home on earth Franchisenehmerin Antonia Baumgartl im Interview
Stellen Sie sich und das Startup home on earth doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo, mein Name ist Antonia Baumgartl. Ich habe home on earth als erste Franchisenehmerin 2015 nach Berlin geholt, nachdem ich das Konzept im Jahr zuvor in Barcelona entdeckt hatte. Es wurde Ende der 90er Jahre von einer dänischen Designerin und ihrem deutschen Lebenspartner gegründet. Sie entwickelt die Produkte in direkter Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkern weltweit.
Dabei wird darauf geachtet ausschließlich nachhaltige Materialien zu verwenden. Außerdem können Mette und Stefan, so heissen die beiden, durch die direkte Zusammenarbeit Einfluss auf die Arbeitsbedingungen vor Ort nehmen. Es ist somit alles fair und nachhaltig produziert und auch noch von hohem Designanspruch, das macht das Konzept für mich so einzigartig. Ein stylischer fair trade Laden sozusagen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich stand 2014, als ich home on earth entdeckte, an einem Scheidepunkt in meinem Lebens und war einfach offen für neues. Zudem komme ich aus einer Unternehmerfamilie und hatte so von vorn herein gute Berater an meiner Seite.
Welche Vision steckt hinter home on earth?
Wie schon beschrieben, geht es darum Kunsthandwerker weltweit zu unterstützen. Dabei zu helfen, dass über Generationen weitergegebenes Kunsthandwerk ( wie z.B. die Filzkunst in Nepal ) nicht ausstirbt und diesem aber einen neuen touch zu verleihen. Und ganz wichtig: das alles im Einklang mit der Natur. Im respektvollem Umgang mit unseren Ressourcen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Corona hat uns an unsere Grenzen gebracht. Nur mit Hilfe der staatlichen Zuschüsse konnten wir das überleben und es ist leider immer noch nicht ausgestanden. Nach wie vor fehlen uns die Touristen von Übersee, v.a. Amerika und auch der asiatische Raum ist kaum vertreten. Zuvor mit unsere wichtigsten Kunden.
Wer ist die Zielgruppe von home on earth?
In erster Linie weiblich, zwischen 20-60 Jahren, schwerpunktmäßig 30-40 würde ich sagen.
Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Ich kann Ihnen von jedem Produkt sagen woher es kommt und wie es dort hergestellt wird. Das finde ich so erschreckend, wie wenige Menschen nach wie vor wissen, wo und wie Ihre Produkte produziert werden.
home on earth, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ich befürchte den Laden nicht halten zu können. Der Trend geht leider immer weiter Richtung Onlinehandel. Wahrscheinlich werde ich mir eine kleinere Fläche suchen müssen und den Fokus auf den Onlinehandel legen. Leider. Aber meine Hoffnung ist, dass sich die Lage noch stabilisiert und dass ich bleiben kann. Ich bin seit 7 Jahren in den Hackeschen Höfen und fühle mich hier sehr verwurzelt.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Nerven behalten. Wie ein Freund von mir neulich so nett sagte: ein Start up bedeutet permanente Krisenstimmung.
Sucht euch gute Berater auf die ihr euch verlassen könnt, ihr könnt nicht alles wissen und auch nicht alles alleine machen.
Nie vergessen, warum man gegründet hat. Ich bin regelmäßig in Barcelona um unser „Mutterschiff“ zu besuchen und egal wie schwierig es ist, jedes Mal denke ich: es war genau die richtige Entscheidung!
Wir bedanken uns bei Antonia Baumgart für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder