Samstag, April 20, 2024
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Ist die Internationalisierung von Unternehmen sinnvoll?

Die Konkurrenz wird immer größer und der nationale Markt ist begrenzt. Wer als Startup oder als Mittelständler daran denkt, seine Produkte oder Dienstleistungen über die Landesgrenzen hinaus anzubieten, der eröffnet seinem Unternehmen viele neue Chancen durch die Eroberung neuer Zielgebiete. Begleitet werden diese Chancen in der Regel durch Risiken, welche zum Teil unbekannter Natur sind.

Üblicherweise steigen erst einmal die Kosten und bürokratische Hindernisse stellen sich in den Weg. Nicht zu unterschätzen sind laut den Experten der Agentur für Fachübersetzungen sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede. Oft unterscheiden sich Einkaufsgewohnheiten, Nutzungsverhalten und geschäftliche Gepflogenheiten. Zudem können religiöse Barrieren das Geschäft erschweren. Eine gute Recherche und Vorbereitung sind in Verbindung mit einer überzeugenden Internationalisierungsstrategie deshalb die Grundvoraussetzungen, um auch im Ausland erfolgreich zu wirtschaften und vom enormen Potenzial internationaler Märkte zu profitieren.

Unterschied zwischen Internationalisierung und Globalisierung

Internationalisierung wird oft mit dem Begriff Globalisierung gleichgesetzt. Dabei umfasst sie nur ein Teilgebiet derselben. Beide Begriffe beschreiben jedoch sowohl einen Prozess als auch einen Zustand. Der Ansatz der Globalisierung schließt Aspekte wie Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Umwelt und Kultur auf gesamtglobaler Ebene ein. 

Alle Märkte und Länder werden gleichbehandelt. Ihren Ursprung hat die Globalisierung im technischen Fortschritt, in der Liberalisierung des Welthandels und im Wachstum der Weltbevölkerung. Internationalisierung kümmert sich weitestgehend um wirtschaftliche Zusammenhänge und berücksichtigt die kulturellen Besonderheiten der verschiedenen Länder.

Internationalisierung erhöht Wettbewerbsfähigkeit

Bislang hat sich ein internationales Marktumfeld für deutsche Firmen bewährt. Ist sie doch ein klassisches Mittel der Expansion. Zwar scheint es, dass die geopolitischen Gefahren unter der Ägide Trump zugenommen haben. Doch mit einer gemäßigten internationalen Handelspolitik, wie sie die neue Administration in Washington verspricht, kann das Vertrauen in die grenzübergreifenden Handelsabkommen wieder aufleben. 

Bei deutschen mittelständischen Unternehmen gehört Internationalisierung sozusagen zur DNA. Sie profitieren dabei von der immer noch hohen Wettbewerbsfähigkeit und der Nachfrage ihrer Produkte im Ausland. Zusätzlich dienen die Digitalisierung und günstige Finanzierungsbedingungen als Treiber. Internationale Präsenz gilt als wesentlicher Erfolgsfaktor für Innovationsprozesse. Neben dem Wachstum realisieren Mittelständler oft Skaleneffekte, Kostennachteile gegenüber Großunternehmen werden damit teilweise kompensiert. Dabei empfiehlt es sich als Mittelständler, auf eine Nischenstrategie zu setzen. 

Chancen der Internationalisierung für den Mittelstand

Der Hauptantrieb für ein internationales Unternehmen liegt an der Größe des globalen Marktes. Ein großer Markt hat im Vergleich zu einem Regionalmarkt zwangsläufig ein Plus an potenziellen Käufern. Wenn Teile der Produktion ins Ausland verlegt werden, erhöht sich die Kundennähe. Die geografische Diversifikation erlaubt die Erschließung neuer Rohstoffquellen, womit das Unternehmen widerstandsfähiger bei politischen Umwälzungen und Umweltkatastrophen wird. Letztendlich profitieren international aufgestellte Unternehmen durch den Austausch von Know-How mit ihren internationalen Partnern.

Doch sollten auch die Gefahren erkannt werden, wenn sich kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dem Internationalisierungsprozess verschreiben. Diese können sich in Form von Kapazitätsproblemen hinsichtlich finanzieller und personeller Ressourcen ausdrücken. Dadurch reagieren KMU empfindlicher auf extern auftretende Herausforderungen.

Diese Punkte sind zu beachten

Oft liegt der Fehler im Detail. So kann z.B. die Nische, auf die es abgesehen wird, schon besetzt sein. Für Startups, Gründer und Mittelständler wird ein Vorgehen nach dem Prinzip der Wasserfallstrategie empfohlen. Die Internationalisierung wird Schritt für Schritt angegangen. Dabei tritt ein Unternehmen erst in einem Land in Geschäftsbeziehungen ein, um sich danach dem nächsten zu widmen. Bei jedem Schritt wird aus Fehlern gelernt und die Managementkapazitäten werden nicht überfordert. Im Extremfall kann eine Expansion mit begrenztem Schadensumfang abgebrochen werden.

Auf jeden Fall bietet sich für deutsche Firmen an, die Expansionswünsche auf dem D-A-CH Markt (Deutschland, Österreich, Schweiz) zu starten. Danach können die Bemühungen auf den gesamteuropäischen Markt ausgeweitet werden. Erst dann sollte sich in Übersee umgeschaut werden. Gesetzgebungen und Zollbedingungen sind dabei besonders genau zu betrachten. In vielen außereuropäischen Ländern sind Unternehmer nur eingeschränkt geschäftsfähig und horrende Abgaben bei der Einfuhr können das Produkt derart verteuern, dass es schlicht uninteressant wird. Letztendlich sind mögliche Währungsschwankungen in die Kalkulationen einzubeziehen.

Bild pixabay

Autor: Ina Geißler

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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