LEDCity: Intelligente Beleuchtungslösung mittels Sensorik und künstlicher Intelligenz
Stellen Sie sich und das Startup LEDCity doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Patrik Deuss und ich habe mit Florian Gärtner zusammen das Startup LEDCity AG gegründet. Wir kennen uns vom Mountainbike-Rennsport und nutzen unseren Wettkampfgeist für unser gemeinsames Projekt.
Unser Startup mit Sitz in Zürich ist im Cleantech-Bereich tätig und hat sich auf eine intelligente Beleuchtungslösung spezialisiert, die mittels Sensorik und künstlicher Intelligenz den Energieverbrauch von grösseren Unternehmen reduziert.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Während meines Studiums der Energie- und Umwelttechnik wurde mir bewusst, dass über 12 Prozent der Elektrizität für die Beleuchtung benötigt wird. Gleichzeitig war aufgefallen, dass grössere Gebäude (auch unsere Hochschule) meist rund um die Uhr beleuchtet waren, obwohl das Licht oftmals nicht benötigt wurde. Um für dieses Problem eine Lösung zu finden, habe ich dann in meiner Bachelorarbeit an einem Konzept und an der Entwicklung eines Prototyps gearbeitet. Zusammen mit Florian Gärtner (CTO) konnten wir den Prototyp danach so weit entwickeln, dass wir im Jahr 2017 die LEDCity AG gründen und unsere ersten Projekte umsetzen.
Welche Vision steckt hinter LEDCity?
Wir möchten mithilfe unseres Beleuchtungssystems und dem Innovationsanschub den Energieverbrauch der Beleuchtung weltweit um 80 Prozent gegenüber dem Gründerjahr senken. Für uns sollten Lichtschalter demnach bald der Vergangenheit angehören und sich Menschen auf wichtigere Tätigkeiten als das Licht konzentrieren können.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine Herausforderung ist sicherlich das Recruiting. Wir suchen Software Entwickler/innen und motiviertes Verkaufspersonal, die eine Startup-Mentalität mitbringen und etwas Grosses erreichen möchten. In diesen Bereichen ist die Nachfrage gross und das Angebot gering.
Bisher konnten wir unsere Idee dank einer Anschubfinanzierung der Klimastiftung Schweiz und Forschungsgeldern des Bundesamts für Energie verwirklichen, kamen sonst aber ohne weiteres Investment aus. Um nun die anstehende internationale Expansion meistern zu können, sind wir neuerdings auf der Suche nach einem Impact Investment. Dies wiederum würde uns helfen, eine Bürgschaft beim Technologiefonds zu beantragen, um so an günstiges Fremdkapital kommen zu können.
Wer ist die Zielgruppe von LEDCity?
Wir richten uns vor allem an Immobilienunternehmen und grosse Unternehmen, welche viele Liegenschaften betreuen. Denn dort sehen wir momentan eines der grössten Sparpotenziale überhaupt. In Geschäftsgebäuden fallen zum Beispiel bis zu 30 Prozent der Elektrizitätskosten für die Beleuchtung an – das können wir erheblich reduzieren.
Wie funktioniert LEDCity? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir haben unsere LED-Röhren mit diversen Sensoren ausgerüstet. Mit den durch die Sensoren erhaltenen Informationen können wir das Licht lokal stufenlos steuern. Weiter können unsere vollautonomen Leuchtmittel miteinander kommunizieren. Dadurch schaffen wir ein Datennetzwerk. Dieses wiederum trainieren wir mithilfe von AI, um für alle möglichen Szenarien den geringsten Energieverbrauch, aber auch den grössten Komfort zu ermöglichen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen «Smart Lighting» – Lösungen gehen wir da einige Schritte weiter. Denn oft wird der Begriff «Smart Lighting» lediglich für kabellose Beleuchtungen mit abgesetzten Bewegungsmeldern verwendet, bei welchen die Intelligenz durch den Kunden implementiert werden muss. Durch unser autonomes Beleuchtungssystem hingegen haben wir aufgrund der Sensorik und der künstlichen Intelligenz viele Möglichkeiten, um den Energieverbrauch zu optimieren und nehmen dem Kunden die Komplexität.
LEDCity, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben die Vision, den Energieverbrauch im Beleuchtungssektor weltweit um 80 Prozent zu reduzieren – dafür steht nun erstmal die nationale und internationale Expansion an. Nach den Erfolgen in der Schweiz fokussieren wir uns nun auf die Markdurchdringung in Deutschland.
In den nächsten 5 Jahre möchten wir unsere Beleuchtungslösung weiter optimieren und den Vertrieb weiter ausbauen, sodass unser System das effizienteste, einfachste und smarteste erhältliche System auf dem internationalen Markt ist.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?Ein starkes diverses Kernteam aufbauen
Ein Geschäftsmodell aufbauen, welches die Gesellschaft weiter bringt und die Welt – so kitschig es sich auch anhört – zu einem besseren Ort macht. Denn mit einem starken Ziel lässt man sich weniger schnell entmutigen und behält Ausdauer. Ein starkes diverses Kernteam aufbauen. Sich bei jobs@ledcity.ch zu bewerben.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Patrik Deuss für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder