Herbios multifunktionale Vertikalbeete für essbare Gärten
Stellen Sie sich und das Startup Herbios doch kurz unseren Lesern vor!
Herbios gibt es als Einpersonenunternehmen seit 2015, und wurde Anfang September 2020 zu einer GmbH umgewandelt. Wir sind ein kleines Team von 5 Personen und produzieren multifunktionale Vertikalbeete für essbare Gärten in Gebäudenähe oder am Haus direkt, die als Nutzgärten für die Besitzer fungieren.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Weil wir die großartigen Möglichkeiten des vertikalen Gärtnerns möglichst vielen Leuten zugänglich machen möchten und so auch eine Bewegung, die sich mehr um die Natur und den Naturraum in der Stadt sorgt, fördern möchten.
Welche Vision steckt hinter Herbios?
Grüne, essbare Städte, in denen gesunde und glückliche Menschen leben. Wir wollen naturnahe Oberflächen an Gebäuden und in Städten schaffen, diese damit essbar begrünen und den Menschen den Zugang zu biologischen Prozessen und Beobachtungen ermöglichen. Unsere Trennung von der Natur ist die Wurzel aller ökologischen Probleme. Wir möchten diese Lücke schließen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die Entwicklung des Designs, die immer die Pflanzen in den Vordergrund stellen muss, da wir ökologisch gärtnern, also ohne aufwändige, technische Hilfsmittel. Und gleichzeitig sollen die Systeme für den Kunden praktisch sein. Finanziert haben wir uns immer nur aus den laufenden Einnahmen. Wir hatten nie Schulden oder Gläubiger und haben fast keine Förderungen verbraucht. Unser Unternehmen wächst so organisch wie die Pflanzen in unseren Beeten. Da sind wir sicher außergewöhnlich.
Wer ist die Zielgruppe von Herbios?
Meist Frauen, im Alter zwischen 30 und 80, mit Haus oder Stadtwohnung, mit Balkon oder Terrasse.
Wie funktioniert Herbios? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir haben Designs aus Holz und Edelstahl oder einer Kombination aus beiden. Die robuste und optisch ansprechende Verarbeitung hebt uns hervor. Wir setzen auf regionale Wertschöpfung und verkaufen nur heimische Produkte und Arbeit. Das Wichtigste ist aber vermutlich das pflanzengerechte Design unserer Vertikalbeete. Durchgehende Erdkörper und weit offene Oberflächen sorgen für maximale Platzausnutzung, eine perfekte Nachahmung eines natürlichen Bodens und dadurch für bestes Pflanzenwachstum. Die Ergonomie macht aber auch die Bedienung besonders benutzerfreundlich. Mit noch bester Bioerde nach eigener Rezeptur, einer optionalen, automatischen Bewässerung, einem Konzept für das ganzjährige, biologische Gärtnern und intensiver Beratung sind wir einzigartig.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Wir sind gewachsen. Vom Einpersonenunternehmen zur GmbH. Corona hat gezeigt, dass sich Menschen wieder mehr ihrer eigenen Umgebung widmen und diese optimieren. Balkone und Terrassen sind wichtige Lebensräume, die eine effektive Gestaltung verdienen und hochproduktive, biologische Gärten sein können. Wir mache solche daraus. Dazu kommt aber auch noch der Klimawandel, dem wir mit Begrünung begegnen wollen. Daher haben wir die „Klimaterrasse“ kreiert, die den Bewohnern essbaren Schatten verschafft.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Eine stärkere Fokussierung auf den Endkunden war unsere erste Strategie. Die Betonung der Bedeutung unserer eigenen Räume und der Mehrwert, den grüne Balkone und Terrassen haben können, sind fixer Teil unseres Marketings.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
In der Eigenoptimierung, der Nutzung vorhandener Ressourcen, der Besinnung auf Regionalität und einem besseren Verständnis von Biologie und damit dem eigenen Leben. Corona ist bei aller Tragik auch ein Lehrmeister. Wir müssen aber genauer hinhören!
Herbios , wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir bauen mit Bauträgern und –firmen grüne, essbare Häuser, die den Menschen bei den Folgen des Klimawandels helfen und sie gesund und glücklich machen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1.) Marktabtestung vor dem Start (crowd-funding oder dergleichen).
2.) Langsame Skalierung gemeinsam mit den Kunden.
3.) Ein kleines, aber gutes Team, das auch einmal Stress aushält.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Gina Krüger für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder