Nach einem Jahr Verspätung sind die Olympischen Spiele in Tokio nun in vollem Gange. Und es bleibt weiterhin sportlich, denn nachdem die EM pandemiebedingt ebenfalls verschoben und in diesem Jahr ausgetragen werden musste, steht 2022 bereits die nächste Fußball-Weltmeisterschaft an. Sportliche Ereignisse wie diese bringen Menschen auf der ganzen Welt vor ihren Fernsehern zusammen, wo sie gemeinsam bangen und die kleinen und großen Erfolge zelebrieren. Doch nicht nur für die Veranstalter von Public-Viewing-Events ist das eine tolle Chance.
Auch für Marken und Unternehmen bietet das die einmalige Gelegenheit, sich über ein Thema mit ihren Kundinnen und Kunden zu verbinden, das alle begeistert – und das ist Sport. Doch wie können sie den Sommer des Sports konkret für ihre Marketingkampagnen nutzen, um das Engagement ihrer Kunden zu steigern? Trotz aller Begeisterung kommen tatsächlich nicht alle Bilder gleich gut bei den Konsumentinnen und Konsumenten an. Für Marken und Unternehmen gibt es bei der Bildauswahl also einiges zu beachten.
1. Nutzen Sie authentische Bilder
Bei der Auswahl des passenden Bildmaterials gibt es vor allem eine Sache zu beachten: Nicht alle Menschen sehen aus wie der Tennis-Star Alexander Zverev oder die zweimalige Leichtathletik-Weltmeisterin Yulimar Rojas. Denken Sie also daran, bei der Auswahl Ihrer Bilder alle Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Körpertypen einzubeziehen, die Sport treiben und sich bewegen, und vermeiden Sie es, sich nur auf Bilder von durchtrainierten, jungen Sportlern zu verlassen. Während diese den ein oder anderen zwar motivieren mögen, fühlen sich doch nicht alle gleichermaßen davon angesprochen.
Auch die Vielfältigkeit der Sport- und Fitnessangebote spielt eine wichtige Rolle, denn es ist nicht immer nur Fußball oder Tennis, das die Menschen begeistert zusammenbringt. Es lohnt sich also, die gesamte Bandbreite auszunutzen und auch Bilder von anderen Disziplinen zu zeigen – vom Rollstuhlbasketball über Senioren-Yoga bis hin zu Laufgruppen mit Kinderwagen. So haben mehr Zielgruppen die Chance, sich mit den gezeigten Bildern zu identifizieren und sich dadurch auch von den gezeigten Produkten oder Dienstleistungen angesprochen zu fühlen.
2. Feiern Sie die Gemeinschaft
Die Menschen lieben es, im Sommer zusammenzukommen und beispielsweise im Biergarten mit ihren Freunden Fußball auf der großen Leinwand zu genießen. Dies wird auch durch die Ergebnisse unserer Visual-GPS-Studie bestätigt, für die iStock regelmäßig mehr als 10.000 Konsumentinnen und Konsumenten auf der ganzen Welt befragt. Hier gaben 86 Prozent der Menschen an, immer auf der Suche nach Möglichkeiten zu sein, um die schönen Dinge des Lebens zu feiern – in der Gruppe genauso wie allein.
Da angesichts der derzeitigen Situation aber nicht jeder positiv auf Bilder von großen Menschenansammlungen reagieren könnte, macht es Sinn, sich auch virtuelle Alternativen zu überlegen, die genutzt werden, um dennoch gemeinsam die Freude am Sport zu erleben. Das kann beispielsweise das Schauen der Olympischen Spiele zusammen mit Freunden in einem Livestream sein oder auch das Teilen der aktuellen Ergebnisse mit einem Mobilgerät. Laut unserer Studie geben 82 Prozent der Befragten an, dass Technologie ihnen hilft, sich anderen nah zu fühlen.
3. Betrachten Sie Fitness ganzheitlich
Geist, Körper und Seele: 93 Prozent der Menschen sind der Meinung, dass es wichtig ist, sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional um sich selbst zu kümmern. Wenn also das Thema Fitness im Mittelpunkt steht, sollte genauso gezeigt werden, wie dadurch auch das emotionale Wohlbefinden beeinflusst wird. Was die konkrete Wahl des Bildmaterials betrifft, dürfen nicht nur die adrenalingeladenen Erfolgsmomente beim Schießen eines Tores oder während eines Marathons gezeigt werden. Sinnvoller ist es beispielsweise, auch einen Spaziergang in der Natur visuell miteinzubeziehen, der die Menschen entspannt.
Ähnliches gilt für eine Yoga-Session im Studio, in der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Alltagsstress erholen können. In jedem Fall sollten Bilder genutzt werden, die aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven zeigen, wie Menschen sich um sich selbst kümmern. Dazu zählen zum Beispiel auch eine gesündere Ernährung, eine Runde mit dem Hund oder Gartenarbeit mit den Enkeln. Im Fokus sollte stets das positive Gefühl stehen, welches die Menschen dadurch erfahren, sich zu bewegen und auf sich selbst Acht zu geben.
4. Zurück zur Natur
Auf der Plattform von iStock sind die Suchanfragen für Bilder zu dem Thema „Family outdoors“ um 60 Prozent gestiegen und auch die Suche nach „Mother nature“ hat zuletzt um 131 Prozent zugenommen. Diese Entwicklung spiegelt unmittelbar den Wunsch vieler Menschen wider, in diesem Sommer häufiger gemeinsam in der Natur unterwegs zu sein. Auf die Bildauswahl bezogen, sollte deshalb berücksichtigt werden, verschiedene Arten, wie Menschen die Natur erleben, darzustellen. Das kann eine Wanderung mit Freunden sein, ein Campingausflug mit der Familie, ebenso wie eine Runde Volleyball im Freibad. Vor allem Bilder, die Achtsamkeit der Menschen beim Aufenthalt im Freien ausstrahlen, kommen bei Konsumentinnen und Konsumenten aller Altersgruppen gut an.
Nach über einem Jahr der Pandemie und den daraus resultierenden Beschränkungen und Unsicherheiten bietet der Sommer des Sports für Unternehmen die einmalige Chance, auf begeisternde und gemeinschaftliche Weise mit ihren Zielgruppen in Kontakt zu treten. Sowohl die Olympischen Spiele als auch die im nächsten Jahr anstehende Fußballweltmeisterschaft sollten deshalb aus Marketingsicht nicht ungenutzt bleiben – und das über alle Branchen hinweg. Damit die geplanten Werbekampagnen jedoch nicht ihre Wirkung verfehlen oder womöglich ins Negative umschlagen, ist es bei der Auswahl des passenden Bildmaterials ausschlaggebend, die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten zu kennen und diese visuell widerzuspiegeln. Wer dabei jedoch die genannten Punkte beachtet, für den steht einem erfolgreichen Sportsommer nichts mehr entgegen.
Titelbild: Tero Vesalainen/iStock
Autor: Jacqueline Bourke, Director of Creative Insights EMEA bei iStock
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder