LearnTech Hub ist der Innovation-Hub für die Zukunft der Bildung und die Arbeitswelt von morgen
Stellen Sie sich und den LearnTech Hub doch kurz vor.
Der LearnTech Hub ist der Innovation-Hub für die Zukunft der Bildung und die Arbeitswelt von morgen. Wir wollen, dass sich hier Startups aus den Bereichen Edtech (Bildungstechnologie), HR-Tech und New Work, Unternehmen und Bildungseinrichtungen treffen und austauschen, um gemeinsam die technologischen Möglichkeiten der Bildung und Arbeitswelt zu nutzen und es jedem Menschen zu ermöglichen, durch vielfältige und individuelle Lern- und Arbeitswege einen Beitrag zur Gesellschaft von morgen leisten zu können.
Wie viele Mitglieder hat der LearnTech Hub derzeit?
Aktuell sind es 40 Startups, 30 Netzwerk & Unternehmenspartner, bis Ende des Jahres werden es über 100 sein.
Wie kam die Idee zustande?
Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Bereiche Edtech und HR-Tech in Deutschland bisher ziemlich vernachlässigt worden. Und das obwohl es einen stark wachsenden Bedarf gibt. In Schulen und Hochschulen müssen wir uns ansehen, wie wir digitale Bildung und Skills vermitteln, die in diese Zeit oder sogar ins Morgen passen. Im Bereich der betrieblichen Weiterbildung ist es wichtig, dass wir neu Skills trainieren oder verlerntes wiederbeleben, Up- und Re-skilling also.
Das Stichwort: Lebenslanges Lernen, gerade im Hinblick auf den wachsenden Fachkräftemangel gibt es hier großen Handlungsbedarf. Noch größer ist der Bedarf auf globaler Ebene: Die Zahl der Lernenden, die in den kommenden Jahren weltweit Bedarf für weiterführende Ausbildungs- und Lernangebote haben, wird geradezu explodieren. Da in vielen Ländern aber bereits jetzt die Bildungssysteme an ihr Limit kommen, gibt es durch diese riesige Herausforderung für Edtech-Startups auch eine große Chance, gleichzeitig einen großen, stark wachsenden Markt zu adressieren und dabei neben dem Klimawandel eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre zu lösen.
Was ist das Ziel hinter der Idee?
Der LearnTech Hub wird zum „Place to be“ für Edtech-, HR-Tech- und New Work-Startups aus der DACH-Region und darüber hinaus zum europäischen Leuchtturm rund um die Themen Zukunft der Bildung und Arbeitswelt von morgen. Außerdem wollen wir Vorbild in der Zusammenarbeit zwischen Startups, Unternehmen und Bildungseinrichtungen sein – die Herausforderungen im Bereich der Bildung von morgen können nur gemeinsam gelöst werden. Dafür wollen wir die kreativsten Köpfe Europas in einem einzigartigen Umfeld zusammenbringen, jeder sollte jeden Tag die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln.
Von der Idee bis zum Start: Was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Der LearnTech Hub ist eine Allianz verschiedener Partner: Initiiert wurde der LearnTech Hub durch das Innovations- und Startup-Zentrum Campus Founders, die auch eine Grundfinanzierung bereitstellen. Unter dem Dach des LearnTech Hub engagieren sich neben den Campus Founders weitere strategische Partner wie das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und die Technische Universität München, die mit eigenen Programmen und Projekten ein breites Angebot für Startups, Unternehmen oder Bildungseinrichtungen schaffen. Eines unserer Vorbilder ist für uns die Station F in Paris – unter einem Dach gibt es vielfältige, sich ergänzende Startup-Programme, Konzepte für Unternehmen und Bildungseinrichtungen: immer mit dem Fokus auf Bildung und Arbeit. Inzwischen werden auch erste Programme im Rahmen des LearnTech Hub durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert, während wir andere Programme durch Unternehmenspartnerschaften finanzieren.
Welche Zielgruppe wollt ihr mit dem LearnTech Hub erreichen?
Wenn wir die Zielgruppe des LearnTech Hub zusammenfassen müssten: Wir verbinden alle, die Innovationen im Bereich Bildung und Arbeit der Zukunft vorantreiben möchten. Konkret bedeutet das, dass wir auf der Startup-Seite alle Edtech-, HR-Tech- und New Work-Startups ansprechen. Von der Pre-Seed Phase bis zum Börsengang wollen wir die erste Anlaufstelle sein. Die verschiedenen Programme sind dann jeweils auf bestimmte Untergruppen ausgelegt. Beispielsweise bei unserem Fast-Track-Programm auf Startups aus der Seed und frühen Series A-Phase aus dem B2B-Segment. Auf Unternehmensseite sprechen wir das C-Level sowie die Bereiche HR, Learning & Development und Transformation an. Bei Bildungseinrichtungen fokussieren wir uns aktuell auf Hochschulen, wenn sich Schulen bei uns melden, verweisen wir gerne auf kompetente Partner wie Eduvation.
Erklären Sie bitte, was sie von anderen Anbietern unterscheidet.
Wir verstehen uns als offener Hub und arbeiten daran, in Zukunft noch mehr Programme anbieten zu können. Wichtig ist uns, dass die Partner unsere Vision teilen und mit uns auf Augenhöhe agieren – das können wir nämlich am besten: wir verbinden die Stärken vieler sich ergänzender Partner und wollen dazu beitragen, aus einem eher fragmentierten Markt an Unterstützungsangeboten im Bereich von Bildungsinnovationen ein noch stärkeres und kohärenteres Ökosystem zu schaffen.
Wo sehen Sie den Hub in fünf Jahren?
Dann haben wir gemeinsam mit Partnern aus Bildung, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Politik, großen Unternehmen, Mittelständlern und Scale-Ups mit dem LearnTech Hub ein „Center of Gravity“ geschaffen, in dem wir eine Vielzahl von Startups, Unternehmen und Bildungseinrichtungen bei Innovationen für Bildung & Arbeit unterstützen. In fünf Jahren werden neben der DACH-Region auch viele Mitglieder aus ganz Europa im LearnTech Hub vertreten sein. Der Impact des LearnTech Hubs und seiner Mitglieder wird sich weit über Deutschland hinaus erstrecken und so für viele Menschen durch innovative Bildungs- und Arbeitswege neue Chancen eröffnen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Das Wichtigste ist ein starkes Gründerteam. Die Aufgaben sind so vielfältig, dass es alleine schwierig ist, alle notwendigen Skills für die Anfangszeit mitzubringen. Gleichzeitig ist die psychische Belastung oft hoch. Dann ist ein Partner wichtig, mit dem man sich in schwierigen Zeiten austauschen kann – gleichzeitig ist die gegenseitige Motivation im Team ein wichtiger Faktor, der über Tiefpunkte hinweg hilft.
Die Arbeit im Startup ist oft sehr anstrengend und intensiv, um in schwierigen Momenten durchzuhalten hilft es, sich klarzumachen, welchen Impact man haben kann und warum man diesen Weg gewählt hat – gerade bei Edtech- und HR-Tech-Startups merkt man, dass diese besonders für ihre Ideen brennen. Impact und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht ausschließen. Viele erfolgreiche Startups verfolgen eine gesellschaftliche Mission, die gleichzeitig einen großen Bedarf erfüllt, der es ermöglicht, das Geschäftsmodell auf Wachstum und Skalierung auszurichten und so langfristig neben dem gesellschaftlichen Impact auch wirtschaftlich sehr erfolgreich zu sein.
Wir bedanken uns bei Fabian Klein für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder