Die wichtigste Aufgabe, die wir im Leben haben, ist es, unser eigenes Leben zu führen. Das ist viel weniger egoistisch, als es sich für viele zunächst anhören mag. Es ist sogar das genaue Gegenteil davon. Denn viele halten es für unmöglich, „ihr“ Leben zu leben, es so zu gestalten, wie sie es möchten und richten sich stattdessen jahrzehntelang nach den Vorschriften der anderen und irgendwelchen von der Gesellschaft aufoktroyieren Pflichten. Doch dieser Lifestyle führt nicht zum Glück. Wer denkt, das Glück nur für die oberen Zehntausend bestimmt ist, befindet sich ohnehin auf dem Holzweg.
Damit aus unserem Leben das wird, was wir uns vorstellen, müssen wir es wie ein Kunstwerk betrachten. Denn nicht das Leben ist Vorbild für die Kunst, sondern es ist genau andersherum. Lebenskünstler Bernd Luz kann wahrlich ein Lied davon singen. Der bildende Künstler und studierte Designer versteht seinen Beruf wahrlich als Berufung.
Als Künstler lebt man oft etwas anders, unkonventioneller. Warum nicht einmal das eigene Lebensmodell in Frage stellen und womöglich ändern.
Tipp 1: Tue das, was dich glücklich macht
Passion und Leidenschaft. Das was leider den meisten fehlt. Und zwar in allen Lebensbereichen. Bei jeder Tätigkeit, die wir ausüben, ist im Grunde nur eine Frage entscheidend: wie fühlen wir uns damit? Legen Sie Ihr „Herzblut” in all Ihre Tätigkeiten. Können wir diese Frage mit gut, sehr gut oder gar fantastisch beantworten, dann haben wir unsere Berufung im Grunde schon gefunden. Mit ein wenig Geschick, Kalkül und Zielstrebigkeit kann diese Berufung sogar zum Beruf werden. Ein Raster durchzugehen mit der Zielsetzung, irgendwo schon das passende zu finden, ist ein passiver Ansatz, der uns nicht zum Lebenskünstler macht. Wir suchen uns unser Leben selber aus, freilich ohne die Freiheit der anderen dabei zu gefährden. Nur auf diejenigen, die uns von unserem Weg abbringen wollen, nehmen wir natürlich keine Rücksicht.
Tipp 2: Leuten, die uns als Entscheidungsträger helfen können, ruhig mal auf die Nerven gehen
In den letzten sechs Jahren hatte ich über 100 Ausstellungen weltweit. Anfangs klopften Museen und Galeristen natürlich nicht von selber an die Tür meines Ateliers. Wie auch, kein Mensch wusste, was ich mache! Dies ist bei anderen Berufen ähnlich, kein bekannter Sportler wäre ohne gute Trainer oder ein gutes Team da, wo er ist. Das heißt, wenn man bekannt werden und von dem leben möchte, was man liebt, kommt man oft um die Unterstützung derjenigen, die diesen Schritt bereits gegangen sind, nicht umhin.
Die gute Nachricht: diese Menschen wissen Bescheid darüber, dass es von alleine nicht geht. Was nicht heißen soll, dass man sich auf fremde Hilfe immer verlassen kann. Die wichtigste Arbeit kommt stets von einem selbst. Aber man muss gerade zu Anfang Übung daran finden, die Einflussreichen von der Qualität des eigenen Tuns zu überzeugen. Und ganz wichtig: Lassen Sie sich niemals von den ersten Rückschlägen entmutigen sondern bleiben Sie am Ball.
Tipp 3: Nicht mit dem Sonderstatus hausieren gehen
Leider Gottes leben wir in einer Gesellschaft mit unglaublich vielen Neidern. Seien Sie daher auf der Hut, wem Sie erzählen, dass Sie einen anderen Weg gehen wollen als viele andere, nämlich einzig und allein Ihren Weg. Sie werden auf Menschen treffen (manchmal sogar aus der eigenen Familie, auch wenn ich Ihnen das weiß Gott nicht wünsche), die sie um Ihre Freiheiten beneiden und Ihnen daher Steine in den Weg zu legen trachten. Hier ist Vorsicht geboten. Halten Sie nach einem Umfeld Ausschau, das Ihre Werte teilt. Außerdem werden Ihnen Mitmenschen, die Interesse an Ihren Arbeiten haben, auch den nötigen Ansporn liefern.
Tipp 4: Bleiben Sie fokussiert!
Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich jede wache Sekunde mit der Verwirklichung meiner künstlerischen und beruflichen Ziele (die ja im Grunde miteinander identisch sind) verbracht. Zugegeben, waren die Risiken der Ablenkung damals noch etwas geringer, als sie heute sind. Aber seien Sie sich bewusst, dass viele Dinge, die mit Fernsehen, Smartphone und Social Media zusammenhängen, wahre Zeitfresser sind, die Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer Ziele nicht helfen. Minimieren Sie daher die Zeit unbedingt, die Sie mit diesen Medien verbringen.
Fazit
Sei Du selbst und nicht derjenige, den die Gesellschaft von Dir erwartet.
Vielleicht werden Sie denken, dass ich gut reden habe, nur weil mir die Selbstverwirklichung geschafft habe. Aber warum ist mir das gelungen? Weil ich stets „mein Leben gelebt habe“. Konventionen in Frage gestellt und mich davon gelöst. Ich möchte Ihnen sagen, dass auch Sie, dass jeder ein Lebenskünstler werden kann, wenn er zu seiner/ihrer Freiheit steht und diese voll und ganz bejaht. Es ist ein anstrengender, aber in jeder Hinsicht lohnender Weg.
Autor Bernd Luz
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