Exchange Online-Marktplatz für Craft Getränke
Stellen Sie sich und Craft Exchange kurz unseren Lesern vor!
Craft Exchange ist der erste Online-Marktplatz für Craft Getränke. Wir helfen kleinen, regionalen Herstellern dabei, mehr Sichtbarkeit und Reichweite zu bekommen und wollen dadurch eine zentrale Plattform für besondere, schwer erhältliche Getränke erschaffen.
Kleine Anbieter können ihre Getränke über Craft Exchange anbieten und verkaufen. Unter „Craft“ fallen allerdings nicht nur die vielen jungen Getränke-Startups, sondern auch sämtliche regionalen, traditionellen, meist unabhängigen Manufakturen, die seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten am Markt sind. Kunden bestellen dann direkt von den Produzenten oder Plattformverkäufern. Unser Angebot umfasst Bier, Spirituosen, Wein, Kaffee und Limonaden.
Ich selbst komme aus Berlin, habe einen BWL-Hintergrund, liebe gute Getränke und habe Craft Exchange dieses Jahr gegründet.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Ich bin schon seit einigen Jahren Hobbybierbrauer, mache zu Hause eigene Liköre und Spirituosen, röste selbst Kaffee und kreiere coole Limonaden. Getränke sind für mich also schon lange Hobby und Leidenschaft. Dadurch ist auch mein Interesse für hochwertige und kreative Produkte kleinerer Anbieter entstanden. Mit der Zeit fiel mir auf, wie viele von diesen kleinen Craft-Anbietern es eigentlich gibt und dass es teilweise echt schwierig ist, die Produkte zu bekommen. Man findet ja immer wieder vereinzelt irgendwo im Geschäft, auf einem Event oder online neue coole Getränke. Daher dachte ich, dass es eine Plattform geben müsste, die all diese besonderen, eher seltenen Getränke präsentiert und kaufbar macht. Da ich schon immer den inneren Wunsch hatte, ein Unternehmen zu gründen, stand der Entschluss fest.
Welche Vision steckt hinter Craft Exchange?
Unsere Vision ist es, die zentrale Anlaufstelle für Craft Getränke zu werden, indem wir die geschmackliche Vielfalt der Getränkewelt auf einer Plattform zusammenbringen und Menschen dadurch eine leicht erreichbare Alternative zu den handelsüblichen Getränken großer Marken bieten.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Einzelne, hervorzuhebende Herausforderungen gab es so, glaube ich, gar nicht. Es ist eher das Gesamtpaket mit allen Details, die berücksichtigt und gemacht werden müssen, wenn man ein neues Produkt an den Markt bringen will. Am herausforderndsten finde ich daher, bei allen Einzelfragen immer die richtige Entscheidung zu treffen. Eine Idee ist zwar ein wunderbares, theoretisches Konstrukt, jedes Detail in der Umsetzung muss dann aber genau auf die eigene Vorstellung und Vision einspielen. So fundamental diese Entscheidungen auch sind, so viel Spaß machen sie aber auch.
In der Anfangszeit habe ich klassisch „gebootstrapped“. Seit kurzem haben wir nun aber zwei kleine Investoren mit an Bord.
Wer ist die Zielgruppe von Craft Exchange?
Unsere Zielgruppe sind alle, die Lust auf leckere, hochwertige und regional verankerte Getränke haben – und das sowohl alkoholisch als auch alkoholfrei. Menschen, die gerne Bier trinken, trinken zum Beispiel auch gerne Gin und Kaffee – genauso mögen Weintrinker etwa auch Rum, Whisky oder mal eine erfrischende Limo. Uns war sehr wichtig, nicht nur das eine oder andere zu bedienen. Unsere Positionierung ist Craft – und alles, was darunter fällt, gibt es bei uns.
Unsere Zielgruppe sind also sowohl bereits überzeugte Craft-Trinker, die schon einen großen Bogen um Massenindustrieprodukte machen als auch diejenigen, die sich immer mehr für craftige Alternativen begeistern können und neues entdecken wollen.
Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Der wesentliche Vorteil ist, dass Kunden durch uns besondere, schwer erhältliche Getränke entdecken und kaufen können. Die Craft-Getränkeszene wird ja immer größer und beliebter, aber im Handel findet man die meisten dieser Getränke kaum. Durch Craft Exchange haben Kunden Zugang zu regionalen und teilweise verborgenen Köstlichkeiten.
Um diesen Mehrwert bestmöglich zu bieten, haben wir uns für den Marktplatzansatz entschieden. Das heißt, dass Kunden direkt von unabhängigen Herstellern und Verkäufern bestellen. Dadurch ist unser Produktangebot nach oben hin nahezu endlos und wir können uns voll und ganz darauf konzentrieren, eine coole Plattform mit besonderen Services für unsere Kunden zu erschaffen. Das unterscheidet uns von anderen Online-Getränkeshops.
Der andere wesentliche Vorteil ist eben, dass alle Getränke auf unserem Marktplatz Craft sind – also von kleineren, regionalen Anbietern kommen. Dies ist unser zentrales Kundenversprechen. Bei uns finden Kunden nur besondere Sachen, die es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt.
Craft Exchange, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren werden wir längst die zentrale Anlaufstelle für Craft Getränke sein. Kunden werden zu jeder Zeit ihr Bedürfnis nach besonderen Getränken bei uns stillen können und auf Basis unserer Geschmacksfilter immer genau das finden, worauf sie Lust haben. Und allen Craft Herstellern wollen wir bestmöglich dabei helfen, einen direkten Marktzugang zu ihrer Zielgruppe zu haben. Natürlich haben wir auch schon viele Ideen, wie wir Menschen offline das Craft-Trinkerlebnis bereichern können.
Außerdem wollen wir den Marktanteil kleiner Produzenten gegenüber großen Playern in den nächsten fünf bis zehn Jahren verdoppeln.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Darauf einstellen, dass man alles selbst machen muss – wirklich alles. Daher am besten immer gründlich recherchieren, wie man eine Aufgabe oder einen Prozess mit einem Tool, Service oder Freelancer vom Markt kostengünstig ersetzen kann. Es gibt weitaus mehr preiswerte Online-Services oder Freelancer als man denkt, die einem für wenig Geld viel Zeit einsparen können.
2. Das eigene Produkt und den Markt kennen und lieben. Niemand darf ein größerer Experte als der oder die Gründerin selbst sein. Eine sehr gründliche Markt- und Wettbewerbsrecherche sind ungemein wichtig. Ich habe manchmal das Gefühl, dass GründerInnen diesen Punkt überspringen. Da hilft es natürlich vor allem, wenn man ein Produkt wählt, wofür man brennt und worauf man richtig Bock hat.
3. Netzwerk nicht unterschätzen. Klingt banal und ist jedem bekannt. Aber ich denke, dass Netzwerk besonders in der Startphase viel hilft. Gar nicht wegen des Weitervernetzens zu anderen vielversprechenden Kontakten, sondern vielmehr, weil jeder in irgendeinem Gebiet mehr weiß als man selbst und man dadurch – ganz ohne zu fragen – immer gute Tipps bekommt. Außerdem kriegt man immer kostenloses Feedback zur Idee und zum Produkt.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Yascha Roshani für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder