Freitag, November 22, 2024
StartGründerTalkWie formt das erste Jahr die Zukunft eines Startups?

Wie formt das erste Jahr die Zukunft eines Startups?

FEVANA Zyklus bietet speziell entwickelte Nahrungsergänzungsmittel, die Frauen dabei unterstützen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden im Einklang mit ihrem Zyklus zu stärken

Wie hat sich FEVANA Zyklus in seinem ersten Jahr am Markt entwickelt, und welche Veränderungen haben Sie im Vergleich zu Ihrer Anfangsvision erlebt?

Wir sind mit einem überschaubaren Wachstum gestartet, was uns anfangs etwas verunsichert hat. Aber nach ein paar Monaten wurde unser Marketing deutlich effektiver, und wir konnten über 1.000 Kundinnen gewinnen. Unsere Vision bleibt unverändert und wird durch das viele positive Feedback unserer Kundinnen immer wieder bestätigt.

Welche wesentlichen Erfahrungen haben Sie im ersten Jahr als Start-up gemacht, und wie haben diese Ihre Sichtweise auf Unternehmertum geprägt?

Das Start-up-Leben ist ein permanentes Auf und Ab – und genau das muss man lieben, um dranzubleiben. Ein Produktionsproblem kann einem das Wochenende ruinieren, aber eine gute Verkaufswoche gibt dir einen riesigen Motivationsschub. Diese Achterbahn macht das Gründen spannend, aber sie ist sicher nichts für jeden.

Welche Erkenntnisse aus Ihrem ersten Jahr am Markt haben Sie in Ihre Produkt- oder Geschäftsstrategie einfließen lassen?

Fokus ist alles. Am Anfang dachten wir, wir müssten sofort mehrere Produkte launchen und auf allen möglichen Kanälen präsent sein. In der Praxis hat sich aber gezeigt: Ein großartiges Produkt und 1-2 wirklich starke Marketingkanäle sind viel effektiver, als sich zu verzetteln.

Wie hat sich Ihre Zielgruppe in diesem Jahr entwickelt, und welche neuen Bedürfnisse oder Erwartungen haben Sie festgestellt?

Das Bewusstsein für Self-Care und Gesundheit hat deutlich zugenommen. Immer mehr Menschen zelebrieren den Lifestyle, sich selbst etwas Gutes zu tun – konkret durch eine bewusste Morgenroutine und durch die richtigen Supplements. Da geht es nicht nur um die Wirkung, sondern auch viel um das Ritual jeden Morgen.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen und Erfolge, die Sie im ersten Jahr erlebt haben, und was hat Sie dabei besonders überrascht?

Eine der größten Herausforderungen war, das Marketing selbst zu übernehmen. Anfangs hatten wir großen Respekt davor und dachten, eine Agentur könnte es besser. Aber als wir uns selbst reingefuchst haben, merkten wir schnell: Es ist keine rocket science, wenn man die Grundlagen versteht. Tolle Erfolge sind meist Kleinigkeiten, die sich total surreal anfühlen. Beispielsweise hat neulich eine super bekannte deutsche Frau bestellt. Oder man erzählt neuen Leuten was man beruflich macht und die kennen FEVANA schon und sind totale Fans!

Gab es Meilensteine oder Rückschläge, die sich besonders auf die Entwicklung von FEVANA Zyklus ausgewirkt haben?

Der größte Meilenstein war definitiv, nach einem Jahr cashflow-positiv zu sein. Ein Rückschlag war die Insolvenz eines Lieferanten, was uns dazu gebracht hat, bei der Auswahl unserer Partner viel kritischer zu sein. Diese Erfahrung hat uns zwar „pessimistischer“ aber letztendlich auch als Unternehmerinnen stärker gemacht.

Wie unterscheiden sich Ihre heutigen Prozesse und Strategien von denen, die Sie bei der Gründung von FEVANA verfolgt haben?

Am Anfang basierten unsere Entscheidungen vor allem auf Annahmen: „Unsere Kundinnen brauchen sicher XYZ und wollen so und so angesprochen werden“ Inzwischen lassen wir Daten und Kundenfeedback viel stärker mitentscheiden. Umfragen beeinflussen heute sowohl unser Produktdesign als auch unsere Marketingstrategie mindestens so sehr wie unser individuelles Bauchgefühl.

Welche Veränderungen haben Sie im Markt für Nahrungsergänzungsmittel für Frauen im letzten Jahr beobachtet, und wie hat das Ihre Positionierung beeinflusst?

Immer mehr fokussieren ihre ganze Power aufs Marketing und setzen sich nur oberflächlich mit den Rezepturen ihrer Produkte auseinander. Nach dem Motto, white label wird schon richten. Ich glaube langfristig klappt es ohne gutes Produkt aber nie. Unser Fokus liegt voll auf der Retention rate und nicht auf der Neukundengewinnung. Nachteil ist langsameres Wachstum, aber ganz klarer Vorteil ist dass unsere Abokundinnen den Laden am Laufen halten können, falls die Werbekosten noch weiter explodieren. Viele Brands knüpfen ihre Zukunft komplett an ihren Meta Werbeanzeigenmanager.

Wie gehen Sie mit dem Feedback Ihrer Kundinnen um, und wie haben deren Erfahrungen Ihre Produktentwicklung beeinflusst?

Wir sammeln kontinuierlich Feedback über persönliche Gespräche und automatisierte E-Mail-Flows. Unsere neueste Produktionscharge basiert größtenteils auf dem Feedback von über 1.000 Kundinnen. Dieses direkte Kundenwissen hat eine große Rolle in der überarbeiteten Rezeptur gespielt.

Welche Pläne und Visionen haben Sie für das kommende Jahr von FEVANA Zyklus, und welche Ziele möchten Sie unbedingt erreichen?

Mit unserer verbesserten Rezeptur wollen wir die Retention Rate um rund 20% steigern. Außerdem ist es unser Ziel, die Marke noch bekannter zu machen und erstmals 7-stellige Umsätze zu erzielen. Der Vision, dass FEVANA in jeder Küche Deutschlands steht, kommen wir so einen Schritt näher.

Was möchten Sie anderen Gründerinnen und Gründern auf Basis Ihrer Erfahrungen aus dem ersten Jahr mitgeben?

Dranbleiben, immer weitermachen. Prozesse dauern oft länger, als man denkt. Wer sich zu früh entmutigen lässt, verliert. Wir hatten unzählige Werbekampagnen, die anfangs nichts gebracht haben – und dann, Wochen später, kamen plötzlich die Sales, weil der consideration cycle einfach länger war als wir wussten. Geduld ist der Schlüssel. 

Bildcredits: FEVANA Zyklus

Wir bedanken uns bei Charlotte Irlen und Anton Irlen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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