Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Sich mit inspirierenden Leuten umgeben

Home United: Hamburger Ding ist ein Cross Community Space

Stellen Sie sich und das Startup Home United doch kurz unseren Lesern vor!

Was wir mit Home United umsetzen, ist eine neue Art der Projektentwicklung. Wir arbeiten in einem interdisziplinären Team und verbinden unterschiedliche inhaltliche Perspektiven in unserem Konzept der Cross Community Spaces. Aus unserer Sicht ist die klassische räumliche Aufteilung in Arbeitsplatz, Wohnung und Freizeitbereich nicht mehr zeitgemäß. Mit Home United möchten wir maßgebliche Lebensbereiche wie Arbeit, Sport, Kultur und Entertainment an einem Ort bündeln – und zwar an einem modern und attraktiv gestalteten sowie digitalisierten Ort. Kurz gesagt: Wir füllen Gebäude mit Leben, schaffen Inhalte, bauen Gemeinschaften auf, entwickeln Netzwerke und integrieren Zukunftstechnologien.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich mag es, etwas von Grund auf und langfristig aufzubauen, einen Plan immer mehr Form annehmen zu lassen. In der Baubranche ist das durchaus wörtlich gemeint. Dazu bin ich von Haus aus neugierig und begeisterungsfähig, möchte mich keinem Thema generell verschließen. Das führt mich dann von einem Projekt zum nächsten.

Welche Vision steckt hinter dem Hamburger Ding?

Das Hamburger Ding ist ein Cross Community Space. Das bedeutet, dass wir viele verschiedene Angebote für ebenso verschiedene Zielgruppen unter einem Dach zusammenbringen. Wir schaffen geteilte Infrastruktur aus Interieurs und digitalen Lösungen und verankern dort Inhalte rund um geteilte Interessen, nämlich Sport, Esport, Gesundheit, Begegnung und Bildung. Und wir glauben, dass das Konzept gegenwärtig eine Lösungsmöglichkeit für drängende Fragen unserer Zeit darstellt. Wir brauchen solche analogen Orte der Begegnung, die in die digitale Welt passen und sich an dieser orientieren. Die Resonanz, die wir erhalten, bestätigt, dass viele Städte Konzepte dieser Art suchen, etwa als Alternative zu Warenhäusern im Zentrum, die als Publikums-Magneten nicht mehr funktionieren. Das Hamburger Ding ist unser Prototyp, wir planen jetzt aber eine ganze Reihe und sind zum Beispiel in Kiel und Osnabrück schon in der konkreten Planung. Parallel schauen wir in weiteren Städten nach passenden Gebäuden. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist meist das Aufbrechen von eingefahrenen Denkweisen und Strukturen. Denn es geht uns ja gerade darum, vieles neu zu denken vor dem Hintergrund von tiefgreifenden Veränderungen, die in Form von Megatrends alle Bereiche der Gesellschaft betreffen. Man muss daher in alle Richtungen Überzeugungsarbeit leisten, dass es nicht nur wichtig, sondern auch möglich ist, Innovationen voranzutreiben. In unserem Fall in der Immobilien-Projektentwicklung. Dennoch werfen wir natürlich die langjährige Erfahrung in der klassischen Immobilie nicht über Bord und satteln auf den wirtschaftlichen Erfolg auf, den wir uns über viele Jahre erarbeitet haben.

Wer ist die Zielgruppe von Hamburger Ding?

Wir sind da nicht eingeschränkt. Im Hamburger Ding haben sich mittelgroße Unternehmen eingemietet, ebenso Start-Ups sowie Selbstständige, die kein eigenes Büro, sondern nur einen flexiblen Arbeitsplatz benötigen. Da wir aber auch Projekte im Sozial- und Bildungssektor fördern, dazu Workshops und Events organisieren, zählen auch Kinder und Jugendliche sowie Senioren zu unserer Zielgruppe. Was sie alle gemeinsam haben, ist, dass sie offen sind und die Lebendigkeit des Ortes schätzen. Für Ruhe und Rückzug gibt es sicher bessere Anlaufstellen.

Wie funktioniert Hamburger Ding? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir kanalisieren gezielt Inhalte in das Gebäude hinein um die geteilten Interessen, die ich eben nannte: Sport, Esport, Gesundheit, Begegnung, Bildung. Dafür arbeiten wir mit dem Knowhow der gesamten Firmengruppe und einem sehr starken Partnernetzwerk. Das Hamburger Ding ist in dieser Form nach meinem Kenntnisstand einzigartig in Europa.

Um es mal beispielhaft zu beschreiben:

Ein „Homie“, wie wir unsere Mieterinnen und Mieter nennen, könnte morgens am Workout mit unserem Coach im Fitnessraum teilnehmen, anschließend im Massage-Sky-Seat arbeiten, sein Mittagessen in unserem Thonet-Café zubereiten, gemeinsam mit den Kollegen in der Hygge-Lounge essen, anschließend beim Telefonieren oder Mails checken auf dem Gehband-Schreibtisch einen Verdauungsspaziergang unternehmen und abends zur After-Work-Party in der Cappellini-Lounge oder zum Zocken in die United Cyber Spaces eintauchen – das alles, ohne das Haus auch nur ein einziges Mal verlassen zu haben.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Viele Mitarbeiter sind regelmäßig oder sogar dauerhaft im Home Office, wie in den meisten Unternehmen. Themen wie Digitalisierung, an denen wir in den zurückliegenden Jahren bereits gearbeitet haben, sind durch die Pandemie noch viel schneller viel größer geworden. Diese Chancen wollen wir natürlich nutzen. Das ist in Zeiten starker Unsicherheit, die wir gerade in der Wirtschaft erleben, aber auch eine Herausforderung. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Eine konkrete Maßnahme war das Aufsetzen eines Hygienekonzepts gemeinsam mit dem Labor Dr. Fenner, welches das Infektionsrisiko innerhalb des Gebäudes auf ein Minimum reduziert. Wir sind ein offiziell zertifiziertes Corona Safe House. Darüber hinaus haben sich einige Gespräche mit Unternehmen ergeben, die sich Gedanken über ihre derzeitigen Büroflächen machen, viele planen, sich zu verkleinern. Hier tauschen wir uns mittlerweile zu konkreten Lösungen aus, wie man Flächen umnutzen kann, um Kosten zu senken und sich zugleich auf neue Bedürfnisse der Mitarbeiter einstellt.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir alle machen gerade die Erfahrung, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, uns in einer enormen Geschwindigkeit neuen Bedingungen anzupassen. Hier können wir anknüpfen, das ist aus meiner Sicht die große Chance, wenn wir nach vorn blicken und schauen, was wir für die Zukunft schaffen können. Die Bereitschaft zur Innovation dürfte größer sein als je zuvor. 

Home United, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Home United soll die coolste und innovativste Immobilienmarke in Deutschland werden. Mit einer bundesweit ausgerollten Ding-Reihe von Cross Community Spaces neben weiteren inhaltsgetriebenen Betreiberkonzepten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Schnell und konsequent in die Umsetzung der ersten Projektteile starten, ins Doing kommen. Zweitens: Sich mit guten, inspirierenden Leuten umgeben, mit denen man gemeinsam etwas aufbauen kann.

Noch mal tief Luft holen, denn meiner Erfahrung nach benötigt man immer Kraft, Ausdauer und Geduld, um erfolgreich zu sein.

Foto © Thorge Huter

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tomislav Karajica für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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