Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt

Fobe: Virtueller Kleiderschrank voller Luxus Taschen

Stellen Sie sich und das Startup Fobe doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Marlena Co-Founder von Fobe, einer Sharing Plattform für Luxus Handtaschen. 

Fobe hat das Ziel den Konsum im Modemarkt nachhaltiger zu gestalten, indem wir durch unser Sharing-Modell Konsum und Eigentum voneinander entkoppeln, die Nutzungsdauer von Artikeln voll ausschöpfen und dadurch mehr Konsum bei geringerem Ressourceneinsatz ermöglichen. Fobe kann man sich wie einen virtuellen Kleiderschrank voller Luxus Handtaschen vorstellen, auf den unsere Kund*innen Zugriff über ein Abo bekommen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ehrlich gesagt kam der Entschluss durch die Idee und das Produkt. Ich habe vor der Gründung von Fobe als Einkäuferin im Luxus Fashion Segment gearbeitet und habe dort viel Erfahrung genau mit den Herstellern sammeln dürfen, die wir aktuell auf unserer Plattform anbieten. Ein alter Schulfreund Anton kam mit der Idee der Gründung einer Sharing Plattform für Luxus Accessoires auf mich zu und wollte mich als Co-Founder dabeihaben. 

Ich habe tatsächlich keine 5 Minuten überlegt, weil ich sofort wusste das ich für das Thema Mode viel Leidenschaft und Knowhow habe und Fobe für mich zu dem Zeitpunkt die perfekte Herausforderung war. 

Was war bei der Gründung von Fobe die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war definitiv, dass wir den Launch von Fobe wenige Tage vor dem ersten Lockdown der Covid Pandemie hatten. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, man muss es sogar. Das musste ich als kleiner Perfektionist auch schmerzlich lernen und bin sehr froh ein Team um mich herum zu haben, dass an der Stelle sehr viel mutiger ist und gerade auch design technisch einen anderen Anspruch an den Tag legt. Ich musste hier am Anfang viele Abstriche machen, damit wir Zeit und vor allem Geld sparen. Es hat sich ausgezahlt und mittlerweile sind auch mehr Ressourcen vorhanden und Fobe entwickelt sich optisch peu à peu immer mehr zu dem was ursprünglich meine Vision war. 

Welche Vision steckt hinter Fobe?

Unsere Vision ist es im Modesegment eine nachhaltige Form von Konsum zu erschaffen, die von weiten Teilen der Gesellschaft angenommen wird. Wir wollen beweisen, dass andere Formen von Konsum nachhaltig, profitabel und skalierbar sind. Denn nur wenn alle diese Punkte erfüllt sind, können wir die verschiedenen Akteure in der Supply Chain und die Konsumenten mitnehmen und die Art wie wir Wirtschaften nachhaltig zu verändern. 

Wir sehen dabei die Entwicklung hin zu immer schnellerem Konsum als eine Chance für eine nachhaltigere Produktion. Das mag im ersten Moment wie ein Widerspruch klingen. Allerdings stellt der immer schnellere Konsum die gesamte Supply Chain und den Handel vor komplett neue Herausforderungen, da das Konzept von Eigentum nicht mehr zum Konsum passt. Dieser Umbruch schafft eine große Chance für die Implementierung von Kreislaufmodellen. Hier wollen wir im Modebereich die Entwicklung vorantreiben. 

Wer ist die Zielgruppe von Fobe?

Modebegeisterte Kund*innen, die Spaß daran haben die neusten Fashiontrends auf eine nachhaltigere Art und Weise zu tragen.

Wie funktioniert Fobe? Wo liegen die Vorteile?

Fobe ist eine Access Subscription zu einem virtuellen Kleiderschrank. Das bedeutet, dass unsere Kund*innen sich hieraus ihre Lieblingsmodelle aussuchen und immer wieder gegen neue austauschen können. Durch unser Modell können wir bei geringerem Ressourceneinsatz viel mehr Konsum ermöglichen, was wesentlich nachhaltiger als der Kauf eines Produktes ist. Außerdem lohnt es sich für unsere Kund*innen auch finanziell. So kostet eine durchschnittliche Auswahl in unserer Your Style Box über 5.000 Euro für die Konsumenten im Handel. Mit Fobe kann man diese Auswahl für 6 Monate nutzen und zahlt dafür insgesamt nur etwas mehr als 500 Euro. Man müsste somit 5 Jahre Kund*in sein um sich die ersten 3 Taschen seines Abos kaufen zu können. In dieser Zeit haben unsere Kund*innen aber schon 30 Taschen genutzt. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns unterscheidet von anderen Plattformen, dass wir bei der Auswahl der Taschen sehr stark darauf achten, dass wir die aktuellen Trends abbilden. Hier wird unsere Auswahl auch sehr regelmäßig aktualisiert. 

Wir beziehen die Produkte nicht Secondhand, sondern direkt vom Hersteller, wodurch wir eine Garantie für die Echtheit der Produkte haben. Und haben somit auch die Möglichkeit stark nachgefragte Farben und Produkte in größerer Menge verfügbar zu haben, wodurch Kund*innen nie lange auf ihr Wunschbag warten müssen. 

Wir fokussieren uns bei den Herstellern auf die Luxus Marken, welche in den letzten Jahren stark an Geschwindigkeit zugenommen haben und deren Produkte nach ca. 4-5 Jahren nicht mehr en Vogue sind. Eigentum macht hier keinen Sinn und mit Fobe bieten wir die perfekte Lösung.

Fobe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen Fobe in den nächsten Jahren global skalieren und die Circular Economy in diesem Bereich aufbauen. Unser Ziel ist ein geschlossener Kreislauf mit den Herstellern und den Kund*innen, sodass die Ressourcen, aus denen die Taschen hergestellt sind, am Ende ihres Lebens wieder in neue Produktion mit einfließen können.  

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Ich habe mir in den letzten Jahren immer wieder die Frage gestellt, wie andere es alleine schaffen aus einer Idee ein Unternehmen zu gründen. Ich bin sehr froh, dass ich diese riesige Aufgabe nicht alleine bewältigen muss und mit meinem Co-Founder Anton Wochmanin ein perfektes Team bilde. Wir ergänzen uns super in unseren Fähigkeiten und decken somit gemeinsam ein großes Spektrum ab. Deshalb wäre meine Empfehlung nicht komplett allein zu gründen. 

Ich bin sehr froh, dass meine Leidenschaft für unser Produkt so groß ist, dass es mir nicht schwerfällt mich 24/7 mit dem Thema rund um Fobe zu beschäftigen. Ich denke das Leidenschaft ein wichtiger Punkt ist, um den Arbeitsaufwand beim Gründen nicht als negativen Stress zu empfinden. Hier ist meine Empfehlung nicht zu gründen, um zu gründen, sondern um seiner Leidenschaft nachzugehen. 

Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt, um zu gründen, just do it. 

Wir bedanken uns bei Marlena Dietz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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