NAKED Optics hochwertige Ski- und Sonnenbrillen zum kleinen Preis
Stellen Sie sich und das Startup NAKED Optics doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind eine sehr junge Firma mit Wurzeln in Innsbruck (Studienbedingt) und seit Sommer 2019 in Salzburg angesiedelt. Wir haben uns auf die Entwicklung hochwertiger Ski- und Sportbrillen zum kleinen Preis spezialisiert. Unser Vorteil (oder USP) ist, dass wir einen sehr starken Fokus auf Onlinevertrieb und Werbung haben, sowie eine sehr enge Beziehung zu unserem Lieferanten pflegen bei denen wir regelmäßig auch Vorort sind. Angefangen haben wir 2014 mit nur 300 Skibrillen in unserer WG in Innsbruck, mittlerweile sind aber bereits über 10.000 Produkte von uns unterwegs und wir verdoppeln uns fast jedes Jahr.
Wie ist die Idee zu NAKED Optics entstanden?
Ich, Christoph, arbeitete damals für zwei Jahre in Singapur und ein alter Schulkollege (Mitgründer Flo) war dort zeitgleich für sein Auslandsstudium. Ein gemeinsamer Freund aus Singapore, welcher sehr gute Kontakte nach Asien pflegt und oben drein ein noch größerer Ski-Fanatiker als wir ist, hat uns den Tipp gegeben direkt beim Produzenten zu kaufen und hatte oben drein gleich ein paar Kontakte für uns parat. Wir wollten vor allem keine 200 Euro für eine neue Brille ausgeben, so kam es zu dem ersten Kontakt mit einem asiatischen Produzenten. Dieser stellte zwar hochqualitative Brillen her, aber das Design leider gar nicht gut war… Also kam uns kurz darauf die Idee, dass wir gemeinsam mit dem Produzenten etwas auf die Beine stellen können und auch den Preis halbieren können, wenn wir den Vertrieb durch Online-Kanäle optimieren.
Welche Vision steckt hinter NAKED Optics?
Wir sehen unsere Firma als sehr langfristiges Projekt, und eine Marke aufzubauen dauert laut Lehrbüchern immer mehr als 10 Jahre. Wo genau die Reise hingehen wird können wir natürlich nicht für so einen langen Zeitraum sagen, aber unsere Vision ist, dass NAKED die größte Onlinemarke wird, was Ski- und Sportbrillen betrifft. Weiters können wir uns auch sehr gut andere Produkte vorstellen wie Funktionswäsche, Helme, Protektoren etc. aber dies braucht Zeit und Ressourcen und wird erst in einigen Jahren wirklich interessant für uns werden.
Was waren bisher die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Jährliches Wachstum ist eine sehr große Herausforderung. Wir verkaufen ja nicht nur die doppelte Menge Brillen pro Jahr, sondern die Produkte, welche bereits bei Kunden unterwegs sind, brauchen auch angemessenen Support. Jedes Jahr verbessern wir daher Strukturen, holen uns Unterstützung durch bessere Software und müssen ständig unsere Arbeitsweisen anpassen. Weiters muss jedes Jahr dann auch die doppelte Einkaufsmenge finanziert werden, was wir bislang komplett ohne Investoren geschafft haben.
Warum haben Sie sich für eine Crowdfunding Finanzierung entschieden?
Crowdfunding, speziell Kickstarter und Indigogo, bietet unserer Meinung nach für Unternehmer 2 riesen Vorteile:
- Es ist eine groß angelegte Marketing Kampagne, bei welcher man sieht, ob es überhaupt einen Markt für das geplante Produkt gibt. Neue Modelle kosten in der Entwicklung schnell hohe fünfstellige Summen und Erstbestellmengen fangen oft bei mehreren Tausend Stück an. Wenn man somit als Firma so viel Geld investiert wäre es natürlich schlimm, wenn die Nachfrage ausbleibt. Daher ist Kickstarter super, um den Markt zu erproben.
- Und natürlich die Vorfinanzierung. Wie bereits erwähnt sind bis zum Verkauf des ersten Produkts sehr hohe Kosten involviert, welche man als Marke normalerweise zu 100 % vorab übernehmen muss. Durch Crowdfunding erhält man von Kunden einen „Vorschuss“, mit dem man die Erstproduktion finanzieren kann. Gewinn bleibt meist oft keiner, da Produkte als Anreiz äußerst stark reduziert sind – trotzdem hilft es ungemein, wenn Kunden bei Kickstarter mithelfen – Danke euch vorab falls ihr dazu gehörst!
Was werden Sie nach erfolgreicher Finanzierung umsetzen?
Wir werden noch 1-2 Anbauteile an der Sportbrille perfektionieren und dann bereits im Oktober mit der Produktion beginnen. Wir werden persönlich auch wieder Vorort sein und sicherstellen, dass wir wirklich die höchste Qualität bei unseren Produkten erreichen. Auslieferung der ersten NAKED Optics FALCON Modelle ist für Anfang 2020 geplant.
Wer ist die Zielgruppe von NAKED Optics?
Unsere Zielgruppe sind junge Menschen, die sehr gerne ihre Zeit draußen beim Sport verbringen, sei es Skifahren, Snowboarden, Tourengehen, Mountainbiken oder im Bikepark herumheizen.
Welche Vorteile bietet? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wer viel draußen unterwegs ist, weiß, dass Material mal kaputt gehen kann. Und jedes Mal einen hohen Aufpreis für einen Milliardenkonzern und deren Submarken zu zahlen – wie es in der Brillenbranche üblich ist – finden mehr und mehr Leute nicht gut und wollen es sich auch nicht mehr leisten. Da kommen wir ins Spiel, da wir bei gleicher Qualität nicht mal die Hälfte kosten und die Brillen auch noch gut aussehen
NAKED Optics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser wichtigstes Anliegen ist die Kundenzufriedenheit, deswegen werden wir den Bereich Support im Onlinehandel noch richtig stark ausbauen. Außerdem wird unser Produktportfolie noch richtig spannend erweitert werden. Was genau kann ich nicht sagen, aber es gibt Ideen hinsichtlich Augmented Reality und 3D-Druck…
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- T U N: Man kann viel mit Ideen spielen und lesen, lernen, nachdenken. Aber am Ende des Tages geht es beim Gründen um das tun. Wenn man nicht anfängt wird man nie wo ankommen, daher die Anfangsnaivität nutzen und wenn man wirklich motiviert für ein Konzept ist, dann einfach mal anfangen.
- Nach jedem Tief kommt wieder ein Hoch: Es gibt bei jedem Unternehmer Tage, bei denen man nicht mehr weiß, ob man überhaupt noch weitermachen soll, oder sogar morgen noch eine Firma gibt. Man muss sich als Gründer ein bisschen Resistenz anlernen, denn es ist teilweise eine emotionale Achterbahnfahrt. Der Trick ist zu wissen, dass nach jedem Gewitter wieder mal die Sonne kommt.
- Lernwilligkeit: Es gibt am Anfang so viel Sachen zu berücksichtigen: vom Webshopaufbau, Markenrechte, Buchhaltung, Lagerhaltung, Marketing, Europäisches Steuerrecht, wenn man mit Amazon arbeitet, Mitarbeiterführung, Design, etc.
Wenn man sich schnell in neue, zuvor unbekannte Sparten zurechtfindet und lernfreudig ist, dann hat man als Gründer klare Vorteile. Es gibt ja zu jedem Thema genügend Infos im Internet und Onlinekurse. Wichtig ist motiviert und lernfreudig zu bleiben.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder