Montag, November 4, 2024
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Den Papierkram im Blick behalten

InnoCigs ein breites Sortiment an E-Zigaretten Liquids und Zubehör

Stellen Sie sich und das Start Up InnoCigs doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich, Dustin Dahlmann, bin mit meinem Bruder Dennis Dahlmann und unserem Freund Henning Sievers Geschäftsführer und Gründer der InnoCigs GmbH & Co. KG und bin u.a. für den Bereich Kommunikation des Unternehmens verantwortlich. Gemeinsam haben wir InnoCigs vom kleinen Drei-Mann-Unternehmen zu einem der führenden Großhändler Deutschlands entwickelt. Unser Unternehmen bietet ein breites Sortiment sowohl im stationären Handel als auch im eigenen Onlineshop. InnoCigs beschäftigt in Deutschland über 60 Mitarbeiter und verfügt über ein Vertriebsbüro in Paris und ein Büro in China.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Mein Bruder und ich waren schon in der Schulzeit als Gründer tätig. In der Zeit vor InnoCigs haben wir Unternehmen mit dem Fokus auf IT-Dienstleistungen und Online Communities ins Leben gerufen. Das Wissen aus dieser Zeit konnten wir für InnoCigs nutzen. Die Idee für InnoCigs kam uns während eines Urlaubs in den USA. Wir sind zufällig auf die E-Zigarette gestoßen und waren von dem Produkt begeistert. Wir haben mit der E- Zigarette den eigenen Tabakausstieg gemeistert. Mit InnoCigs konnten wir im Anschluss unsere Erfahrungen aus dem Online-Handel mit einem Produkt verbinden, von dem wir komplett überzeugt sind und das unsere Leidenschaft geweckt hatte.

Welche Vision steckt hinter InnoCigs? 

Mein Bruder Dennis Dahlmann war selbst starker Raucher. Nachdem er es auf allen anderen Wegen nicht schaffte, mit dem Rauchen aufzuhören, testete er die E-Zigarette. Dank dieser gelang ihm endlich den Ausstieg aus dem Tabakkonsum. Diese Erfahrung hat uns vom Produkt überzeugt. Wir wollten die E-Zigarette auch in Deutschland etablieren, um mehr Menschen beim Tabakstopp zu unterstützen. Das Dampfen hilft bei der Tabakentwöhnung und ist dabei wesentlich weniger gesundheitsschädlich. 

Beim Dampfen wird im Gegensatz zur Zigarette kein Tabak verbrannt und inhaliert. Es wird eine mit Lebensmittelaromen versetzte Flüssigkeit konsumiert – mit oder ohne Nikotin. Dieses Liquid wird elektrisch erhitzt und zum Verdampfen gebracht. So entfallen beim Dampfen die gesundheitsschädlichen Verbrennungsstoffe, wie Teer und Kohlenmonoxid. 

Aus diesem Grund kann man bei der E-Zigarette von einem Harm Reduction Effekt sprechen, denn sie ist bis zu 95 % weniger schädlich als das Tabakrauchen. Im Umstieg auf die E-Zigarette liegt der Schlüssel zu einer effizienten Schadensreduzierung für Noch-Raucher. Das Dampfen einer E-Zigarette ahmt ein gewohntes Ritual nach. Zwar dient der E-Zigaretten-Konsum damit der Befriedigung einer Gewohnheit, durch das Fehlen der giftigen Verbrennungsprodukte ergibt sich jedoch eine maßgebliche Reduzierung der gesundheitlichen Risiken. 

Von der Idee bis zum Start was waren InnoCigs bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Wir konnten InnoCigs dank Gründungen im Vorfeld selbst finanzieren. Ein eigenes IT-Unternehmen ist der Gesellschafter der InnoCigs. Zur Gründungszeit hatten wir es uns natürlich erhofft, aber letztendlich sind wir noch immer überwältigt von dem Erfolg der E-Zigarette. 

Der Weg vom Drei-Mann-Unternehmen zum erfolgreichen Großhändler verlief allerdings nicht ohne Hindernisse. Lange Zeit war auch das schnell wachsende Geschäft eine Herausforderung. Das Lager wurde häufig zu klein und musste mehrfach umgezogen werden. 

Dies war allerdings nichts im Vergleich zur wechselnden Gesetzeslage bei E-Zigaretten. Das Geschäft war lange Zeit gesetzlich nicht klar geregelt. Es mussten durch verschiedene Gesetzesänderungen immer wieder eine Reihe von grundsätzlichen Sachen geändert werden. Produktdesigns mussten beispielsweise kurzfristig angepasst werden, da es neue Vorgaben gegeben hat. Ein Meilenstein war definitiv die EU-Regulierung im Jahr 2016. Das Dampfen etabliert sich seitdem und trotz keineswegs einfacher Vorgaben immer weiter als Alternative zum toxischen Rauchen. 

Allerdings entstanden mit dem schnellen Erfolg der E- Zigarette auch einige Missverständnisse. In der medialen Berichterstattung wird sie häufig noch mit Tabak-Zigaretten oder Schwarzmarktablegern in einen Topf geworfen. Dies resultiert oftmals in Vorurteilen, die vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen in der Branche immer wieder vor Probleme stelle. 

