Dienstag, Oktober 8, 2024
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FitSeat nachhaltiges Premium-Deskbike: eine Mischung aus Bürostuhl und Fitnessgerät

Stellen Sie sich und das Startup FitSeat doch kurz unseren Lesern vor!

FitSeat wurde 2014 gegründet und hat seinen Sitz in Ismaning bei München. Wir haben die Vision den krankmachenden und leistungsbremsenden Bewegungsmangel im Büro zu beseitigen. Wir haben das Ziel die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Büroarbeitern zu verbessern und die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen zu steigern. FitSeat fokussiert sich auf nachhaltige, skalierbare, Premium-Lösungen, die für mehr Bewegung und Dynamik am Arbeitsplatz sorgen.

Wer ist die Zielgruppe von FitSeat? Wie funktioniert der FitSeat?

FitSeat ist auf B2B Kunden fokussiert. Unsere Kunden sind innovationsstarke Unternehmen mit innovativen Arbeitsplätzen. In der Regel sind das mittlere bis große Unternehmen, die ein eigenes betriebliches Gesundheitsmanagement haben und bereit sind in ihre Mitarbeiter zu investieren. Der FitSeat ist ein nachhaltiges, Premium-Deskbike, also eine Mischung Bürostuhl und Fitnessgerät. Der FitSeat funktioniert ganz einfach indem man ihn an den Schreibtisch schiebt, sich drauf setzt und los radelt. Einstellen kann man die Sitzhöhe und Trittwiderstand. Sobald man auf dem FitSeat radelt wird man entspannter, fokussierter und kreativer egal ob beim Telefonieren, in Meetings oder am Schreibtisch.

Wie hat sich FitSeat seit dem Start entwickelt?

Gut, auch wenn aller Anfang schwer ist! Wir entwickeln uns kontinuierlich in allen Bereichen weiter. Im August haben wir den ersten Teil einer größeren Serie der neuesten FitSeat Generation fertiggestellt. Es war ein langer Weg bis wir soweit waren, der mit vielen Rückschlägen verbunden war. Im Sommer 2015 waren wir bei der Auswahlphase der Deutschen Telekom mit dabei und waren sicher, dass wir das beste Produkt am Markt haben. Leider war dem nicht so. Wir mussten schwer enttäuscht akzeptieren, dass die Telekom sich für einen unserer Marktbegleiter entschied, der schon ein paar Jahre länger am Start war.

Auch die Suche nach einem passenden Produktionspartner hat sich über mehrere Jahr hingezogen. Unser letzter Produktionspartner erteilte uns eine Absage 6 Wochen vor der Ausstrahlung bei die Höhle der Löwen. Wir standen zum Ausstrahlungszeitpunkt mit leeren Lagern und ohne Produktionspartner da. Mittlerweile haben wir einen starken Partner an unserer Seite, mit dem wir weiter wachsen können.

Sie waren 2018 in der Höhle der Löwen. Waren Sie mit Ihrem Auftritt zufrieden? Würden Sie jetzt was anders machen?

Als Unternehmer ist man nie zufrieden und hinterher ist man grundsätzlich immer schlauer. So war es auch bei „Die Höhle der Löwen“. Wir hätten zum Beispiel unseren Anfangspitch emotionaler gestalten und noch besser auf unsere Mehrwerte eingehen können. Abgesehen davon verläuft der Rest der Präsentation ohne Skript das heißt spontan ab, da hängt es viel auch vom Glück ab. Ich habe mir des Öfteren die Frage gestellt, ob wir jemals eine realistische Chance auf eine Investition hatten. Durch einen guten Pitch verbessert man in jedem Fall seine Chancen, aber wenn man nicht in das Beuteschema der Löwen passt hilft das nur bedingt.

Was passierte während der Sendung?

Kurz vor der Ausstrahlung waren wir sehr aufgeregt. Ich war zum Ausstrahlungszeitpunkt auf unserem Server eingeloggt um im Notfall eingreifen zu können. Während Sendung ist leider trotzdem eine unserer beiden Webseiten in die Knie gegangen. Uns war bewusst, was auf uns zukommt, aber unsere Vorbereitungen haben leider nicht ausgereicht. Hier noch ein paar Zahlen: Unsere DHDL-Folge hatte circa 4 Millionen Zuschauer, auf unserer Homepage sind circa 40.000 Besucher (1%) gewesen und circa 400 (0,01%) haben sich für unseren Newsletter angemeldet und verkauft hätten wir fast 40 FitSeat (0,001%).

Wie ging es nach der Sendung weiter? Kamen viele Kunden und Medien auf Sie zu?

Nach der Sendung kamen viele Kunden auf uns zu. In der Phase nach der Ausstrahlung hätten wir fast mehr FitSeats verkauft als in der gesamten Zeit davor. Durch die Sichtbarkeit in der Sendung und die Listung als DHDL-Teilnehmer auf unterschiedlichen Plattformen kommt man leider auch mit Menschen in Kontakt, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte. So sind wir einer betrügerischen Bande fast auf den Leim gegangen. Sie hatten uns soweit, dass wir uns mit ihnen in Verona in Italien trafen, aber als ich den Braten gerochen hatte, zog ich die Reisleine. Im letzten Moment konnten wir den Kopf aus der Schlinge ziehen. Interessanterweise kamen die meisten Medien vor der Ausstrahlung auf uns zu, damit sie direkt zum Ausstrahlungszeitpunkt von der Medienpräsenz profitieren konnten.

Wie hat sich das Geschäft durch die Höhle der Löwen entwickelt? 

Sehr gut! Selbst zwei Jahre später haben wir noch Abverkäufe an Menschen, die uns in der Sendung gesehen haben, aber damals noch nicht kaufbereit waren. Die Flut an Anfragen nach der Sendung ist erwartungsgemäß schnell wieder abgeebbt.

Welche Tipps würden Sie Startups mit auf den Weg geben, die sich für die Höhle der Löwen bewerben möchten?

Probieren geht über Studieren. Ich würde allerdings den Sweet-Spot abwarten, an dem man auf die kritischen Fragen eine Antwort hat. So sollte zum Beispiel die Produktion skalierbar und leistungsfähig sein, sonst hat man keine Chance.

Man sollte grundsätzlich verstehen, dass es bei die Höhle der Löwen unterschiedliche Interessengruppen gibt. Das Ziel der Produktionsfirma (Sony) und des Senders VOX ist eine möglichst hohe Einschaltquote, damit sie Werbung verkaufen können. Die Löwen suchen Deals, bei denen sie mit minimalem Risiko einen maximalen Return on Investment erzielen. Ob Du in die Sendung kommst oder nicht, entscheidet primär die Produktionsfirma und der Sender, das heißt je besser Dein Produkt geeignet ist hohe Einschaltquoten zu erzielen, desto höher ist Deine Chance.

Würden Sie nochmal in die Höhle der Löwen gehen?

Klar, auf jeden Fall. Es gibt keine vergleichbare Möglichkeit im deutschsprachigen Raum in so kurzer Zeit, so günstig eine so große Bekanntheit zu erlangen. Die Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ hat uns zu vielen Deals und Kontakten verholfen, die wir sonst nicht bekommen hätten.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Das Unternehmen hat sich nicht verändert. Wir agieren nach wie vor sehr wirtschaftlich und fokussieren uns auf unsere Ziele. Glücklicherweise konnten wir bereits vor Corona einige Deals abschließen, die uns über die Zeit gerettet haben.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir waren während der Corona-Krise voll mit der Weiterentwicklung des FitSeat beschäftigt und mussten somit nicht viel ändern. Glücklicherweise haben wir den staatlichen Förderzuschuss bekommen. Der Zuschuss hat es uns in jedem Fall erleichtert, die Krise zu meistern.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Eine Krise bietet immer viele Chancen. Die verstärkte Nutzung von Videokonferenzen oder Homeoffices zwingt die Menschen dazu noch mehr Zeit am Schreibtisch vor dem Computer zu verbringen. Dadurch steigt der Bedarf für unsere Produkte weiter an. Wir blicken optimistisch in die Zukunft.

FitSeat, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Weg geht weiter steil bergauf. Viele große Trends (Digitalisierung, demographischer Wandel, Fachkräftemangel etc.) sprechen dafür, dass der Bedarf für unsere Produkte weiter steigen wird. Diesen Bedarf befriedigen wir mit einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte entsprechend der Anforderungen unserer Kunden. Wir kombinieren das mit den passenden Marketing und Vertriebsmethoden, damit jeder Büroarbeiter bald unsere Produkte kennt. In fünf Jahren sind wir weltweiter Marktführer für dynamische Arbeitsplätze, die eine aktive Bewegung während der Arbeitszeit am Arbeitsplatz fördern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Auf die „BBs“ achten: Beharrlichkeit im Bemühen und Bescheidenheit in der Erwartung

Eine klare Vision erarbeiten und diese Vision zur Realität werden lassen. Solange man an seine Vision glaubt, darf man sich von niemandem davon abbringen lassen, diese Realität erschaffen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen, aber Du kannst durch Dein Unternehmen die Zukunft selbst erschaffen.

Achte auf Deine Gesundheit und Deine Liquidität. Investiere kontinuierlich in Deine Gesundheit und behalte Deine Ausgaben im Blick. Ein Unternehmen aufzubauen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Du kannst nur siegen, wenn Du auch am Ende noch dabei bist.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jan Gumprecht für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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