Mit dem ForTomorrow Klima-Abo jeden Tag Co2 neutral leben
Stellen Sie sich und das Startup ForTomorrow doch kurz unseren Lesern vor!
Ich habe Physik studiert und die letzten 10 Jahre im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz gearbeitet. Es passiert bereits viel in die richtige Richtung, doch noch nicht genug. Auch mit den ambitionierten Länderzielen der Vereinbarung von Paris steuern wir momentan auf 3 Grad Erderhitzung zu. Darum habe ich mich entschlossen ForTomorrow zu gründen. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Einzelne zum effektiven Klimaschutz beitragen kann und dass dies für alle so einfach wie möglich sein sollte. Denn wie lösen wir das Klimaproblem? Ganz einfach in dem jedes Unternehmen klimaneutral wirtschaftet und jeder Einzelne klimaneutral lebt. Und das Gute ist, wir können dieses Ziel jetzt sofort erreichen, indem wir erst über die Kompensation klimaneutral leben und dann Schritt für Schritt unser Leben umstellen, um langfristig ohne Kompensation klimaneutral zu leben.
Bei ForTomorrow kann man seit März 2020 ein Klima-Abo abschließen, um direkt klimaneutral zu leben über die Kompensation. Das kostet 20 € im Monat und man kompensiert sich als Durchschnittsdeutschen. Wir kompensieren den CO2-Ausstoß, nicht irgendwo in Entwicklungsländern, sondern hier in Europa. Damit die Kompensationsmaßnahmen direkt Klimaneutralität in Europa beschleunigen.
50 % kompensieren wir über neue Wälder, die wir in Deutschland pflanzen. Den hier ist der Wald langfristig geschützt und der Wald nimmt das CO2 wieder auf, dass wir ausgestoßen haben.
50 % kompensieren wir über den Kauf von Emissionsrechten aus dem europäischen Emissionshandel. In der EU ist die Zahl an Emissionsrechten beschränkt. Ein Emissionsrecht steht für eine Tonne CO2. Wenn wir ein Emissionsrecht kaufen und aus dem Markt nehmen, heißt das, dass zum Beispiel das Kohlekraftwerk dieses Emissionsrecht nicht mehr kaufen kann und diese Tonne CO2 nicht ausstoßen darf. So reduzieren wir direkt den CO2 Ausstoß in der EU und fördern eine klimafreundliche Transformation der EU Wirtschaft.
Zusätzlich senden wir monatlich einen Impact Report an alle Abonnenten. Hier zeigen wir einen Kontoauszug über die stillgelegten Emissionsrechte und geben Auskunft, wo genau die neuen Wälder gepflanzt werden. Doch noch viel wichtiger, hier gibt es ehrliche Tipps von anderen Abonnenten, die Bereiche ihres Lebens klimafreundlicher gestaltet haben. Die zum Beispiel nach Spanien mit dem Zug gereist sind, anstatt mit dem Flugzeug oder Auto. Das Leben umzustellen ist schwierig und erfordert Zeit, doch dies ist der wichtigste Punkt. Denn noch besser als CO2 zu kompensieren, ist es, kein CO2 zu verursachen.
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Mit der Gründung von ForTomorrow kann ich mit meiner Arbeit den größten Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Was war bei der Gründung von ForTomorrow die größte Herausforderung?
Die Entscheidung ForTomorrow gemeinnützig zu gründen oder nicht. Ich hatte vor der Gründung bereits Anfragen von Investoren. Mit Investorengeldern kann man sehr viel schneller wachsen und wir haben nicht mehr viel Zeit, um den Klimawandel zu stoppen. Doch ich habe mich für die Gemeinnützigkeit entschieden, damit ForTomorrow nur dem Klimaschutz verpflichtet ist und alle Profite wieder in den Klimaschutz fließen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Natürlich. Ich habe mich an der Lean Start-up Methode orientiert. Durch das Testen verschiedener Varianten lernt man sehr schnell, was funktioniert und was nicht. Wichtiger als Perfektion ist zu verstehen, was Menschen wünschen, denn für sie ist ForTomorrow.
Welche Vision steckt hinter ForTomorrow?
Unsere Vision ist Klima-Positivität für jeden Menschen möglich zu machen für eine lebenswerte Zukunft.
Wer ist die Zielgruppe von ForTomorrow?
Unsere Zielgruppe sind alle Menschen, die sich mehr für den Klimaschutz einsetzen möchten.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unsere Kompensationsmaßnahmen bewirken eine Veränderung direkt hier in Europa. Andere Anbieter kompensieren mit Maßnahmen, die in Entwicklungsländern etwas verändern. Durch unsere Maßnahmen wird die Klimaneutralität in Europa beschleunigt.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Da wir ein digitales Unternehmen sind und unsere Mitarbeiter von Anfang an remote arbeiten, hat sich nicht viel verändert. Unsere Abos sind mitten in der Coronakrise live gegangen im März 2020.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Wir haben uns darauf eingestellt, dass für die Menschen erst mal andere Dinge relevant sind als Klimaschutz.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Die Krise hat den Menschen gezeigt, wie leicht sich das normale Leben ändern kann. Es hat die Menschen wachgerüttelt und nach dem ersten Schock über Corona auch die Sorge vor der Klimakrise verstärkt. Den Menschen ist bewusst geworden, dass wir uns eine bessere Post-Corona Welt schaffen können. Besonders eindrucksvoll war der Rückgang der Luftverschmutzung während des Corona Lockdowns. Auch darum kauft ForTomorrow den großen Luftverschmutzern die Emissionsrechte weg.
ForTomorrow, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind mit unserem Konzept in mehreren Ländern und anderen Cap and Trade Systemen vertreten. Immer mehr Menschen leben mit uns über die Kompensation, jedoch auch mehr und mehr durch die Umstellung ihrer Lebensweise klimapositiv.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Wenn du überzeugt bist von deiner Idee, starte egal was andere sagen. Es wird immer kritische Stimmen geben, doch nur wenn du deine Idee umsetzt, wirst du herausfinden, ob sie funktioniert.
Du bist Unternehmerin und entscheidest. Nimm diese neue Rolle an, auch wenn sie ungewohnt erscheint.
Netzwerke, hole dir Rat und höre interessierten Menschen zu. Ein erfolgreiches Unternehmen ist eine gemeinsame Leistung von vielen Individuen, die eine gemeinsame Vision verfolgen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Ruth von Heusinger für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder