Donnerstag, Mai 9, 2024
StartGründerTalkDie clevere Lösung für ein bekanntes Problem

Die clevere Lösung für ein bekanntes Problem

Am 29. April präsentiert das Startup „GelatoPack“ in der „Höhle der Löwen“ seine innovative Lösung für den Liefer- und Take-Away-Markt: eine patentierte Box, die Speiseeis und andere temperatursensible Produkte ohne Stromanschluss frisch hält

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? 

Mein Name ist Andreas Siebrecht. Ich bin Gründer von GelatoPack und Erfinder der gleichnamigen patentierten Liefer- & Take-Away-Box. In die Entwicklung der GelatoPack-Eislieferverpackung mit dem patentierten Mehrzonen-Kühlverfahren konnte ich meine jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen der Unternehmensberatung, des Vertriebs und Marketings, der kontaktlosen Frostung von Lebensmitteln sowie als Inhaber mehrerer Eisdielen mit einem Flagship Store im Hamburger Flughafen einbringen.

Mit Corona und den damit einhergehenden Umsatzeinbrüchen stellte ich mir die Frage: „Wie bringe ich ein Eis ohne Stromquelle und Qualitätsverlust selbst im Hochsommer von A nach B?“. Eine Frage, die so alt wie die Menschheit ist und bisher ungelöst blieb. Doch mit GelatoPack brechen neue Zeiten an. Nicht umsonst konnte ich mit GelatoPack den renommierten Deutschen Verpackungspreis gewinnen.

In welcher Branche ist dein Startup tätig und was ist dein Kernprodukt?

Eisbecher mit Sahne und Früchten aus der Gelateria sind ein Hochgenuss. Bisher musste man dafür am Tisch eines Eiscafés oder Restaurants Platz nehmen. GelatoPack ist nach dreijähriger Entwicklungszeit das erste marktreife Produkt im lukrativen Liefer- und Take-Away-Markt für Speiseeis in Super-Premium-Qualität. Dank des patentierten Mehrzonen-Kühlverfahrens – ohne Stromanschluss – kommen nun verschiedenste temperatursensible Waren (von Speiseeiskreationen über Frische-Lebensmittel für den Online-Handel bis zum Pharmahandel oder der Biotechnologie) immer mit der an Verzehr, Frische, Geschmack, Qualität optimal ausgerichteten Kühltemperatur beim Kunden an. 

Die erste Zone hält das Eis bei frostigen -14°C, während die zweite Zone die Sahne und Früchte bei angenehmen +6°C frisch hält. Ob über Lieferdienste, als Pick-Up oder Take-Away – GelatoPack garantiert perfekten Hochgenuss, selbst bei sengender Hitze von 40°C im Schatten für mindestens 60 Minuten. Dabei ist das Gelatopack umweltfreundlich. Unsere Verpackung besteht aus biologisch abbaubaren Kunststoffkomponenten und Altpapier. Ein Pfandsystem für die Kühlemente minimiert Abfall.

Wie und wann ist die Idee für dein Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke?

Selbst als Eisliebhaber hatte ich im Sommer oft das Bedürfnis, einen Eisbecher im Garten oder in geselliger Runde bei Freunden und Familie einfach zu bestellen. Da dachte ich mir, warum kann ich keine Eisbecher – besonders Kreationen mit Sahne, Früchten etc. – zu mir nach Hause liefern lassen? Es geht um Pizza, obwohl eine Pizza auch temperatursensibel ist. 

Und genau hier kommt kein Lieferdienst an GelatoPack zur Auslieferung von extrem margenträchtigen ital. Eisbechern vorbei. Denn ein Fahrrad-Lieferbote kann bis zu 18 Eisbecher zeitgleich auf einer optimierten Liefertour im Rucksack ausliefern. 

Weltrekord!!! Durchschnittlicher Warenwert je Liefertour: Über 120€. Darüber hinaus ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung des Stadtverkehrs und damit der CO2-Emissionen.

Was macht das Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendest du?

Das Geheimnis liegt in dem patentierten Verfahren mit zwei (oder mehr) Kühl-/Akku-Zonen ohne Stromanschluss. Im unteren Bereich kühlt eine spezielle Flüssigkeit im Akku das Eis im Becher auf -14°C, der idealen Temperatur für perfekte Eis-Konsistenz in Gelateria-Qualität. Im oberen Bereich kühlt ein Kühlakku Toppings, Sahne und Früchte bei +6°C auf Kühlschranktemperatur und verhindert sowohl das Gefrieren als auch ein Verflüssigen der Sahne.