Wer ist die Zielgruppe von InnoCigs? 

InnoCigs spricht erwachsene Raucher an, die vom Tabak loskommen wollen und es mit der “kalten Entwöhnung” oder Nikotinpflastern einfach nicht schaffen. Und davon gibt es deutlich mehr, als man meinen würde, wenn in der Politik einzig die Prävention als Mittel gegen das Rauchen in der Bevölkerung gepriesen wird. Unserer Meinung nach werden Raucher, die aufhören möchten, es aber nicht schaffen, auf dem Weg zu einem tabakfreien Deutschland bisher einfach übersehen.

Wie funktioniert InnoCigs? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

InnoCigs bietet ein Rundum-Sorglos Paket für den Groß- und Einzelhandel sowie den Endkonsumenten. Hierbei greifen wir auf eine über 10-jährige Erfahrung im Geschäft zurück. Es ist dabei ein Eigentümer geführtes Familienunternehmen, in dem schon bei der Gründung Experten mit eigener Erfahrung im Boot saßen und weitere sukzessiv dazu geholt wurden.

Wir bei InnoCigs wissen, dass die E-Zigarette jeden Dampfer den ganzen Tag über begleitet. Aus diesem Grund werden hohe Qualitäts- und Sicherheitsansprüche an unsere Produkte gestellt. Mit Eigenmarken deckt InnoCigs zudem ein großes Spektrum an Produkten ab. Es werden also E- Zigaretten, Liquids und Zubehör aus eigenem Hause angeboten, aber auch von etablierten anderen Marken. Zudem steht ein umfassender Kundenservice zur Beratung bereit.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

Während der Corona Zeit sind wir noch digitaler geworden. Home-Office-Zeiten wurden ausgeweitet und wir haben auf eine flexiblere Arbeitsgestaltung geachtet. Aufgrund dessen wurde auch die Kommunikation verbessert und mehr virtuelle Meetings abgehalten. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? 

Wir haben für genügend Abstand im Büro gesorgt und z.B. die Raumaufteilung verändert. Zudem wurden Desinfektionsmittelspender angebracht und es gab klare Guidelines für das gesamte Team. Die Home-Office Regelungen haben wir, wie erwähnt, ebenfalls ausgeweitet.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

Die Chance in der Krise kann nur in einer qualitativ hochwertigen Arbeit bestehen, welche die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden wertschätzt. Dies sorgt für eine langfristige Kundenbindung und ebenfalls für die Wertschätzung unserer Kunden gegenüber InnoCigs. Hierzu ist eine zuverlässige Logistik für den Versand auf der einen Seite und eine gute persönliche Beratung auf der anderen Seite wichtig. Besonders vor Ort im stationären Handel ist diese noch wichtiger geworden, da Angebote wie eine fachliche Betreuung den Kunden länger verwehrt oder nur unter Auflagen möglich waren bzw. sind. Dieser Servicecharakter wird jetzt viel bewusster wahrgenommen. Für den Versand gilt dies auf ähnliche Weise: Während der Schließungen konnte nur noch bestellt werden, hier lag dann reibungslose Abwicklung und schnelle Lieferung noch einmal ganz anders im Fokus. Die Chance liegt also genau genommen darin, unter dieser verstärkten Aufmerksamkeit noch einmal ganz neu zu zeigen, was wir den Kunden alles an Service bieten – online und offline.

InnoCigs, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Es ist immer schwer zu sagen, wo InnoCigs in fünf Jahren steht und der Weg langfristig hinführt. Wir blicken aber sehr zuversichtlich in die Zukunft. Denn immer mehr Menschen steigen auf die weniger schädliche Alternative um. Die E- Zigarette wurde von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland groß gemacht. Es gibt einen qualitativ hochwertigen Anbietermarkt, der auch schon in der Vergangenheit als Zugpferd mit Innovationskraft vorangegangen ist. Vielfalt, neue Idee, ein immer weiter steigendes Gesundheitsbewusstsein – die Zukunft ist vielversprechend. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Am Anfang ist es besonders wichtig, den Papierkram im Blick zu behalten. Egal ob die Buchhaltung, die passende Rechtsform oder die Steuer – wenn diese am Anfang nicht ernst genommen werden, kommen daraus resultierende Probleme mittelfristig hoch. Deswegen sollten auch schwierige Themen von Beginn an angegangen werden. 

Auf der fachlichen Seite sollte der Markt genau analysiert werden. Nichts ist schlimmer, als wenn eine gute Idee keinen Abnehmer findet. Hier ist es auch wichtig, am Anfang seine Nische zu finden, diese zu etablieren und auszubauen. Am Ende gibt es allerdings nichts Schöneres als eine eigene Firma zu gründen und erfolgreich zu führen. Deswegen sollte bei allen Schwierigkeiten auf dem Weg dahin einfach nicht aufgegeben werden. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dustin Dahlmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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