So stärken Gründer mit Migrationsgeschichte die deutsche Start-up-Szene
Gründer mit Migrationsgeschichte stärken die deutsche Start-Up Szene
Führender Coach im Bereich des Amazon-Kindle-Publishings: Grigori Kalinski hat schon viele Menschen bei der Gründung ihres eigenen Unternehmens begleitet. Selbst noch recht jung, ist Kalinski bereits aus Talkshows bekannt. Er agiert als Redner, gibt Seminare und weiß: Für die Szene der deutschen Start-ups sind Gründer und Gründerinnen mit Migrationshintergrund die treibende Kraft. Unternehmen können von diesen Menschen viel lernen!
1. Risiken eingehen und groß denken
Menschen mit Migrationsgeschichte haben in der Regel wenig zu verlieren – sie haben einfach nichts. Und wer nichts hat, der kann eigentlich nur gewinnen. Vielleicht erklärt das die Risikobereitschaft, mit der die jungen Gründer und Gründerinnen aus anderen Kulturen in Deutschland ihr eigenes Unternehmen angehen. Sie haben es nicht leicht. Zu dem alle betreffenden Dschungel an Vorschriften und Regulationen, Formularen und Bestimmungen kommen sprachliche Barrieren. Geldgeber und -geberinnen sind für diese Menschen oft nur schwer oder gar nicht zu finden, es fehlt also oft auch an Startkapital.
Warum gehen diese Menschen eher Risiken ein als Deutsche? Weil sie es gewohnt sind. Naren Shaam beispielsweise kommt aus Indien. Er gründete 2012 in Berlin die Reiseplattform Omio und ist vom sozialen Sicherheitsnetz in Deutschland begeistert: In anderen Ländern ist das den Reichen vorbehalten. Deshalb war die Gründung für ihn kein so großes Problem. Er sah einfach, durch das deutsche Sozialsystem, weniger Risiko für sich.
Naren Shaam kam ohne Deutschkenntnisse und ohne Netzwerk in Deutschland an. Von Anfang an kämpfte er mit dem Alltag. Bankkonto eröffnen oder Steuererklärung machen – beides war für ihn eine riesige Hürde. Und die Deutschen? Das Bankkonto ist eine Selbstverständlichkeit, die Steuererklärung übernimmt der Steuerberater oder die -beraterin. Wir sind einfach verwöhnt! Schlüpfen wir gedanklich in die Schuhe eines Menschen wie Naren Shaam, ist die Gründung eines Unternehmens plötzlich nicht mehr schwieriger zu handhaben als der Bußgeldbescheid wegen zu schnellen Fahrens. Und damit fällt es dann auch gar nicht mehr schwer, groß zu denken und Risiken in Kauf zu nehmen!
2. Netzwerke sind überbewertet
1,1 Millionen Euro haben Gründer mit ausländischen Wurzeln im Schnitt an Fremdkapital zur Verfügung. Der Bundesdurchschnitt liegt dagegen bei 2,6 Millionen Euro. Dazu kommt die Mitarbeiterzahl, die bei ausländischen Gründungen bei 10,2 liegt, bei rein deutsch gegründeten Unternehmen jedoch bei 14,3. Das sind Durchschnittswerte, aber sie sprechen eine deutliche Sprache: Groß denken und Risiken eingehen ja, aber klein anfangen ist auch okay. Das tun Gründer und Gründerinnen mit Migrationsgeschichte aus der Not heraus, und trotzdem sind sie erfolgreich.
Warum so wenige Mitarbeitende, so wenig Finanzierung? Gründern und Gründerinnen mit Migrationsgeschichte fehlt in der Regel das Netzwerk, auf das deutsche Gründungen zurückgreifen können. Sieben Kooperationen mit etablierten Unternehmen kommen im Schnitt auf ein deutsches Start-Up. Bei migrantischen Gründern und Gründerinnen sind es in der ersten Generation nur zwei. Die Vernetzung fehlt also, insbesondere im deutschen Mittelstand. Vernetzungen bedeutet immer auch Größe von Anfang an, Investitionen und, so zumindest der Glaube, Erfolg. Dass es ohne beziehungsweise mit weniger Netzwerken funktioniert, weiß Grigori Kalinski. Etwa jedes fünfte Start-Up in Deutschland geht auf Gründer und Gründerinnen mit Migrationshintergrund zurück.
3. Bildung als Schlüssel
Gründer und Gründerinnen mit Migrationshintergrund haben überdurchschnittlich oft einen Universitätsabschluss. Diese Menschen sind also sehr gut ausgebildet und wissen das auch. Sie glauben an Aufstieg und Fortschritt durch Bildung. Diese Bildung haben sie sich selbst erarbeitet. Das geht mit einem starken Bewusstsein für die eigene Leistungsfähigkeit und Lernfähigkeit zurück und vermittelt Wert. Denn den haben die meist eher jungen Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt, der in fast allen Bereichen mehr Fachkräfte benötigt, als in Deutschland verfügbar sind. Ein Bereich sticht aber immer wieder besonders hervor: IT. Viele junge Menschen, die in erster oder zweiter Generation ausländische Wurzeln haben, sind im IT-technischen Bereich extrem bewandert und gut ausgebildet. Das macht sie für die Wirtschaft in Deutschland natürlich interessant.
Bildung also, vor allem im Bereich IT und Technik, hat für die Gründung von Start-Ups Vorteile. Das können deutsche Unternehmen davon lernen:
– Bildung hat auch heute noch eine Schlüsselfunktion für Erfolg, solange sie als Privileg und nicht als Selbstverständlichkeit (oder gar Lästigkeit) wahrgenommen wird.
– IT und Technik sind besonders wichtig.
– Gründer brauchen den wissenschaftlichen/universitären Hintergrund, wenn sie sich auf ihre Fähigkeiten verlassen wollen.
4. Kreativität
Kann man Kreativität lernen, oder ist das angeboren? Experten sind überzeugt: Man kann das lernen. Wer sich ständig auf neuem Terrain bewegt, permanent nach kreativen Lösungen suchen muss und täglich neue, unbekannte Wege geht, denkt nicht in etablierten Mustern. Stattdessen werden ständig neue Lösungsstrategien entwickelt, die oft genug auf einer Mischung von logischem Denken, Pragmatismus und Ressourcenschonung basieren. Das ist Kreativität, nichts anderes. Was dagegen Kreativität killt, sind Glaubenssätze wie „Das wurde schon immer so gemacht.“ oder „Dafür muss es doch einen Standard geben.“.
Gerade die jungen, kreativen Ideen der Start-Ups sind es, die die deutsche Unternehmenswelt umkrempeln. Bewegen sich Unternehmen immer nur auf den ausgetrampelten Pfaden, kommt nichts Neues dabei heraus. Es sind aber gerade die innovativen Ideen, die ausländische Gründungen deutschen Start-Ups voraus haben und die den Erfolg garantieren.
5. Jobmotor: Arbeitsplätze schaffen statt abbauen
Wir haben gelernt: Start-ups von Gründern und Gründerinnen mit Migrationsgeschichte fangen viel kleiner an, haben weniger Kapital, weniger Mitarbeitende. Was fehlt? Genau: das Wachstum. Und das ist bei diesen Start-ups sehr gut, denn sie schaffen im Schnitt mehr Arbeitsplätze in Deutschland als die Gründungen deutscher Unternehmer und Unternehmerinnen.
Die Bertelsmannstudie stellte schon vor Jahren fest, dass die Zahl der von Migrantenunternehmern und -unternehmerinnen geschaffenen Arbeitsplätze seit den 2000er Jahren beständig steigt. Und weil diese Unternehmen (Beispiel BionTech) in einem überdurchschnittlichen Maß selbst Menschen mit Migrationshintergrund einstellen (BionTech: 20 Prozent), tragen sie maßgeblich zur Integration von Zuwandernden in die deutsche Gesellschaft bei. Soziale Mobilität wird genau so und nicht anders befördert. Start-ups von Gründern und Gründerinnen mit Migrationshintergrund sind also ein wichtiger Faktor im sozialen Bereich, indem Benachteiligte gefördert werden.
Fazit: Gründungen aus der Migration heraus sind vorbildlich!
Start-ups von Gründern und Gründerinnen mit Migrationsgeschichte sind im Schnitt erfolgreicher als deutsche Unternehmensgründungen, und das trotz der schlechteren Startbedingungen. Oder vielleicht gerade wegen dieser schlechteren Startbedingungen? So genau weiß man das noch nicht. Was Grigori Kalinski als Amazon-Kindle-Experte und Stratege aber genau weiß: Davon kann jeder, der ein Unternehmen gründen will, eine Menge lernen! Und darüber spricht Kalinski natürlich nicht nur in Talkshows, sondern gerne auch im Interview.
Autor:
Grigori Kalinski gilt im deutschsprachigen Raum als führender Coach im Bereich des Amazon-Kindle-Publishings. Ungeachtet seines jungen Alters ist er seit einigen Jahren gern gesehener Gast in Talkshows und auf Seminaren. Seine Vision von einem besseren Leben führte ihn nach seinem abgebrochenen Studium auf den Amazon-Kindle-Markt. Mit geringem Aufwand konnte er bereits nach wenigen Wochen ein hohes passives Einkommen generieren. Heute gibt der Amazon-Kindle-Experte in Online-Seminaren und Einzel-Strategie-Gesprächen anderen Menschen sein wertvollstes Wissen an die Hand.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder