Samstag, November 2, 2024
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Persönliches Involvement

Juuce: Der STUUL ist ein zweitteiliger Design WC Hocker der zu 100% recyclebar ist

Stellen Sie sich und das Startup Juuce doch kurz unseren Lesern vor!

JUUCE, das sind der Designer Ralph Bremenkamp und der Geschäftsführer Daniel Kövary. Wir entwickeln und vermarkten Design-Produkte, die als „Trigger“ für neue, gute Gewohnheiten fungieren und das Leben ihrer Besitzer so ganz unbemerkt bereichern. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Zunächst war es ein klassisches Projektgeschäft aber im Laufe der Produktentwicklung haben wir festgestellt, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben und ähnliche Werte teilen. Also haben wir beschlossen, für die Herstellung und Vermarktung des STUULs eine gemeinsame Firma, die JUUCE UG, zu gründen. 

Das Schöne an einer Gründung ist ja gerade, dass man gemeinsam einen langfristigen Wert aufbauen kann. Da zieht man dann gerne an einem Strang und ist bereit, auch mal die Extra-Meile zu gehen.

Welche Vision steckt hinter Juuce?

Wir wollen einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen ausüben, indem wir ihnen dabei helfen, sich zum Besseren zu verändern.

Der einfachste und nachhaltigste Hebel für diese Veränderung befindet sich auf der Ebene der Gewohnheiten, denn Gewohnheiten laufen in der Regel völlig unbewusst ab und erfordern daher – im Gegensatz zur willentlichen Disziplin – keine großen Mengen an Energie. Je mehr gute Gewohnheiten man in seinem Leben etablieren kann, desto einfacher wird es und desto besser fühlt man sich auf lange Sicht.

Es ist unsere Vision, in den kommenden Jahren ein Portfolio von wunderbaren, ansprechenden Produkten für den täglichen Gebrauch aufzubauen, die als Auslöser für gute Gewohnheiten dienen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben alles mit eigenen Mitteln finanziert. Da wir uns beide in unseren Kompetenzen sehr gut ergänzen, konnten wir den Großteil der Aufgaben selber erledigen. Bei der Produktion brauchten wir dann natürlich einen externen Partner. Hier haben wir einen echten Glücksgriff gemacht und konnten an dem unglaublich professionellen Produktions- und Logistik-Set-up unseres Partners andocken. 

Auf dem Weg zur Marktreife waren allerdings auch einige Hürden und Schwierigkeiten zu meistern. So sorgte ein Software-Fehler bei der Werkzeug-Herstellung dafür, dass das Guss-Werkzeug mitsamt Fräsmaschine zerstört wurde, was die Produktion um knapp 2 Monate zurückwarf.

Damit nicht genug: Wir waren gerade auf dem Weg zur Produktionsstätte und wollten die erste Charge in Augenschein nehmen als unser Produktionspartner anrief und uns mitteilte, dass die Lagerhalle in Flammen steht. Die gesamte erste Produktion ist dem Großbrand an diesem Tag zum Opfer gefallen. Glücklicherweise wurde dabei die Produktionsanlage nicht beschädigt und wenige Wochen später konnte die Produktion wieder angefahren werden.

Wer ist die Zielgruppe von Juuce ?

Unser Zielgruppe sind Design-affine und gesundheitsbewusste Menschen jeden Alters. Obwohl viele die gesundheitlichen Vorteile eines Toilettenhockers erkennen, haben sie ein Problem damit, sich einen herkömmlichen Toilettenhocker ins Bad zu stellen. Es ist Ihnen peinlich und sie wollen sich ihr Bad damit nicht verschandeln. Der STUUL hingegen ist gar nicht als Toilettenhocker erkennbar. Er ist ein Design-Objekt und erinnert eher an eine Soundbox.

Wie funktioniert der STUUL? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Unser innovatives zweiteiliges Design schafft Platz im Bad und hält sich dezent zurück. Der STUUL wurde dafür bereits mit zwei renommierten internationalen Design-Awards ausgezeichnet. Auch vom Material her unterscheiden wir uns deutlich von den Wettbewerbern: STUUL besteht aus einem hochdichten Partikelschaum. Dieses Hightech-Material ist hautfreundlich, robust, energiesparend herstellbar, extrem leicht. Der STUUL fühlt sich einfach angenehm an. 

Das allerbeste an dem Material ist aber, dass es zu 100% stofflich recyclebar ist. Im Gegensatz zu allen anderen Kunststoffen, kann man es ohne Wertverlust wiederverwenden. Das ist für uns ein ganz wichtiger Aspekt.

Juuce, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahres gibt es neben dem SquattyPotty aus den USA eine zweite Marke in dieser Produktkategorie, die jeder kennt: Den STUUL aus Deutschland. Außerdem haben wir in der Zwischenzeit noch weitere innovative Design-Produkte entwickelt, die nicht nur gut aussehen, sondern ihren Besitzern echte Mehrwerte schaffen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bootstrapping: Jedes Start-up-Projekt sollte nach Möglichkeit erstmal mit eigenen Mitteln so weit getrieben werden, dass Geld damit verdient wird oder zumindest ein „Proof of Concept“ erbracht wurde. Erst dann sollte man, wenn überhaupt noch notwendig, mit Investoren sprechen. Allein die Abstimmung mit Investoren kann einen sehr viel Energie kosten. Das geht dann von der Energie ab, die man für die eigentlichen Aufgaben zur Verfügung hat, um ein Unternehmen zum Laufen zu bringen. Außerdem hat man eine wesentlich bessere Verhandlungsposition bei möglichen Investorengesprächen, wenn man einen Cash-Flow oder PoC vorweisen kann.

Persönliches Involvement: Am meisten Power und Überzeugungskraft kann man entwickeln, wenn man für die Sache, die man vorantreiben will, wirklich brennt. Ein guter Startpunkt sind immer die eigenen persönlichen Probleme, denen man im Alltag begegnet. Wenn einen irgendetwas wirklich stört oder wenn man sich in irgendetwas Hals über Kopf verliebt, dann sollte man darüber nachdenken, ob man es nicht besser oder einfach selber machen kann.

Passende Mitgründer: Man sollte nie mit jemanden gründen, der dieselben Kompetenzen hat wie man selbst. Im Idealfall ergänzen sich die Gründer wie Yin und Yang. Nur dann kann man einen maximal großen Kompetenzbereich abdecken und gute Ergebnisse mit wenig finanziellen Aufwand erzielen, siehe Punkt 1.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Ralph Bremenkamp und Daniel Kövary für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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