IntraNav macht Prozesse in der Produktion und Logistik transparenter
Stellen Sie sich und IntraNav kurz unseren Lesern vor!
IntraNav soll Prozesse in der Produktion und Logistik wesentlich transparenter zu machen und zu automatisieren. Unsere IoT-Plattform ermöglicht das präzise In- und Outdoor-Tracking aller Fahrzeuge, Werkzeuge und Güter in der Fabrik in Echtzeit. Mit unseren intelligenten Software-Layer lassen sich darüber hinaus autonome Fahrzeuge und Maschinen im Lager und am Produktionsband steuern. So kommen wir der Vision einer autarken und smarten Fabrik ein großes Stück näher.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Der Bedarf in der Industrie nach Lösungen wie IntraNav war für uns ganz klar. Es gab zwar vor uns bereits einige Angebote am Markt, aber die waren sehr teuer und einfach nicht gut. Wir dachten uns, dass das doch auch günstiger und besser gehen müsste. Mit unserer Technologie schaffen wir nun einen echten Mehrwert für Unternehmen und halten die Implementierungskosten für unsere Kunden gering.
Welche Vision steckt hinter IntraNav?
Unsere Vision ist die vollständig transparente und intelligente Fabrik durch Vernetzung von Gütern und autonomen Flotten. Mit unseren Lösungen sammeln wir Daten, die die Grundlage einer Vielzahl von Applikationen bilden, mit denen die Industrie in der Lage ist, wirtschaftlichere Entscheidungen zu treffen. So steigern wir die Flexibilität und Produktivität in der Fabrik.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Viele Industrieunternehmen haben eine recht konservative und unflexible IT. Das hat einige unserer Projekte in der frühen Phase ausgebremst. Mittlerweile sind wir so Schnittstellen-offen, dass wir damit arbeiten können. Außerdem skalieren Deep-Tech Unternehmen in der Regel immer etwas langsamer als reine Software-Anbieter. Dafür profitieren sie dann von größeren Lock-In-Effekten. Aufgrund der langen Sales-Prozesse in der Industrie war es anfangs für uns nicht so einfach, einen passenden Investorenpartner zu finden. 2016 erhielten wir aber ein Seed Investment von Tengelmann Ventures (TEV) und einigen Business Angels.
Wer ist die Zielgruppe von IntraNav?
Unsere Zielkunden sind vor allem mittelständische B2B-Unternehmen aus der Produktion und Logistik. Für unsere Lösungen gibt es jedoch viele mögliche Abnehmer. So floriert das Thema zum Beispiel gerade auch in Krankenhäusern und Flughäfen. Das sind daher ebenfalls sehr interessante Märkte für uns. Darüber hinaus wollen wir immer auch mögliche Partner und Integratoren, die ihr Kerngeschäft im RTLS-Segment (Real Time Locating System) sehen, erreichen.
Wie funktioniert IntraNav? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
IntraNav ist eine ganzheitliche Lösung zum Tracken von Objekten. Für die Implementierung unserer Plattform bringen wir mindestens vier intelligente Antennen in der Produktionshalle oder im Lager an der Decke an. Diese Antennen können kleine, aktive Tracker auf bis zu 8,5 cm lokalisieren. Diese Ortungsgenauigkeit erreicht sonst kein anderer Anbieter am Markt. Die Tracker setzt man beispielsweise auf Roboter, Kisten, Gabelstapler oder Werkzeuge, um immer zu wissen, wo sich die sogenannten “Assets in Motion” befinden. Prozesse werden damit wesentlich transparenter und lassen sich durch die Vernetzung intelligenter steuern. Unsere Lösung funktioniert Cloud-basiert, daher ist die Implementierung sehr flexibel und kostengünstig.
Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist sehr positiv. Unsere Kunden schätzen den hohen Benefit durch die erzeugte Transparenz, die unsere Lösung in ihrer Fabrik schafft und freuen sich über die vielen neuen Möglichkeiten der Automatisierung wie z.B. dem eliminieren von Barcode Scans und Suchzeiten. Kunden, die IntraNav implementiert haben, bleiben auch dabei.
IntraNav, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser Ziel ist es, Marktführer im Bereich der intelligenten Ortung und der Vernetzung autonomer Fahrzeuge zu sein. Wir möchten erreichen, dass sich IntraNav in den nächsten fünf Jahren als unabhängiger Standard für Industrieunternehmen durchsetzt und weitere Partner und Software-Entwickler ins Boot holen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens: Nicht ablenken oder verunsichern lassen. Das erste Minimum Viable Product (MVP) zu entwickeln, das einen konkreten Use Case löst, muss Priorität haben, auch wenn dabei gerade am Anfang einiges Kapital verloren gehen kann.
Zweitens muss man Dinge ausprobieren und sich nicht davor fürchten, mit einigen Ideen zu scheitern. Dabei ist es sehr wichtig, offen und ehrlich mit Kunden umzugehen und Projekt-Timelines und -Budgets realistisch zu kommunizieren.
Drittens sollte man sich auf sich selbst verlassen. Partner zu haben ist gut und wichtig, aber sie sind nicht dafür da, Startprobleme zu lösen. Man sollte gerade am Anfang in der Lage sein, eigene Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu handeln.
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Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder