Samstag, April 27, 2024
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Skizziere ganz klar deine Vision und deine Ziele

Matie Management 360 Grad Artist-Betreuung von Content-Beratung über die Abwicklung von Kampagnen, bis hin zu eigenen Produkten

Stellen Sie sich und das Startup Matie Management doch kurz unseren Lesern vor!

Die Matie Management GmbH ist ein in 2023 gegründetes Artist Management, welches ein Portfolio von 10 Content Creator:innen unterschiedlicher Genres und Plattformen umfasst. Wir Gründerinnen, Merle Kasprzak und Katie Kratz, kennen uns seit wir 2017 Kolleginnen bei Studio71 wurden. Seither sind wir leidenschaftliche Artist Managerinnen und haben viel Erfahrung in einer sehr jungen Branche sammeln können, die wir nun mit Herzblut in unser eigenes Unternehmen gießen.

Matie Management zeichnet sich durch eine 360 Grad Artist-Betreuung aus, was bedeutet: von Content-Beratung über die Abwicklung von Kampagnen, bis hin zu eigenen Produkten machen wir alles, was zum Artist-Dasein gehört!

Warum haben Sie sich entschlossen, Matie Management zu gründen?

Wir beide haben vor unserer Gründung verschiedene Arbeitgeber:innen und Firmenstrukturen kennengelernt, doch ein Konsens hat sich in der Artist Branche immer wieder abgezeichnet: Es ist eine meist männerdominierte Branche, die nicht darauf ausgelegt ist, dass junge Frauen dort nachhaltig gefördert werden und arbeiten können. In unserer gesamten Laufbahn hatten wir nicht eine einzige Kollegin, die schwanger war oder ihre Familienplanung angestoßen hat.

Stets wurde einem der Wunsch nach einer 24/7 Erreichbarkeit vermittelt, da dies zu unserer Branche gehören würde. Dazu gehörten häufig auch schwierige Umgangsformen untereinander und ein mangelnder Respekt vor den Kapazitäten der Mitarbeiter:innen. Themen wie Freizeit und Mental Health wurden in der Regel nicht ernst genommen!! Kurzum: Es mangelt an sinnvollen HR-Strukturen und wir wollten uns ein Arbeitsleben aufbauen, das eine gesunde Zukunft ermöglicht.

Was war bei der Gründung von Matie Management die größte Herausforderung?

Vermutlich hatten wir zwei große Herausforderungen.
Zum einen die Transition von Mitarbeiterinnen zu Gründerinnen und Geschäftsführerinnen. Zum anderen, gemeinsam zu gründen. Man muss sich stets einig sein und einen gemeinsamen Konsens finden. Wir haben uns immer wieder selbst angezweifelt, waren uns unsicher, ob alles klappen wird und hatten Sorge, dass wir einander enttäuschen könnten.

Gleichzeitig stellten wir fest, dass wir mit jeder Entscheidung, die wir treffen mussten, mehr Selbstvertrauen erlangten und wir genau wissen, was wir tun! Wir haben die Expertise, kennen die Branche, haben umfassende Kontakte und für alles andere kann man sich Hilfe holen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Das ist eine super individuelle Thematik, denn letzten Endes geht es darum, ob man sich traut, zu starten und bereit ist, zu scheitern. Wir beide wussten beispielsweise, dass wir vom Artist Management immer leben können und dass es da draußen mehr als genug Künstler:innen gibt. Wir hatten daher vermutlich ein geringeres Risiko als viele andere: Wir brauchten nur einen Laptop und Künstler:innen, sodass wir Umsätze erzielen konnten. Zur eingehenden Frage lässt sich von unserer Seite sagen: Es kann und wird nie alles perfekt sein, also warum warten, wenn man sich bereit fühlt?

Welche Vision steckt hinter Matie Management?

Unsere Vision ist ganz klar: Wir leben Artist Management auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass wir unsere Artists nicht nur im Hier und Jetzt betrachten, sondern auf nachhaltiger Basis denken und ihnen die Chance geben möchten, ihr Potential zu entfalten. Das Beste, was einer/einem Künstler:in und Manager:in passieren kann, ist, dass man gemeinsam eine Personenmarke entwickelt, die funktioniert. Das bedarf Zeit, Geduld und mehr als nur die reine Abwicklung von Kampagnen.

Wir gehen wirklich in die Tiefe, schauen uns den Content an, analysieren den Output der Künstler:innen und filtern, welche Projekte und Partnerschaften helfen können, um sinnführend zu wachsen. Damit das funktioniert, muss ein transparenter und fairer Austausch gegeben sein, der/die Künstler:in ist ein Mensch, genau wie der/die Artist Manager:in und beide haben ihre Kapazitäten und Grenzen.

Wer ist die Zielgruppe von Matie Management?

Unsere Zielgruppen sind eigentlich dreierlei! Zuallererst möchten wir eine attraktive Anlaufstelle für Artists sein. Gemeinsam mit den Content Creator:innen möchten wir sinnvolle Kund:innenbeziehungen aufbauen. Unser Ziel ist es, Kund:innen maßgeschneidert zu beraten. Last but not least wollen wir keinen Konkurrenzkampf unter den Artist Managements, sondern ein kollegiales Miteinander innerhalb der Branche, bei dem man sich gegenseitig unterstützt. Unser Business umfasst sowohl Künstler:innen, als auch Kund:innen sowie andere Player der Branche.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Managements?

Es gibt einige gute Managements auf dem Markt und gleichzeitig gibt es in unserer Branche viele schwarze Schafe, wie in eigentlich jedem Bereich. Nicht jedes Management kann zu jedem Artist passen, weswegen die Fluktuation oft sehr hoch ist. Für uns ist wichtig, dass unsere Firma und Künstler:innen wie eine Familie sind, dabei stehen Respekt und Transparenz an erster Stelle. Wir schauen nicht nur auf die Zahlen, sondern auf die Menschen und ihren Content dahinter, sind auf kein Genre spezialisiert und möchten divers aufgestellt sein.

Es soll sich kein Artist austauschbar fühlen und stets die Betreuung erhalten, die er/sie sich schon immer gewünscht hat. Wer in der Branche tätig ist, weiß, wie hart Künstler:innen umgarnt werden und wie viele Managements es genießen, sich gegenseitig die Talents auszuspannen oder dies durch Knebelverträge vermeiden wollen. Für uns gilt: Reisende sollte man nicht aufhalten. Wir haben uns geschworen, niemals Talents dadurch zu gewinnen, dass wir ihnen irgendwelche Versprechungen machen und sie damit von ihren Managements weglocken. Wir haben keine Lust auf Konkurrenzkampf.

Matie Management, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir bauen unsere Firma so auf, dass wir irgendwann Familie und Job vereinen können und das ist essentiell auch, wo wir uns in 5 Jahren sehen. Wir haben während unserer Gründung viel rumgesponnen und einige Ideen gesammelt. Diese werden wir aber noch nicht verraten. Wir sagen nur soviel: Wir bleiben allem gegenüber offen, denn man weiß ja nie, was passiert!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Tipp 1: Sei vorbereitet! Schau dir deine Konkurrenz an und überlege dir, was dich von ihnen abheben könnte. Am Anfang wirkt alles überwältigend, aber man kann auch ohne größeres finanzielles Invest gründen. Setze dich damit auseinander, was du wirklich benötigst, um starten zu können. Erstelle dir dafür einen Businessplan, skizziere ganz klar deine Vision und deine Ziele.

Tipp 2: Such dir die richtige Hilfe! Es gibt so viele Instanzen, die sich bemühen, jungen Gründerinnen behilflich zu sein. Wir haben beispielsweise super viel Input über die Website “Gründerplattform” bekommen. Dort konnten wir uns eine Vorlage für den Businessplan erstellen lassen, haben uns über die verschiedenen Unternehmensformen informiert und konnten uns über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten erkundigen bzw. diese sogar direkt kontaktieren. Andere Gründer:innen, ein:e gute:r Steuerberater:in und Anwalt/Anwältin sind das beste Supportnetz, das man als Gründer:in haben kann.

Tipp 3: Vernetze dich! Wenn man keine Kontakte hat und Fuß fassen will, gibt es wirklich viele Events und Plattformen für junge Gründerinnen. Das erste, was notwendig ist, ist außerdem eine aktive Präsenz auf LinkedIn.

Bildcredits: (c) Lina Retzlaff

Wir bedanken uns bei Merle Kasprzak und Katie Kratz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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