Donnerstag, Dezember 12, 2024
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Wie kann eine App das Leben von Millionen mit Atemwegserkrankungen verändern?

Mybreo bietet Lösungen rund um digitale Atemtherapie. Atemtherapie hat sehr viele Anwendungsmöglichkeiten, so kann sie u.a. Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen unterstützen, eigenständig auf ihren Gesundheitszustand Einfluss zu nehmen

Wie entstand die Idee zu Mybreo, und welche Personen stehen hinter dem Unternehmen? 

Die Idee entstand durch eine chronische Lungenerkrankung (Asthma Bronchiale) in der Familie: Meine Schwiegermutter war (auch nach einer auf das Asthma kommenden Covid Infektion) ständig von Atemnot betroffen und hat von ihrem Arzt die Empfehlung bekommen, einfach ihr Asthma-Spray häufiger zu benutzen. Durch das Kortison entwickelte sich eine Infektion der Mundschleimhaut (Soor), wodurch sich wiederum Probleme beim Essen und Trinken ergeben haben. Ihre Situation verschlechterte sich zusehends. Wir haben dann recherchiert, was sie aus eigener Kraft zur Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation machen kann und sind auf das Thema Atemtherapie aufmerksam geworden. Nach vielzähligen Gesprächen mit Betroffenen haben wir uns entschieden haben wir uns entschieden, eine digitales Angebot für Atemtherapie zu entwickeln und Mybreo gegründet. 

Hinter dem Unternehmen steht ein interdisziplinäres Ziel aus Fachärztinnen für Pulmologie, Atemtherapeuten, Physiotherapeuten und Psychologinnen.

Was ist die langfristige Vision von Mybreo, und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen? 

Die langfristige Vision ist die Weiterentwicklung zu einer individualisierbaren Mobile App, mit KI-gesteuerter Anpassung der Trainingsprogramme, Anbindung an gängige Wearables und einer internationalen Verbreitung unserer Lösungen. Darüber hinaus ist die Diversifikation in andere Use Cases und für weitere Zielgruppen in Vorbereitung, bspw. in den Bereich der Pflege sowie der Vor- und Nachbereitung stationärer Aufenthalte von Betroffenen. 

Wie genau unterstützt Mybreo Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, und was unterscheidet Ihre Lösung von traditionellen Therapieansätzen?

Mit unserem Programm unterstützen und ergänzen wir “traditionelle” Therapien um digitale Angebote. Wir haben nicht den Anspruch, den Besuch beim Facharzt oder einen persönlichen Termin beim Physiotherapeuten zu ersetzen. Vielmehr sehen wir uns als zukünftigen Kooperationspartner von diesen, aber auch von Herstellern von Hardware rund um Lungengesundheit, um so immer größer werdende Versorgungslücken zu schließen. 

An welche Zielgruppe richtet sich Mybreo, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse optimal erfüllt werden?

Mybreo richtet sich (vorerst) an Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD, Asthma und Long-COVID sowie an Personen, die präventiv ihre Atemgesundheit stärken möchten, zum Beispiel in Vorbereitung auf stationäre Aufenthalte. Um sicherzustellen, dass wir die spezifischen Bedürfnisse dieser Zielgruppe erfüllen, setzen wir auf eine Kombination aus wissenschaftlich fundierten Inhalten, intuitivem, nutzerzentriertem Design und künstlicher Intelligenz.

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie in der Versorgung von Patienten mit Atemwegserkrankungen, und wie begegnet Mybreo diesen?

Atemwegserkrankungen sind oft chronisch und erfordern eine langfristige, kontinuierliche Betreuung. Viele Betroffene haben jedoch nur begrenzten Zugang zu spezialisierten Therapien oder Informationen und erleben häufig zusätzliche Belastungen wie Angst, Depressionen oder Komorbiditäten. Darüber hinaus erzwingen immer größer werdende Versorgungslücken (insbesondere im ländlichen Raum und auch im Ausland) quasi digitale Lösungen wie unsere. 

Mybreo begegnet diesen Herausforderungen durch eine digitale Plattform, die den Usern flexibel und eigenständig ermöglicht, Atemtherapeutische Übungen und Lungentraining in ihren Alltag zu integrieren – unabhängig vom Wohnort oder der Verfügbarkeit lokaler Anbieter. 

Neben wissenschaftlich fundierten Atemtechniken bietet die App Entspannungsübungen, Schulungsmaterial und praktische Hilfestellungen für den Alltag. Damit schafft Mybreo nicht nur eine Brücke zur Therapie, sondern auch eine umfassende Unterstützung, um den physischen und psychischen Belastungen der Betroffenen nachhaltig zu begegnen.

Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie Mybreo in Zusammenarbeit mit Atemtherapeutinnen und Pneumologinnen entwickelt wurde und welchen Mehrwert diese Zusammenarbeit bringt?