Was ist die langfristige Vision? Welche spezifischen Ziele willst du in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir erwarten den Break-Even im Jahr 2025. Für 2024 gehen wir von einem anfänglich negativen EBIT-Ergebnis von etwa 0,2 Millionen Euro aus. Die Prognose sieht ein EBIT-Ergebnis von 1,3 Millionen Euro im Jahr 2025 vor, das bis 2027 auf über 22 Millionen Euro pro Jahr ansteigt. Dank der Vermarktung des Patentanspruchs über weltweite GelatoPack-Lizenzverträge erwarten wir eine operative Marge von rund 60 Prozent beim Erreichen des Break-Even-Points. 

Diese Marge wird in den Folgejahren aufgrund von Skaleneffekten weiter steigen – ein Wert, den sonst nur führende Softwareunternehmen durch ihre Skalierung erreichen. Und das in einem globalen Markt mit einem jährlichen Speiseeisumsatz von über 60 Milliarden US-Dollar.

Warum hast du dich entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte des Startups möchtest du besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Selbstverständlich bietet „Die Höhle der Löwen“ mit über einer Million Zuschauern für Start-Ups den geeigneten Rahmen, ihre Produktinnovationen einer breiten Öffentlichkeit und natürlich den potenziellen Investoren zu präsentieren.

Die Investoren (v.l.) Tillman Schulz, Nils Glagau und Ralf Dümmel nehmen die zonenkühlende Eis-Verpackung von „Gelatopack“ genau unter die Lupe.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhoffst du dir durch die Show? Wie planst du die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Das Pre-Seed wurde aus Eigenmitteln finanziert. Das einzubringende Beteiligungskapital ist zur Überführung von Interessenbekundungen in echte Bestellungen notwendig. Als Aussteller auf der Gelatissimo-Messe (im Februar 2024) konnten wir das Orderbuch weiter füllen.

Der Löwenanteil des Beteiligungskapitals wird somit auf Werkzeugkosten, Lagerbestandsaufbau und Marketingkosten entfallen.

Wie sieht der Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte/Dienstleistungen?

Unser neuestes Produkt steht schon in den Startlöchern. Die MULTI-THERMO-BOX ist die erste effiziente, nachhaltige Kühllösung für verschiedenste chemische/pharmazeutische Produkte (Impfstoffe>-18°C, Insulin 2-8°C) und verderbliche Waren (z.B. -20°C Tiefkühlware, 7°C Milchprodukte, 2°C frisches Fleisch/Fisch). Und das ohne Stromversorgung oder einen Stromspeicher laden zu müssen. Mittels Hitze-Akkus ist die Box (dank des GelatoPack PCM-Knowhows von -79°C bis +105°C) sogar zum Transport von warmen oder heißen Speisen geeignet. 

Dabei kommen alle temperatursensiblen Produkte des Online-Lebensmittelhandels, der Bringdienste, des Pharmahandels sowie des privaten Supermarkteinkaufs immer mit der optimal ausgerichteten Temperatur beim Käufer an. Und am Ende des Tages lässt sich die Box mühelos zusammenklappen und findet Platz auf kleinstem Raum.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die du auf deinem Weg als Gründer gelernt habt?

Beharrlichkeit. „Ausdauer ist wichtig, denn in einem Startup verläuft nichts nach Plan.“

Welche Tipps würdest du Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Ideen gibt es viele, manchmal gute, manchmal weniger gute Ideen, doch aus den meisten lässt sich in der Regel Kapital schlagen. Bei völlig neuen Ideen sollten sich die Starter sehr gut auf die Entwicklungsphase vorbereiten.

Lösungen für bestehende Probleme vieler Menschen zu finden, gehört immer noch zu den erfolgreichsten Konzepten für eine Neugründung. Wer weiß, was die Leute brauchen oder was ihnen das Leben erleichtert, kann nicht viel falsch machen.

Bild: Andreas Siebrecht präsentiert die zonenkühlende Eis-Verpackung „Gelatopack“. Er erhofft sich ein Investment von 250.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie GelatoPack  am 29. April 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Andreas Siebrecht für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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