Freitag, April 19, 2024
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Geben Sie immer 110 Prozent für Ihre Kunden

JUIPER nachhaltige Bettwäsche aus Supima-Baumwolle 

Stellen Sie sich und JUNIPER doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Mathilda Wibom Westerberg und bin die Gründerin von JUNIPER. Erst kürzlich bin ich mit meinem Ehemann Jacob und unser gemeinsamen Tochter Juni von Stockholm nach New York City umgezogen. Es war immer mein Traum, ein eigenes Unternehmen zu gründen – was ich letztes Jahr endlich getan habe. JUNIPER gestaltet, produziert, vermarktet und vertreibt Bettwäsche ausschließlich über eigene Kanäle. Mit unseren Produkten möchten wir unseren Kunden das Gefühl geben, als würden sie jeden Morgen in einem Luxushotel aufwachen – und das in der Vertrautheit der eigenen vier Wände. 

Woher stammt die Idee zu JUNIPER?

Während unserer Flitterwochen übernachteten mein Mann, ich und unsere kleine Tochter in einem Boutique-Hotel in den Bergen von Mallorca. Es war eine der besten Erfahrungen, die wir je gemacht haben. Der Service war freundlich, das Essen hervorragend, der Garten voller wunderschöner Wacholdersträucher (engl. Juniper). Und vor allem schlief die ganze Familie wie Babys. 

Als wir morgens aufwachten, fühlte ich mich so unglaublich entspannt und ausgeruht, wie ich es zuletzt vor meiner Schwangerschaft getan hatte. Natürlich lag es auch an den Umständen und dem Urlaubs-Gefühl, aber die ganze Familie, sogar unsere kleine Tochter, stimmte zu, dass wir in der bequemsten Bettwäsche überhaupt geschlafen hatten. Nach dem Auschecken aus dem Hotel fuhren wir nach Palma, um herauszufinden, ob wir die gleichen Laken für zu Hause bekommen könnten. Es stellte sich heraus, dass uns ein Set ein kleines Vermögen kosten würde. Am Ende sparten wir uns das Geld und kauften die Bettwäsche nicht.

Die Laken gingen uns jedoch nicht mehr aus dem Kopf, und bald darauf wurde JUNIPER geboren. Mit JUNIPER wollte ich die qualitativ hochwertige Bettlaken anbieten ohne Kompromisse bei der Nachhaltigkeit oder der Transparenz der Wertschöpfungskette einzugehen, und sie dabei zu einem Preis anbieten zu können, der nicht das Logo, sondern die handwerkliche Verarbeitung und die verwendeten Materialien widerspiegelt.

Warum hast du dich dazu entschlossen, JUNIPER zu gründen?

Die Idee zu JUNIPER kam mir während meines Mutterschaftsurlaubs. Die Gründung eines eigenen Unternehmens war zwar alles andere als geplant, obwohl mich der Wunsch nach Selbstständigkeit schon lange begleitet hat. Am Ende war es eine Familienentscheidung – ich habe meinen Job gekündigt und während des Vaterschaftsurlaubs meines Mannes haben wir JUNIPER gemeinsam aufgebaut. Ein knappes halbes Jahr später folgte der Launch in Schweden. 

Welche Vision steckt hinter JUNIPER?

Wir sind der Ansicht, dass Schlaf viel zu lange vernachlässigt wurde, obwohl sich die Wissenschaft einig ist: ausreichend guter Schlaf ist ein wichtiger Aspekt für langfristiges Wohlbefinden und persönlichen Erfolg. Unsere Vision ist eine Welt, in der Menschen ihr wahres Potenzial durch guten Schlaf entfalten können. 

Mit welchen Startschwierigkeiten waren Sie konfrontiert und welche Hürden musste Sie seither noch nehmen?

Schwierig war es vor, während und definitiv am Ende des Starts. Wir haben das Unternehmen mit nur 20.000 Euro aufgebaut. Das klingt erst einmal nach einer Menge Geld, fängt man jedoch an, Unterlieferanten einzubeziehen, Produkte zu kaufen und eine Website zu erstellen, geht es schnell zur Neige. Bis wir eine Pre-Seed-Runde kurz vor Ende des Jahres 2019 abgeschlossen haben, hatten wir nie genügend Betriebskapital.

Meine größte Herausforderung war das Erlernen einer Vielzahl von Themen wie Marketing, Finanzierung, Beschaffung, Logistik und so weiter. Aktuell steht das Thema Markenbildung an, einer unserer Hauptschwerpunkte für 2020. Noch vor dem Sommer werden wir unser Logo und die visuellen Richtlinien ändern sowie eine neue Website launchen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch.

