Donnerstag, Dezember 26, 2024
StartGründerTalkMachen und Ausprobieren sind die wichtigsten Eigenschaften

Machen und Ausprobieren sind die wichtigsten Eigenschaften

Levl bietet Gewerbeunternehmen Zugang zum Strommarkt durch intelligentes Batteriespeicher-Management, fördert so die Energiewende und generiert Gewinne

Stellen Sie sich und ihr Unternehmen Levl doch unseren Lesern kurz vor

Wir geben jedem Gewerbeunternehmen erstmals direkten Zugang zum Strommarkt. Dafür ermöglichen wir Unternehmen, ihre vorhandene Flexibilität in Form von freier Kapazität ihrer Batteriespeicher am Strommarkt zu handeln. Das heißt einfach, wir kaufen Strom, wenn dieser günstig ist, speichern diesen beim Kunden zwischen und verkaufen diesen wieder, wenn der Strompreis steigt. Dadurch können alle Beteiligte große Gewinne machen. Das Besondere dabei ist, dass wir den eigentlichen Einsatzzweck des Speichers durch unsere Analyse nicht beeinflussen.

Besonders ist dieser Handel spannend, weil der Strompreis durch den Einfluss von Erneuerbarer Energie stark schwankt, da dieser im Vergleich zu konventioneller Energie sehr günstig ist. Ist der Strompreis niedrig, ist das ein Indikator für einen hohen Anteil an grünem Strom. Ist der Strompreis hoch, ist es notwendig, den grünen Strom aus den Speichern wieder an den Markt zu bringen. So tragen wir einen essentiellen Beitrag zur Energiewende bei und bringen Gewinne in die Unternehmen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Zeit für die Energiewende ist jetzt. Die fehlende Speicherkapazität ist eines der entscheidenden Themen, um grünen Strom immer verfügbar zu machen. Der Business Case wurde im Venture Builder Enpulse entwickelt und zur Ausgründung gebracht. Wir arbeiten jetzt hart am Marktstart und dem Wachstum von Levl. 

Welche Vision steckt hinter Levl?

Wir messen uns an aggregierter Flexibilität in unserem virtuellen Speicher. Daran arbeiten wir täglich, um immer mehr erneuerbaren Strom nutzbar zu machen. Die Vision ist also die der vollständigen Dekarbonisierung der europäischen Energiewirtschaft durch intelligente Speicher.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist es aktuell, die richtigen Partnerschaften für einen erfolgreichen Marktstart zu schließen.

Wer ist die Zielgruppe von Levl?

Die Zielgruppe von Levl sind Unternehmen mit einem Batteriespeicher, der mindestens 50 kwh groß ist. Mehr Anspruch haben wir nicht. Das kann also ein produzierendes Unternehmen, ein Autohaus oder eine Bäckerei sein. 

Wie funktioniert Levl? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Besonderheit liegt darin, dass ohne ein zusätzliches Investment neue Umsätze für ein Unternehmen generiert werden, während der Haupteinsatzzweck des Speichers nicht beeinflusst wird. Innerhalb kürzester Zeit sind wir live und bringen neue Gewinne zu den Besitzern der Speicher. Wenn diese Gewinne mit den bisherigen Stromkosten verrechnet werden, können die Strombezugskosten nur noch ein Bruchteil der bisherigen betragen.

Levl, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, an unsere Aggregationsplattform noch viele weitere Flexibilitäten anzudocken. Dazu zählen zum Beispiel Kühl- oder Wärmeaggregate wie Wärmepumpen, aber auch EV, wenn V2G möglich sein sollte. Darüber hinaus sollen die Flexibilitäten nicht nur am Strommarkt gehandelt werden, sondern auch als Regelenergie bereitstehen.

Wir wollen so schnell wie möglich einen Einfluss auf den Strommix der deutschen Stromproduktion haben und in 5 Jahren große Schritte zur Dekarbonisierung beigetragen haben. Bis dahin werden wir weitere Märkte angehen und als Marke eine signifikante Rolle in der Energiewirtschaft spielen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Der größte Unterschied liegt zwischen denen, die es versuchen und denen, die davon reden. Machen und Ausprobieren sind die wichtigsten Eigenschaften.

Kurze und schnelle Feedbackschleifen führen zu einem schnelleren und besseren Ergebnis als lange Einzelarbeit. 

Ergänzendes Gründerwissen und ein homogenes Team zum Start sind der Schlüssel für die ersten Monate, die auch am härtesten sind. 

Wir bedanken uns bei Hauke Lapschies und Marco Batschkowski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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