Sonntag, Dezember 15, 2024
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Seien Sie kein Möchtegern-Unternehmer

LifeTap künstliche Intelligenz gestützte Gruppen-Empfehlungsmaschine

Stellen Sie sich und das Startup LifeTap doch kurz unseren Lesern vor!

Zunächst einmal vielen Dank, dass Sie uns eingeladen haben! Wir, Fabio und Amogh, sind die Gründer von LifeTap. Ich (Fabio) habe zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Konsenstheorie, des dezentralen Lernens und der Meinungsdynamik. Zu diesen Themen habe ich an der technischen Universität Berlin promoviert. Derzeit bin ich zudem als Postdoktorand an der Technischen Universität Berlin tätig. 

Hallo, ich bin Amogh und stelle mich auch kurz vor. Ich gründete ein Technologieunternehmen namens Aznog Technologies Limited, während ich mein Studium der Elektrotechnik abschloss. Zusammen mit meinem Mitgründer habe ich eine Risikokapitalinvestition von 500.000 Dollar vom Indian Angel Network (IAN) erworben und das Unternehmen auf mehr als 600.000 Nutzer erweitert. Ich habe Erfahrung in der Entwicklung von Produkten in verschiedenen Sektoren und Branchen.

Unser Unternehmen ist eine App mit einer künstlichen Intelligenz, die die Persönlichkeit des Nutzers perfekt kennt und weiß, wie er mit anderen Personen interagiert. LifeTap weiß alles, was in der Stadt passiert. Die künstliche Intelligenz sichtet alle möglichen Optionen, bewertet sie, verwirft die falschen und wählt die optimalen aus. Alles in wenigen Millisekunden und mit analytischer Präzision.

LifeTap ist somit die erste KI-gestützte Gruppen-Empfehlungsmaschine, die Nutzern, allein oder gemeinsam, Empfehlungen gibt, indem sie ihre Persönlichkeiten, Vorlieben und sozialen Interaktionen kombiniert.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Alles begann im Februar 2019, als wir versuchten einen Abend mit unserem Freund zu organisieren. Eine ineffiziente, aber mühsame Prozedur: Stöbern, ein Restaurant suchen, eine gute Bar in der Nähe finden, überlegen, ob das für alle passt, einen Vorschlag machen, auf Einstimmigkeit hoffen, und wieder von vorne anfangen. Fabio dachte über einen wissenschaftlicheren Ansatz nach, etwas, das diese Praxis automatisieren könnte.

Also begannen wir, über eine geeignete Lösung für dieses Problem nachzudenken. Eine künstliche Intelligenz, die Gruppenentscheidungen automatisiert, um zu entscheiden, welchen Film man sich mit dem Partner auf Netflix ansieht, in welcher Bar man mit Freunden abhängt oder welches Restaurant man mit Kollegen auswählt. Genau in diesem Moment begann die Reise von LifeTap. 

Unsere Intuition erregte die Aufmerksamkeit von Dr. Galen Buckwalter, einem renommierten Wissenschaftler und Unternehmer im Silicon Valley. Er gilt als Experte für die Kombination von Persönlichkeit und künstlicher Intelligenz, später wurde er unser Berater.

Welche Vision steckt hinter LifeTap?

Eine auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete App, die Technologie und Wissenschaft nutzt, um das Leben des Nutzers in jedem Moment des Tages zu optimieren. Datengesteuerte und KI-gestützte soziale Entscheidungen, angefangen bei Gruppenempfehlungen bis hin zu mehreren Bereichen. Persönlichkeitsbasierte Zweisamkeit. Es geht darum, die Kraft der Persönlichkeit und die Geschwindigkeit der KI nutzen, um Freunde zusammenzubringen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war zweifelsohne die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz zur Simulation der Interaktionen zwischen Menschen, ausgehend von mathematischen Modellen. Denn dies war etwas, das noch nie zuvor entwickelt wurde. Später im Jahr 2021 erhielten wir eine von Dr. Galen Buckwalter geleitete Angel-Runde. Das beschleunigte unsere Reise drastisch. Nicht einmal 90 Tage nach der Angel-Runde sicherten wir uns bereits die Pre-Seed-Runde unter der Leitung von Kai Mildenberger, einem kalifornisch-deutschen Serienunternehmer. 

Wer ist die Zielgruppe von LifeTap?

Unser Zielpublikum sind Menschen, die sich oft Fragen stellen wie: Wo soll ich heute Abend mit meinen Freunden essen gehen? Welcher Club veranstaltet am Wochenende die beste Party für mich und meinen Freund, der zu Besuch ist? Wo kann ich mit meinen Kollegen nach der Arbeit ein Bier trinken gehen? Welchen Film auf Netflix sollte ich mir mit meinem Partner ansehen? Geografisch gesehen sind unsere Zielgruppe Menschen, die in großen europäischen, nordamerikanischen oder indischen Städten leben.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

LifeTap unterscheidet sich von seinen Konkurrenten, sowohl direkt als auch indirekt, auf verschiedene Weise. Unser erster Wettbewerbsvorteil sind native Gruppenempfehlungen. LifeTap ist die einzige App, die Gruppenempfehlungen gibt, indem sie die Interaktion zwischen den an der Gruppenentscheidung beteiligten Persönlichkeiten simuliert. Darüber hinaus bieten wir Empfehlungen für den Außenbereich, wie Restaurants, Bars, Cafés, Clubs oder Bäckereien – bis hin zu Empfehlungen für zu Hause, wie Filme und Serien. Die Empfehlungsmaschine ist vielseitig und kann auf viele weitere Bereiche ausgedehnt werden.

Als nächstes wird der Nutzer durch sein Persönlichkeitsprofil definiert. Die Vorteile? Zunächst einmal ist LifeTap nicht auf Browsing-Daten angewiesen, sodass das Problem des „Kaltstarts“ nicht auftritt. Außerdem können die Nutzer sofort nach der Anmeldung profiliert werden, ohne dass weitere Daten benötigt werden. Ein weiterer Vorteil ist unsere Chat-Funktion. Die Nutzer können sich mit anderen Gruppenmitgliedern unterhalten und so ein umfassendes Erlebnis schaffen.

LifeTap , wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Auf der einen Seite wollen wir das erste deutsch-europäische KI-B2C-Unternehmen sein, dass ein Einhorn wird. Auf der anderen Seite soll LifeTap ein alltägliches Hilfsmittel werden, eine App, die die Privatsphäre schützt, die Menschen verbindet, Freunden hilft und die Technologie nutzt, um unsere Freizeit zu verbessern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?

Sie werden Fehler machen und Nein-Sager hören: Im Nachhinein betrachtet werden die meisten Entscheidungen, die Sie am Anfang treffen, nicht perfekt sein, und Sie werden von Investoren, Ingenieuren und sogar von Ihren Freunden ein Nein hören.

Seien Sie kein Möchtegern-Unternehmer: Wenn Sie eine Idee haben und durch grundlegende Marktforschung feststellen, dass es auf dem Markt nichts Vergleichbares gibt, dann tun Sie Ihr Bestes, um daran zu arbeiten, anstatt zu warten und zu träumen.

Do It Yourself: Bauen Sie die erste Version Ihres Produkts selbst. Wenn Sie ein Team von 3-8 Ingenieuren einstellen müssen, dann machen Sie es nicht richtig.

Bildquelle ©Henriette Seibert

Wir bedanken uns bei Fabio Molinari und Amogh Meshram für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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