Gegenwärtig ist die Covid-19-Pandemie – wie für fast jedes Unternehmen – die größte Herausforderung. Zusätzlich arbeiten mein Mann und ich derzeit im Home Office und müssen uns um unsere zweijährige Tochter Juni kümmern. Das macht es umso schwieriger, produktiv zu bleiben.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Wir setzen drei wichtige Säulen des Wohlbefindens voraus: Ernährung, Bewegung und Schlaf. In unsere Zielgruppe fallen daher grundsätzliche erst einmal alle Menschen, die sich bewusst mit ihrer Ernährung auseinandersetzen und zusätzlich körperlich aktiv sind. Diesen Menschen versuchen wir zu vermitteln, dass neben der Ernährung und Bewegung auch der Schlaf für ihr Wohlbefinden entscheidend ist. Mit unserer Bettwäsche diesen Schlaf so komfortabel wie möglich zu gestalten ist unser Ziel.

Was ist der USP Ihres Start-ups?

Indem wir auf überflüssige Zwischenhändler verzichten und unsere Bettwäsche ausschließlich über unsere eigenen Kanäle verkaufen, sind wir in der Lage, sie zu einem Bruchteil der Kosten unserer Wettbewerber anzubieten. Dieser Vorteil in Kombination mit hoher Qualität und Nachhaltigkeit macht uns einzigartig in einer Branche, die seit mehr als einem Jahrhundert auf der Stelle tritt. 

Können Sie Ihren typischen Arbeitstag beschreiben?

Es mag wie ein Klischee klingen, aber es gibt derzeit keinen typischen Arbeitstag für mich, aber ich versuche jedem Tag eine gewisse Struktur zu geben. Da New York City sechs Stunden hinter Europa zurückliegt, konzentriere ich mich normalerweise morgens, wenn Europa noch arbeitet, auf operative Aufgaben. Nachmittags widme ich mich dann kreativen und strategischen Planungsaktivitäten. 

Etwas, das in der Vergangenheit wirklich gut funktioniert hat, war die Erstellung eines Wochenplans. So wie damals in der 8. Klasse in der Schule. Ich habe täglich eine zweistündige Marketingsitzung, eine zweistündige Strategiesitzung und so weiter geplant und diesen Zeitplan über mehrere Wochen hinweg eingehalten. Der Vorteil ist, dass man sich so wirklich auf die langfristig wichtigen Aufgaben konzentriert. Ohne Planung bleibt man leicht im Tagesgeschäft stecken und vergisst die Zukunft.

Wo sehen Sie sich und Ihr Start-up JUNIPER in fünf Jahren?

Fünf Jahre sind eine lange Zeit, vor allem wenn ich auf das erste Jahr von JUNIPER zurückblicke und sehe, wie weit wir gekommen sind. Aber natürlich haben wir Ambitionen und Ideen für die Zukunft. Geplant sind weitere Markteintritte in Europa und auch den USA. Damit verbunden streben wir auch ein personelles Wachstum an. 

Welche 3 Tipps geben Sie anderen Gründern?

Geben Sie immer 110 Prozent für Ihre Kunden, egal, ob es sich um die Verbesserung des Kundenerlebnisses oder die eigene ständige Erreichbarkeit handelt – es ist wichtig, dass der Kunde immer an erster Stelle steht. Es ist unvermeidlich, in der Anfangsphase eines Start-ups Fehler zu machen, aber wie man mit diesen Fehlern umgeht, macht den Unterschied.

Akzeptieren Sie Rückschläge.

Kein Weg verläuft gerade und eben. Jeder Mensch, der eine echte Erfolgsgeschichte hat, musste eine lange Strecke voller Herausforderungen zurücklegen. Dass mich kurzfristige Rückschläge nicht aus der Bahn werfen, ist etwas, an dem ich aktiv arbeite. Wenn die Verkäufe von JUNIPER an drei Tagen hintereinander rückläufig sind. Geht mir immernoch jede Menge durch den Kopf, das im Endeffekt keinen Mehrwert hat. Ich versuche dann, den Kopf nicht hängen zu lassen und sage mir trotzig, dass diese drei schlechten Tage in drei Jahren nichts mehr bedeuten.

Ziehen Sie Experten mit hinzu! Ich habe mich zum Beispiel an Freunde aus dem Marketing oder der Finanzbranche gewandt. Außerdem habe ich mich an Mensche gewandt, die ich zwar kaum persönlich kannte, die mich aber dennoch inspirierten. Ich habe mich dann mit Ihnen zum Kaffee oder Mittagessen verabredet, um von Ihnen zu lernen und ihren Rat einzuholen. Man kann nicht in allen Bereichen ein Experte sein, tatsächlich ist man es meist nur in einem kleinen Bereich. Es wäre daher sehr dumm, andere nicht um Rat zu fragen. Mal bekommt man brillante Antworten, mal nicht, aber: Fragen kostet nichts. Gehen Sie auch mit Ihrer eigenen Zeit großzügig um, wenn jemand Ihre Unterstützung braucht. Denn es wird der Tag kommen, an dem Sie selbst auf Hilfe angewiesen sind.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Mathilda Wibom Westerberg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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