In Zusammenarbeit mit eben jenen Expertinnen und Experten haben wir unter ständigem Feedback von Nutzenden einen wirklich fundierten Atemkurs auf den Markt gebracht, der letztendlich die Grundlage für die individualisierte App darstellt. Diese Interdisziplinarität der Zusammenarbeit stellt nicht nur den Mehrwert, sondern die fundierte Grundlage des Programmes dar. 

Was macht Mybreo Ihrer Meinung nach einzigartig und hebt das Unternehmen im Markt für digitale Gesundheit hervor?

Wir zeichnen uns durch einen ganzheitlichen Ansatz aus, der Atemtherapie mit psychischer Unterstützung kombiniert. Die App führt Nutzende individuell durch tägliche Übungen, die speziell auf ihre Fortschritte abgestimmt sind und sorgt so für eine kontinuierliche Motivation. Durch die spätere Integration von Wearables und die Analyse von Atemgeräuschen über das Smartphone-Mikrofon wollen wir eine präzise und objektive Fortschrittsmessung ermöglichen. Dabei legen wir großen Wert auf Zugänglichkeit, sodass die App unabhängig vom Wohnort genutzt werden kann. 

Welche technologischen oder strategischen Entwicklungen plant Mybreo für die nächsten Jahre, um die Atemtherapie weiter zu verbessern?

Wir werden die Nutzung von KI weiter ausbauen, um bspw. Atemanalyse und Trainingsanpassung direkt auf dem Endgerät zu verbessern. Als Beispiel umfasst dies die präzise Erkennung von Atemmustern mithilfe fortschrittlicher Algorithmen. Daneben sehen wir Gamification und Rewarding Elemente als ganz wesentlichen Teil unseres Angebotes. Die Nutzung soll Spaß machen und zum täglichen Begleiter von Betroffenen werden. 

Zudem streben wir an, kurzfristig internationale Märkte zu bedienen, insbesondere in den Ländern und Regionen mit hohem Bedarf an digitaler Gesundheitsversorgung. Durch das Avatarisieren der Trainer und sprachliche Anpassungen wollen wir kulturellen und regionalen Besonderheiten Rechenschaft tragen. Wir wollen weltweit zugänglich sein und den unterschiedlichen Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen der Lunge, in der Pflege und in der Rehabilitation und Prähabilitation gerecht werden. 

Wie stellen Sie sicher, dass die Lösung von Mybreo auch in ländlichen Gebieten mit Versorgungsengpässen effektiv eingesetzt werden kann?

Es wird nur ein Smartphone benötigt und im besten Fall später ein ergänzendes Wearable. Zudem soll keine dauerhafte Internetverbindung nötig sein. Die Benutzung der App ist sehr individuell und einfach, sodass wir eine möglichst hohe Barrierefreiheit gewährleisten.  

Was war eine besonders wertvolle Lektion, die Sie auf Ihrem Weg mit Mybreo gelernt haben, und wie beeinflusst diese das Unternehmen heute? 

Ich bekomme jeden Tag wertvolle Lektionen, aber eine besondere war, dass das Projekt – wie bei fast jedem Projekt – grundsätzlich länger dauert und teurer wird (lacht). Neben einem Förderprogramm waren wir bisher komplett im Bootstrapping-Modus, was wir aber demnächst ändern möchten.  

Wenn Sie drei Ratschläge für andere Gründer im Bereich digitaler Gesundheit geben könnten, welche wären das?

Unterstützung von Expertinnen und Experten für Fachgebiete, die ihr selbst nicht abdecken könnt und vernetzt Euch. Vermeidet den Rat von Menschen zu befolgen, die immer genau wissen, wie Dinge nicht funktionieren.

Eng am Markt bleiben und iterieren: check and adept… check and adept…

Schnelles hinfallen und noch schneller wieder aufstehen! Auch wenn Produktentwicklungen im Bereich Digital Health besonders anspruchsvoll sind, bieten sie die Chance, ein Produkt zu schaffen, das potenziell vielen Millionen Menschen weltweit helfen kann – insbesondere bzw. auch solchen, die keinen Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung haben. 

In welchen neuen Bereichen oder Märkten sehen Sie langfristig Potenzial für Mybreo, um die Versorgung von Patienten weltweit zu verbessern?

Aufgrund der oben genannten sehr breiten und wirksamen Anwendungsmöglichkeiten von Atemtherapie und Atemphysiotherapie gibt es sehr viele Möglichkeiten der Diversifikation zum Beispiel in den Bereichen HNO und Kardiologie, aber wir haben zur Zeit einen klaren Fokus auf das Thema Lungengesundheit. 

Bild: @privat

Wir bedanken uns bei Florian Bahm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Mybreo

Kontakt:


Mybreo GmbH

Dickhardtstraße 9
D- 12159 Berlin

www.mybreathing.de
http://mybreo-health.com

Ansprechpartner: Florian Bahm, Dipl. Betriebswirt (BA)

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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