Simone Hilble Gründerin von Löwenkind, Kräuterpads für Kinder, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und das Startup Löwenkind doch kurz vor!
Ich bin Simone Hilble, 35 Jahre und Mutter einer 7-jährigen Tochter.
Meine Firma Löwenkind habe ich 2018 gegründet. Wir entwickeln, produzieren und vertreiben eine Produktkombination aus einem Body und Heilkräuterpads, die bei den unterschiedlichen Kinder-Wehwehchen eigesetzt werden können. Die Träger (wie z.B. Body, Halstuch, Kissen) bestehen aus 100 Prozent Bio-Baumwolle und einer integrierten Druckknopf-Tasche, in der das Kräuterpad eingelegt werden kann. Durch die Körperwärme des Kindes wird der Duft der Kräuter aktiviert und ganz natürlich über die Atemwege aufgenommen. Wir bieten verschiedene Kräutermischungen an wie z.B. „Gute-Nacht”, „Rotznäschen” oder „Wonnebäuchlein”. Sie sollen bei typischen Kinderleiden wie Schlafproblemen, Bauchschmerzen, Schnupfen, Zahnen, Reiseübelkeit oder innerer Unruhe die Babys und Kleinkinder unterstützen.
Wie ist die Idee zu Löwenkind entstanden?
Die Idee ist, ehrlich gesagt, aus der Not entstanden. Meine Tochter und ich lagen mit einer Erkältung im Bett und konnten nicht schlafen. Ich habe mir zum ersten Mal ein Lavendelkräuter-Säckchen ans Kopfkissen gelegt und nach kurzer Zeit gemerkt, dass es mir schon besser geht. Da mein Vater Heilpraktiker ist, kannte ich mich ein bisschen mit Kräutern und deren Wirkung aus. Nun wollte ich auch meine Tochter mit Kräutern unterstützen. Da meine Tochter sich nachts viel bewegt, habe ich überlegt, wie ich diese Heilkräuter so platzieren kann, dass sie beim Schlafen nicht verrutschen und auch tagsüber angewendet werden können. Dieser Gedanke hat mich in jener Nacht nicht mehr losgelassen. Am nächsten Morgen habe ich mich direkt an die Nähmaschine gesetzt. Und so entstand der erste Entwurf unseres Bodys mit einer speziell integrierten Brusttasche.
Welche Vision steckt hinter Löwenkind?
Wir wollen, dass Kinder möglichst natürlich aufwachsen und ein gesundes Immunsystem entwickeln können.
Wer ist die Zielgruppe von Löwenkind?
Bei uns stehen vor allem Eltern mit Babys und Kleinkindern im Fokus. Sie profitieren am meisten von Löwenkind, weshalb unsere Produkte gerne zur Geburt verschenkt werden. Aber wir haben aufgrund des Feedbacks unserer Kunden inzwischen auch Produkte für größere Kinder und Erwachsene entwickelt, wie zum Beispiel unser Maxi Halstuch.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Die Sendung verfolge ich schon seit vielen Jahren. Sie hat mich ursprünglich sogar erst auf die Idee gebracht, ein eigens Startup zu gründen. Die Initiative für meine Bewerbung ging aber tatsächlich von den Machern der Sendung selbst aus. Ich wurde angesprochen, und gefragt, ob ich mich nicht bewerben wolle.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Das war eine intensive Phase, in der ich erstmal lernen musste, wie man für das eigene Unternehmen „pitcht“. Denn ich hatte bis dahin mit der Startup-Szene und ihren Begriffen wenig bis nichts zu tun. Über meine Familie und Freunde hatte ich aber Kontakte zu anderen Startups, die bereits teilgenommen hatten. Und so wusste ich erstmal, was da alles auf mich zukommt. Auf der Basis habe ich dann intensiv geübt, und meinen Pitch immer wieder vor Freunden vorgetragen und mich auch mit der Kamera aufgenommen.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Natürlich ist so etwas sehr motivierend. Trotzdem habe ich anfangs etwas gezögert, da die Teilnahme an der Sendung auch viele Ressourcen bindet. Zudem lief es auch schon vor der Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ gut. Wir haben bereits einen großen Kundenstamm, der regelmäßig bestellt sowie eine tolle Instagram-Community. Trotzdem war der Reiz groß, und ich war natürlich stolz, als die Zusage kam. Ich bin sehr froh, dass ich mitgemacht habe.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf Löwenkind aufmerksam werden?
Sehr wichtig, weil wir hierdurch sehr schnell viel mehr Aufmerksamkeit bekommen können und das der Firma hoffentlich einen weiteren großen Schub nach vorne gibt. Mein Ziel ist es, mit Löwenkind stetig zu wachsen, und da hilft ein TV-Auftritt natürlich enorm.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Dagmar Wöhrl war immer unsere Lieblingslöwin, weil sie die gleiche Philosophie hat wie wir. Sie führt ein sehr erfolgreiches Familienunternehmen und gemeinsam mit ihrer Familie schafft sie es immer wieder, neue Geschäftsfelder zu erschließen und diese gewinnbringend aufzubauen.
Die anderen Löwen waren aber auch alle sehr interessant für uns. Allen voran Ralf Dümmel und Nils Glagau, beide sind tolle Unternehmer und haben uns gut gefallen.
Löwenkind, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Löwenkind begann als Teilzeitprojekt. Diese Phase lebte vom Enthusiasmus meiner damaligen Mitgründer und mir. Wir hatten schon viel von dem, was Löwenkind heute ausmacht, aber wir waren nicht wirklich auf Wachstum eingestellt. Diese Phase nenne ich heute Löwenkind 1.0. Als wir uns entschlossen hatten, dass wir uns trennen und ich mich dazu entschieden habe, Löwenkind in Vollzeit zu machen, konnte ich das Geschäft Stück für Stück entwickeln. Dann kamen die ersten Angestellten, denn der Umsatz gab das inzwischen auch her. Diese Phase ist Löwenkind 2.0. Nun möchte ich Löwenkind 3.0 starten. Mit professionellen Strukturen, um aus einem „self-made Startup“ ein modernes Unternehmen aufzubauen. Unser Ziel ist es, irgendwann ein eigenes Firmengelände zu haben, auf dem wir die Kräuter für die Löwenkind-Pads selbst anbauen. Ob das schon in fünf Jahren gelingen wird, wird sich zeigen. Aber ich habe keine Eile. Löwenkind ist ein langfristiges Projekt.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens: folgt eurem Instinkt. Ich habe nicht studiert, hatte zu Beginn keine Ahnung von Finanzen und habe einfach das gemacht, was mir richtig erschien.
Zweitens: seid euch bewusst, dass das Startup-Leben sehr hart ist. Es werden viele Steine in den Weg gelegt. Ihr habt nur eine Chance, wenn ihr bereit seid, über die Schmerzgrenze zu gehen.
Drittens: probiert Dinge aus. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, an dem man stur festhalten sollte. Wenn ihr merkt, dass etwas nicht funktioniert, verwerft es und probiert es nochmal mit einem neuen Ansatz.
Simone Hilble aus Laupheim präsentiert mit Löwenkind Kräuterpads für Kinder. Sie erhofft sich ein Investment von 130.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Löwenkind ist am 04. Oktober 2021 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Simone Hilble für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder