Mittwoch, April 24, 2024
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Culture eats Strategy for breakfast

Mit Certifaction Verträge innerhalb kürzester Zeit sicher und rechtsgültig digital unterschreiben

Stellen Sie sich und das Startup Certifaction doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Benoît Henry, CEO von Certifaction, gebürtiger Franzose und lebe seit 16 Jahren mit meiner Familie in Zürich. Ich habe an der HEC Paris studiert, aber schon sehr früh haben mich japanische Kulturen fasziniert, sodass ich an der Universität auch Japanisch lernte. Nach meinem Studium habe ich in verschiedenen asiatischen Städten gelebt (Seoul, Hongkong, Tokio, Singapur), wo ich einen Crash-Kurs zu ganz unterschiedlichen Themen erhalten habe: Turnaround und M&A in Japan, Go-to-Market auf dem chinesischen Festland oder in anderen asiatischen Ländern, digitale Einführung von internationalen Marken in ganz Asien und vieles mehr.

Die im Jahr 2020 gegründete Certifaction ist unser neuestes Baby. Ich sage absichtlich „unser“ und nicht „mein“, denn dies ist wirklich ein Team-Abenteuer mit einem großartigen Gründerteam, das durch gemeinsame Werte vereint ist. Certifaction unterstützt Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Unterschriftenprozesse,  ohne die Vertraulichkeit ihrer Daten zu gefährden. Mit Certifaction können Organisationen ihre Verträge innerhalb kürzester Zeit sicher und rechtsgültig digital unterschreiben lassen. Somit sparen sie die Kosten für den physischen Signaturprozess und reduzieren auch ihren Papierverbrauch – was letztlich den ökologischen Fußabdruck verbessert.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Kerngedanke hinter Certifaction war: Digitalisierung ist wichtig, aber sie birgt auch Risiken, vor allem in Bezug auf die Datensicherheit und den Datenschutz.   Daher sind unsere Grundpfeiler “Zero Knowledge” und “Zero Trust”. Da wir nichts über Ihre Daten wissen, müssen Sie nicht darauf vertrauen, dass wir sie gut schützen. Das verschafft uns einen massiven Wettbewerbsvorteil, insbesondere im Vergleich zu amerikanischen Konkurrenten, die das US-Cloud-Gesetz einhalten müssen.

Eine clientseitige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verhindert Datenlecks an unberechtigte Dritte: Nur Kunden und ihre Vertragspartner haben Zugriff auf ihre Daten.

Außerdem kann bei einem digitalen Vertrag ohne Sicherheitsvorkehrungen jeder eine Unterschrift fälschen, der sich ein wenig mit Bildbearbeitung auskennt. Wir entwickelten eine Lösung, die Identitätsbetrug bei Dokumenten unmöglich macht. 

Welche Vision steckt hinter Certifaction?

Wir wollen digitale Signaturen sicher machen und die Datenhoheit bei denen belassen, die sie haben sollten: ihren Eigentümern. Im Gegensatz zu den meisten eSigning-Anbietern setzen wir deshalb auf einen Privacy-First-Ansatz. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Es gibt immer Herausforderungen. Rückblickend betrachtet war das vor allem am Anfang der Fall. Wir haben Certifaction im März 2020 gegründet. Damals sagten mir viele Leute, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei, ein Unternehmen zu gründen, da wir gerade erst am Anfang der Pandemie standen.

Aber wir hatten ein großartiges Team, großartige Kunden und Investoren, die bereit waren, unsere Privacy-First-Vision zu unterstützen. Das ist letztendlich das Wichtigste.

Wer ist die Zielgruppe von Certifaction?

Grundsätzlich jede Organisation, die Dokumente sicher digital signieren möchte. Unser Kerngeschäft findet in Branchen statt, bei denen Datenschutz, Sicherheit und Privacy eine zentrale Rolle spielt, beispielsweise im Bereich Government und im Finance- sowie Healthcare-Sektor.

Wie funktioniert Certifaction? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unternehmen können mit Hilfe von Certifaction digitale Verträge (bspw. Arbeits- und Mietverträge) von allen Vertragsparteien rechtsgültig unterschreiben lassen – und das innerhalb von Sekunden.  Die Vorteile: Bis zur rechtsgültigen Unterschrift vergehen nur noch Minuten statt Wochen bei einem postalischen Signaturprozess.

Im Gegensatz zu anderen Anbietern stellen wir den Datenschutz unserer Kunden in den Mittelpunkt: Certifaction hat zu keiner Zeit Einsicht in die Daten, die Kunden in unseren Rechenzentren in der Schweiz speichern. Eine clientseitige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verhindert Datenlecks an unberechtigte Dritte: Nur Kunden und ihre Vertragspartner haben Zugriff auf ihre Daten. 

Unser eigener eSignatur-Standard „Professionelle eSignatur” (PES) bietet Unternehmen die Möglichkeit, rechtsgültige Unterschriften für B2C-Verträge ohne gesetzliche Formvorschrift einzuholen. Die Verifizierung findet fälschungssicher über einen digitalen Agenten statt. Organisationen müssen somit nicht auf die teurere qualifizierte eSignatur (QES) zurückgreifen.  

Certifaction, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren finden Signatur-Prozesse in sämtlichen Branchen zu 99 Prozent digital statt. Certifaction wird Organisationen dabei unterstützen, ihre eSignaturen einfach und sicher zu gestalten, ohne von US-amerikanischen Großunternehmen abhängig zu sein: Zero-Knowledge und Privacy-first sind tief in Certifactions DNA verankert und wir werden Organisationen helfen, die Souveränität über ihre Daten zu bewahren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Culture eats Strategy for breakfast: Die richtige Arbeitsatmosphäre, die Vertrauen, Eigenverantwortung und Verantwortlichkeit fördert, ist der Schlüssel zum Erfolg.

Es geht um Menschen: Stellen Sie sicher, dass Sie das richtige Team an Bord haben. Stellen Sie auch sicher, dass Sie die richtigen Investoren an Bord haben, die Ihre Vision unterstützen und Sie auf eine gute Art und Weise herausfordern. 

Experimentieren Sie, testen Sie, und treffen Sie fundierte strategische Entscheidungen. Sobald Sie die richtige Idee getestet und identifiziert haben, setzen Sie alles daran, diese Vision durchzusetzen.

Wir bedanken uns bei Benoît Henry für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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