Sonntag, Dezember 22, 2024
StartWorkbaseFünf Anzeichen für eine innere Kündigung

Fünf Anzeichen für eine innere Kündigung

Wie Sie diese frühzeitig erkennen und lösen!

„Innere Kündigung“ was bedeutet das? 

Eine innere Kündigung ist die Arbeitseinstellung eines Arbeitnehmers im Hinblick auf seine Tätigkeit. Der Arbeitnehmer ist zwar nicht bereit durch eine Kündigung das Arbeitsverhältnis zu beenden, allerdings verhält er sich so, als gehöre er nicht mehr zu dem Unternehmen.

Die Eigeninitiative an der Arbeit sinkt, keine freiwilligen Überstunden werden gemacht, es wird ausschließlich ein Mindestmaß an vorgeschriebener Arbeit erfüllt oder die Arbeitsleistung. Teilweise macht es den Anschein, als wäre der Arbeitnehmer nicht mehr im Unternehmen tätig. 

Dieser Prozess muss nicht immer bewusst geschehen, häufig passiert dieser Prozess im Unterbewusstsein und fällt dem betroffenen Arbeitnehmer selbst erst nach voranschreitenden Zeit auf. Der Arbeitnehmer distanziert sich, bewusst oder unbewusst, von Ihrem Unternehmen und kann sich nicht mehr mit dem Unternehmen identifizieren. 

Doch welche Auslöser und Ursachen kann es dafür geben? 

Die Tätigkeit wird als sinnlos erlebt.

Der Arbeitnehmer hat keinen Sinn in seiner täglichen Arbeit und sieht auch keine Entwicklungsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen

Hierarischer Führungsstil im Unternehmen engt die Entwicklungsmöglichkeiten des Mitarbeiters ein.

Es wird ein stark hierarchisches Führungskonstrukt im Unternehmen gelebt, welches einen engen und starren Rahmen hat. Der Arbeitnehmer kann sich innerhalb dieser Strukturen nur schwer entfalten und verändern. Die Entscheidungswege sind lang und nach klarer Rangfolge geordnet.

Mobbingsituationen am Arbeitsplatz belasten die Psyche des Mitarbeiters.

Mobbing kann entweder physischen oder emotionalen Schaden verursachen. Am Arbeitsplatz findet verbale, nonverbale, psychische, körperliche Misshandlung und Demütigung statt unter der der Arbeitnehmer leidet. 

Auseinandersetzung mit Arbeitskollegen verändern das Arbeitsklima negativ und wirken sich belastend aus.

Im Unternehmen und/oder im Team gibt es starke Unstimmigkeiten und das Arbeitsklima ist negativer ausgeprägt. Die Auseinandersetzung werden nicht im Team besprochen oder mit der Führungskraft. Dies kann dazu führen, dass der Arbeitnehmer innerlich kündigt. 

Keine Förderung von Mitarbeiterbindung.

Der Arbeitnehmer hat seinen Fokus auf der Freizeit und Familie. Seine Identifikation und Verbundenheit mit der Arbeit ist nicht ausgeprägt. Er fühlt sich emotional nicht an das Unternehmen gebunden. 

Fehlverhalten der Führungskraft durch mangelnde oder falsche Kommunikation.

Durch fehlende Kommunikation kann es zu missverständnissen zwischen der Führungskraft und dem Arbeitnehmer kommen. Führungskräfte sollten in ihrer Rolle geschult und unterstützt werden, da ihr Hauptaugenmerk auf den Menschen in ihrem Team und auch deren Bedürfnisse liegt. Man wird nicht als Führungskraft geboren, sondern erlernt dies auf dem Weg. Somit kann es hier zu Fehlverhalten kommen, welches bei dem Arbeitnehmer zum Prozess der innerlichen Kündigung führt.

  • Keine organisierten Mitarbeitergespräche mit klaren Zielvorgaben und Erwartungen. Es gibt keinen oder einen nur unzureichenden abgesprochenen Rahmen und somit wird Platz für falsche Erwartungen gelassen.

Die Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit oder für den Arbeitnehmer als Menschen fehlt? Die versprochene Beförderung wird nicht eingehalten oder es gibt kein Gespräch dazu? Die Bezahlung und Vergütung ist nicht angemessen? Dies können weitere Ursachen für einen Arbeitnehmer sein, bei dem er sich in seinen persönlichen Erwartungen nicht gesehen fühlt. Die Erwartungen können im Vorfeld besprochen sein oder nicht kommuniziert im Arbeitnehmer schlummern. 

Es gibt charakteristische Verhaltensweisen, an denen Sie erkennen, ob einer Ihrer Arbeitnehmer im Prozess der inneren Kündigung steckt. Folgende 8 Verhaltensweisen können Indikatoren für Sie sein: 

  1. Häufiges zu spät kommen
  2. Übermäßiges Krankmelden (oft nach dem Wochenende oder vor dem Wochenende) 
  3. Die Zeit auf der Arbeit „Absitzen“ 
  4. Extreme Motivationslosigkeit
  5. Desinteresse an Weiterbildungsmöglichkeiten oder weitere Planung der eigenen Karriere
  6. Nur das Mindestmaß an Aufgaben erledigen
  7. Private Interessen auf der Arbeit vertreten
  8. Verletzende und sarkastische Kommentare gegenüber dem Unternehmen oder Vorgesetzten 

Was können Sie tun, um einer inneren Kündigung vorzubeugen?

Ein Wir-Gefühl schaffen durch gemeinsame Zielsetzungen

Durch gemeinsame Zielsetzungen und Perspektiven können Sie ein Wir-Gefühl schaffen. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter mehr in die Entwicklungsperspektiven und die Ziele des Unternehmens mit ein, so kann auch für die Mitarbeiter eine Identifikation mit dem Unternehmen stattfinden. Geben Sie durch gemeinsame Ziele, die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und zeigen Sie, dass Sie über den beruflichen Kontext hinaus die persönlichen Belange der Mitarbeiter fördern. Folglich entsteht ein Wir-Gefühl zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. 

Offene und Ehrliche Gespräche führen in vertrauensvoller Atmosphäre 

Eine regelmäßige Kommunikation am Arbeitsplatz zwischen Vorgesetzten und Kollegen ist eine Grundvoraussetzung. Es sollten offene Gespräche möglich sein, welche einen vertrauensvollen Umgang miteinander schafft. Somit kann auf die Bedürfnisse des Betroffenen eingegangen werden und dem Gefühl der Unzufriedenheit und Aussichtslosigkeit entgegengewirkt werden. Vorgesetzte sollten ihre Mitarbeiter in erster Linie als Persönlichkeit und Menschen kennenlernen und beobachten. Folglich können Veränderungen besser wahrgenommen werden.

Einen tieferen Sinn in der Tätigkeit finden und daran festhalten.

Bieten Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit einen tieferen Sinn in ihrer Tätigkeit zu finden. Erarbeiten Sie  gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern ihr persönliches Warum und ihren Grund warum sie jeden Tag ins Büro kommen oder gerne in Ihrem Unternehmen tätig sind. So bauen Sie eine enge Verbindung zu Ihren Mitarbeitern auf und können sie gezielt fördern. Sinnstiftende Unternehmen haben eine starke Anziehungskraft für Menschen und auch häufig für die sehr gut ausgebildeten Führungskräfte von morgen. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht aufgrund von perfekt passender Expertise auswählen, sondern weil sie einen gemeinsamen Sinn verfolgen, sind diverser und dadurch häufig auch kreativer und innovativer. 

Autorenbox:

Sara Heinzel ist Expertin für eine aussagekräftige Außendarstellung von Unternehmen. Die Verbreitung der Vision des Denke Groß Institut liegt ihr besonders am Herzen. Im Fokus steht das gemeinsame Erschaffen einer globale Plattform zur Förderung der Weiterentwicklung für ein gemeinschaftliches Denken und Handeln mit dem Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft. Vor nicht allzu langer Zeit hat sie selbst mit der inneren Kündigung zu kämpfen gehabt und ist mit Hilfe des Denke Groß Instituts über sich hinausgewachsen. Das Denke Groß Institut begleitet Unternehmen, Gründer und Führungskräfte in den unterschiedlichen Wachstums- und Krisenphasen. www.denkegross.com

Titelbild pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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