Donnerstag, April 18, 2024
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Machbarkeit kritisch durchdenken

GONOSH vollwertige Mahlzeit aus gefrorenen, unverarbeiteten Bio Zutaten und vegan

Stellen Sie sich und das Startup GONOSH doch kurz unseren Lesern vor!

Noa und ich haben Anfang 2021 ernsthaft angefangen, Gonosh zu entwickeln. Wir wollten eine neue Art von Essen entwickeln, das es Menschen super einfach machen sollte, sich gesund und pflanzlich zu ernähren. Noa kommt aus der Food Industrie, während ich als beruflich sehr eingespannte Unternehmensberaterin eher die Konsumentenbrille innehatte. Gemeinsam haben wir ein wirklich neuartiges Produkt entwickelt, das die Vorzüge von Fast Food (schnell, einfach, sättigend) mit gesund und nährstoffreich verbindet:

Eine vollwertige Mahlzeit aus gefrorenen, quasi unverarbeiteten Zutaten, die in 1 Minute fertig ist, bis zu 5h satt macht, aus reinen Bio-Zutaten besteht, voller Nährstoffe ist und 100% pflanzlich ist. Dabei soll diese Mahlzeit vor allem die Ernährung im Alltag leichter machen; sie ist für all die Male gedacht, wenn man eben einfach schnell und unkompliziert was zu essen braucht. Nach einem Sommer auf Festivals und Märkten im ersten Jahr haben wir nun frisch unseren Online Shop gelauncht, sodass man unsere Reals, so heißen unsere Mahlzeiten, bequem nach Hause bestellen kann. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Wir waren damals beide als Aktivistinnen unterwegs gewesen und haben uns in dem Rahmen viel mit Ernährung auseinandergesetzt. Doch als eigentliche Psychologin interessierte mich immer mehr die Psychologie beim Essen und warum wir eigentlich essen, was wir essen. Und da haben wir realisiert, dass es beim Essen insgesamt ein Riesen-Problem gibt: Unsere evolutionären Bedürfnisse (schnell satt werden, guter Geschmack, bestimmte Nährstoffe) werden heute in der Regel von ungesunden Lebensmitteln bedient.

Wenn wir zum Beispiel einen Mangel an gesunden Fetten haben, greifen wir eher zu Chips als zu Nüssen. Zeitmangel tut sein Übriges, dass wir uns in der Regel nicht so ernähren, wie wir eigentlich wollen. Die Lebensmittelindustrie nutzt diese Schwäche von Menschen leider oft aus, indem sie Produkte entwickelt, die wir im Moment wollen, die aber schlecht für uns sind. Das war unsere Motivation, ein Unternehmen zu gründen, das wirklich das Gesamtwohl der Konsument*innen im Blick hat. 

Was ist die Vision?

Unsere Vision ist, dass Menschen die Kontrolle über ihre Ernährung zurückgewinnen und Entscheidungen treffen, mit denen sie auch langfristig zufrieden sind. Wir glauben an eine Welt, in der die „gute“ Entscheidung, die einfache sein kann. Bisher ist die gute Entscheidung, egal ob im Sinne von Gesundheit, Umwelt, Menschenrechte, Klima, etc. eigentlich immer die, die mehr Aufwand und Disziplin erfordert. Das muss aber nicht so sein, glauben wir.

Mit Gonosh haben wir eine Marke entwickelt, die gesunde Ernährung in den Vordergrund stellt, aber ohne dabei auf andere Dinge wie Schnelligkeit, Einfachheit, Sättigung oder Geschmack zu verzichten, was die Dinge sind, nach denen wir akut suchen, wenn wir hungrig sind. Wir wollen die Welt freundlicher für unsere schwachen Momente machen. 

Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen bis jetzt?

Die größte Herausforderung war das Aufsetzen der Lieferkette.  Da unsere Produkte über 20 Zutaten haben, teils gefrorene, teils trockene, die meisten Produktions-/Abpackbetriebe aber sehr spezialisiert sind, wurden wir unzählige Male abgewiesen und auch Experten aus der Essensproduktion hielten unser Vorhaben für unmachbar. 

Wer ist die Zielgruppe von GoNOSH?

Im Kern sind das Menschen, die sich gesünder ernähren wollen, aber die vielbeschäftigt sind und oft das Gefühl haben, der Tag ist zu kurz, um all das zu schaffen, was sie eigentlich wollen. Das sind zum Einen Menschen, die beruflich sehr eingespannt und viel unterwegs sind, aber auch Menschen, die neben dem Job sportliche Ziele haben oder Eltern, die oft nicht mehr genug Zeit für sich selbst haben. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben eine maximal natürliche Mahlzeit entwickelt, die trotzdem alle Vorzüge einer Convenience Mahlzeit aufweist. Dabei weisen wir ähnlich hohe Nährstoffmengen wie Mahlzeitenersatz-Shakes auf, nutzen dafür aber keine künstlichen Nährstoffe, sondern ganze, fast komplett unverarbeitete Zutaten, die nur durch Schockfrierung haltbar gemacht sind, d.h. wir brauchen auch keine Konservierungsstoffe oder Stabilisatoren.

Das ist schon einzigartig, da Fertiggerichte immer eine recht hohe Verarbeitung haben. So ist die Mahlzeit nicht nur gesünder, echte Nährstoffe werden vom Körper auch besser aufgenommen und es hat zudem einen natürlichen Geschmack. Nicht zuletzt ist aber noch die Flexibilität einzigartig: Ein und dieselbe Mahlzeit hat mind. 4 Versionen: kalt oder warm, als Bowl zum Essen oder als Shake zum Trinken.  Je nach Bedarf auch durch Hinzutun weiterer Zutaten vor dem Mixen abgeändert werden. Ich kann mich also im Moment des Zubereitens noch entscheiden, was ich will. 

GONOSH, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen gesunde Ernährung maximal einfach machen. Wir haben mit unserem ersten Produkt eine große Innovation in dem Bereich entwickelt und auch in Zukunft werden wir Produkte entwickeln, die wirklich innovativ und neuartig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Gesunde Ernährung einfach zu machen bedeutet aber auch, dass unsere Produkte möglichst breitflächig verfügbar sind, d.h. wir wollen langfristig nicht im Online Handel bleiben, sondern auch B2B mit Partnern kooperieren und international expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Als Erstes noch vor einer Produktvalidierung wirklich die Machbarkeit des Ganzen kritisch zu durchdenken und sicherstellen, dass notwendige Bedingungen funktionieren.

Sich ein Netzwerk an Mentor*innen aber auch an anderen Gründer*innen zu schaffen, um von außen immer wieder kritisch hinterfragt zu werden und sich nicht in Wunschdenken zu verlieren

Viel selber machen am Anfang. Auslagern an „Expert*innen“ ist oft verführerisch, aber man muss die Prozesse erst einmal selber verstanden haben, um dann auch gute Expert*innen zu erkennen.

Wir bedanken uns bei den Gründerinnen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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