Ladenglück Besucheraufkommen zählen und digitale Warteschlangen erstellen und verwalten
Stellen Sie sich und das Startup Ladenglück doch kurz unseren Lesern vor!
Ladenglück ist eine Plattform zur Wiederentdeckung des Shopping- und Ausgeh-Glücks. Und lädt Endkunden zum Entdecken von Geschäften ein und ermöglicht das Einreihen in digitale Warteschlangen. Ladenglück richtet sich dabei sowohl an Endkunden als auch an teilnehmende Geschäfte, Restaurants und Sportstudios. Für die Geschäfte bietet Ladenglück die Möglichkeit das Besucheraufkommen zu zählen und eine digitale Warteschlange zu managen.
Die Idee resultiert aus der Notlage vieler stationärer Einzelhändler und Restaurants und der gleichsam bedrückenden und zeitfressenden Einkaufssituation für viele Kunden angesichts der aktuellen COVID 19 Pandemie.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Die Entscheidung ein Unternehmen zu gründen, kam uns schon vor einigen Jahren mit dem Konzept von Nexup, unserem eigentlichen Projekt. Damit sind wir in der Eventbranche tätig und auf das Zusammenkommen vieler Menschen an unterschiedlichen Orten angewiesen. Corona legte unser Business für den Moment lahm und zwang uns zu einer Pause. Da Stillstand nicht unser Ding ist, ergab sich schnell die Idee zum Projekt Ladenglück. An der Selbstständigkeit reizt uns dabei die Möglichkeit eigene Ideen 1:1 nach unseren bzw. den Teamvorstellungen zu realisieren und selbstständig zu entscheiden. Das bringt ein wahnsinniges Gefühl der Freiheit und Befriedigung mit sich. Natürlich ist es auch eine Herausforderung ein Unternehmen von 0 aufzubauen. Es ist extrem zeitintensiv und fordert viel Verantwortung und Risikobereitschaft von einem selbst. Dennoch nehmen wir all das gerne in Kauf, um unsere Vision langfristig zu verwirklichen.
Welche Vision steckt hinter Ladenglück?
Unsere Vision ist es, den Menschen und Einzelhändlern in unseren Innenstädten während und auch nach der Krise wieder ein Stück Normalität, Sorglosigkeit und Spaß am Einkaufen zurückzugeben. Ladenglück soll darüber hinaus die erste Plattform für ein bequemes, sicheres und planbares Einkaufen durch die Reservierungsmöglichkeit von Time-Slots sein.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Es gab einige Herausforderungen bis zu dem Zeitpunkt wo wir uns heute befinden. Zunächst galt es ein Team zusammenstellen, das fachlich aber vor allem im Mindset zusammenpasst, motiviert und mit vollem Herzen bei der Sache ist. Eine one-man Show ist bei diesem Projekt nicht möglich. Wir müssen uns blind vertrauen, an einem Strang ziehen und gleichzeitig die notwendigen Kompetenzen vereinen, um das Projekt zu verwirklichen.
Vor einer der größten Herausforderungen standen wir unserem jungen Gründerleben bereits mit Nexup – der App zum entdecken von Events. Die Coronakrise legte unser gesamtes Geschäftsmodell kurzerhand und mit aller Kraft lahm. Den Kopf in den Sand zu stecken widerspricht unserem Gründergeist und Innovationsspirit jedoch so fundamental, dass es nicht lang dauerte bis die Idee zu Ladenglück entstand. Der Wechsel von Nexup auf Ladenglück stellte uns vor viele Herausforderungen, da wir es von jetzt auf gleich mit vollkommen anderen Stakeholdern zu tun hatten.
Wer ist die Zielgruppe von Ladenglück?
Selbstverständlich spricht die Anwendung als App auch bevorzugt eine jüngere oder zumindest tech-interessierte Zielgruppe an. Erfreulicherweise bleiben wir so in Kontakt zur anvisierten Zielgruppe von Nexup, den allgemein unternehmenslustigen Menschen wie bspw. Young Professinoals und Studenten. Ladenglück jedoch soll auch darüber hinaus eine Breite Masse an Menschen ansprechen, um ihnen die Vorteile unserer Lösung zugänglich zu machen. Sozio-Demografie oder andere Klassifizierungen spielen für uns daher keine große Rolle – jeder der ein Smartphone besitzt soll unser Kunde sein!
Wie funktioniert Ladenglück? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Ladenglück bietet Einzelhandel, Restaurants und Sportstudios eine intuitive Möglichkeit das Besucheraufkommen zu zählen und eine digitale Warteschlange zu managen. Mit dem Tool geben Restaurants, Einzelhändler oder auch Sportstudiobetreiber ihren Kunden die Möglichkeit, sich digital anzustehen und benachrichtigt zu werden, sobald es Zeit für ihren Einlass wird. Die Intention von Ladenglück ist es in der Zeit beginnender Lockerungen nach dem Corona-Lockdown die Anforderungen von Hygiene und Sicherheit für Personal und Kunden sicherstellen zu können, ohne Warteschlagen vor den Geschäften zu verursachen und dennoch für die Läden eine ideale Auslastung zu ermöglichen um digitaler und stärker aus der Krise zu starten. Zeit- und nervenraubendes Anstehen bleibt dem Endkunden durch spontanes Einreihen in eine digitale Warteschlange und späteres Zurückkehren zum Laden also erspart. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es zudem für Endkunden ermöglicht werden online über die Ladenglück App ein Zeitfenster für den Besuch im Laden vorab zu buchen.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Corona hat für uns alles verändert. Wie bereits zuvor geschildert sind wir mit unserem bisherigen Projekt Nexup eigentlich in der Eventbranche tätig, wodurch unser Konzept auch inhaltlich tief mit dem Zusammenkommen von Menschen auf Events jeglicher Art verwurzelt ist. Wir mussten erstmals schmerzlich feststellen, dass jede noch so gute Idee durch äußere Umstände temporär wertlos werden kann. Wir mussten flexibel denken und haben mit Ladenglück eine Lösung gefunden. Ich denke diese Anpassungsfähigkeit ist besonders für junge Unternehmen existenziell. Der Wechsel von Nexup zu Ladenglück stellt uns vor viele Herausforderungen, die es nun zu meistern gilt. Darüber hinaus wollen und dürfen wir unser eigentliches Geschäft mit Nexup nicht vernachlässigen und müssen langfristig nach einer Lösung suchen, beide Projekte sinnvoll zu vereinen.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Nachdem wir uns entschieden haben Nexup temporär zu pausieren, dachten wir über Probleme in der Krise nach und wie man diese lösen könnte. Wir wollten einen echten Mehrwert schaffen und eine Lösung anbieten, bei der wir unsere Technologie von Nexup bestmöglich in einem neuen Zusammenhang verwenden konnten. Aus diesen Überlegungen heraus entstand unser Projekt Ladenglück: zur Unterstützung des Einzelhandel, Restaurants, Sportstudios und deren Kunden.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Ladenglück ist unsere Chance auch in der Krise einen sinnvollen Beitrag zu leisten und weiterhin ambitioniert an einer eigenen Vision zu arbeiten. Wir bauen uns so ein zweites Standbein auf, dass uns auch in der weiteren Entwicklung von Nexup helfen kann. Das so aufgebaute Netzwerk, die Bekanntheit, Berichte über unser Projekt können für uns auch in Zukunft wertvolle Ressourcen sein – sowohl in unserem geschäftlichen Alltag als auch bei der Suche nach weiteren Investoren. Wir glauben fest daran, dass man jede Krise nutzen muss, um sich und sein Geschäft zu hinterfragen und flexibel nach Lösungen zu suchen. An der Stelle trennt sich die Spreu vom Weizen!
Ladenglück, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen im Laufe des Frühjahrs 2020 unser Produkt im deutschen Markt etablieren und damit dazu beitragen eine zweite COVID 19 Infektionswelle zu verhindern. Die Menschen sollen wieder unbeschwert shoppen, trainieren und essen gehen können, sodass auch all unsere unsere Lieblingsläden, Studios und Restaurants die Krise gut überstehen und stärker als auch digitaler aus der Krise heraus ihr tägliches Geschäft wieder starten.
In den nächsten 5 Jahren soll die Applikation in weiteren Segmenten nutzbar gemacht werden. Wir hoffen, dass Corona bis dahin weitestgehend aus unser aller Leben verschwunden ist und müssen uns demnach mit der Weiterentwicklung der Geschäftsidee befassen. Unser langfristiges Ziel ist auf jeden Fall eine Verbindung zwischen online und offline auf Seiten der Kunden im Retail und anderen Bereichen zu schaffen. Im Idealfall fallen uns darüber hinaus kluge Anwendungsgebiete ein, um Ladenglück und Nexup miteinander zu verbinden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Agilität ist das A.O. Schnell, elaboriert Situationen, Risiken und Chancen erkennen und dann schnell aber überlegt agieren! Das Vertrauen in sich und sein Team sollte man dabei nie verlieren! Außerdem ist die Strukturierung klarer Vorgehensweisen wichtig, sowohl bei der Fokussetzung als auch beim Roll-out und dem Herantreten an mögliche Kundengruppen.
Gründer sollten sich außerdem nicht zu sehr auf Kleinigkeiten versteifen. Oft hilft es, so schnell wie möglich das MVP zu haben, denn nicht alles muss von Beginn an komplett ausgefeilt sein. Uns fehlen auch noch einige Funktionen, in denen wir weiteres Potenzial für Ladenglück sehen. Aber das Hauptgerüst steht zuverlässig und stiftet schon jetzt großen Nutzen in dieser herausfordernden Zeit.
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Wir bedanken uns bei Jimmy Weber für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder