Donnerstag, Dezember 5, 2024
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Es muss nicht immer ein Löwe sein, manchmal reicht auch ein Engel

Die Gründer von PlugVan, verwandelt jeden Kastenwagen in einen Camper, am 03. April 2023 in die Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup PlugVan doch kurz vor!

Wir sind Jörg, Florian und Max, die drei Gründer von PlugVan aus Berlin. Mit unserem großartigen Team arbeiten wir daran, leichte Nutzfahrzeuge flexibler einsetzbar zu machen und damit den Ausnutzungsgrad der Fahrzeuge deutlich zu erhöhen: mit weniger Fahrzeugen mehr erreichen! Mit unseren PlugVan Modulen wird jeder Kastenwagen mal zum Camper, dann zur mobilen Werkstatt, zum Waren- oder Kühltransporter oder auch zum mobilen Büro. Der Umbau dauert nur 5 Minuten und kann von einer Person erledigt werden. Einfach nur einschieben und verzurren, ohne Änderungen am Basisfahrzeug.

Wie ist die Idee zu PlugVan entstanden?

Jörg hatte die Idee 2017 nach dem Besuch der weltgrößten Campingmesse: Warum kaufen so viele Leute Campingfahrzeuge und nutzen sie dann nur ein paar Wochen im Jahr für diesen einen Zweck? Warum nicht vorhandene leere Transporter bei Bedarf schnell zu Campingbussen umbauen – und wieder zurück? So könnten auch gewerbliche Fahrzeuge aus dem Berufsalltag am Wochenende zum perfekten Camper werden! Die Lösung: eine vollständige Trennung von Innenausbau und Basisfahrzeug – eine mobile Wohnbox, die in jeden Kastenwagen hineinpasst! Die Idee für das PlugVan Modul war geboren!

Welche Vision steckt hinter PlugVan?

Unsere Vision ist es, leichte Nutzfahrzeuge – das sind Transporter bis 3,5 Tonnen – auf sehr einfache Weise mehrfach nutzbar zu machen und damit die Auslastungsrate von Nutzfahrzeugen deutlich zu erhöhen. Wir halten für die weltweite Flotte eine 30% bessere Auslastung für erreichbar. Dadurch werden insgesamt weniger Fahrzeuge benötigt, was gut für die Umwelt und für den Geldbeutel ist. Die CO2-Einsparungen sind enorm! Wir wollen dafür PlugVan weltweit als multifunktionalen Standardcontainer etablieren, der in ganz unterschiedlichen Anwendungsfeldern eingesetzt werden kann.

Wer ist die Zielgruppe von PlugVan?

Unsere Zielgruppe sind Menschen und Unternehmen, denen die Mehrfachnutzung von Transportern einen Vorteil bringt. Also Besitzer von Kastenwagen, die das Fahrzeug für verschiedene Zwecke einsetzen wollen – zum Beispiel als leeren Transporter und als Werkstattwagen oder als mobiles Büro oder natürlich als Teilzeit-Camper. Außerdem werden immer mehr Fahrzeuge inzwischen geleast oder gemietet oder im Abo genutzt. Auch da macht unsere Lösung Sinn, da man die Einrichtung nicht fest mit dem Fahrzeug verschrauben muss. Zudem verändert sich der Antriebsmix immer mehr von Diesel auf Elektro: unsere Module kann man einfach ins neue Elektrofahrzeug mitnehmen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen” zu bewerben?

Um ehrlich zu sein wurden wir gefragt, ob wir uns bewerben wollen, was uns sehr geehrt hat. Aber natürlich haben wir auch vorher mit dem Gedanken gespielt, uns zu bewerben. Den Satz „PlugVan wäre doch genau das richtige für die Höhle der Löwen“ haben wir immer wieder gehört.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Ziemlich intensiv. Wir haben uns alte Sendungen angeschaut, zu allen Löwen Exposés erstellt, die Pitches geübt (erst für die Bewerbung, dann für die Sendung!) um unsere Kernbotschaft möglichst griffig rüberzubringen und viele Unterlagen für den Fall eines Deals erstellt. Natürlich hatten wir auch eine klare Verhandlungsstrategie.

Die Löwen (v.l.) Ralf Dümmel, Tillman Schulz, Carsten Maschmeyer und Nils Glagau Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, das es in die Sendung „Die Höhle der Löwen” geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Es war für uns sehr motivierend, unter den vielen Startups, die sich für die Sendung bewerben, ausgewählt zu werden und allein damit schon Anerkennung zu bekommen.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen” viele Interessenten und auch Medien auf PlugVan aufmerksam werden?

Wir glauben sehr stark an die Kraft starker Netzwerke und an den Wert unternehmerischer Erfahrung, die alle Löwen mitbringen. Die Hauptmotivation lag deshalb darauf, einen passenden Löwen ins Team zu holen. Unsere Strategie sieht vor, uns zunächst mit unserem Wohnmodul in unserer Nische fest zu etablieren. Aber langfristig geht es darum, das Grundkonzept der Trennung von Innenausbauten und Fahrzeug als neuen Standard für leichte Nutzfahrzeuge zu etablieren, und zwar für Massenanwendungen. Dafür sind Vertrauen und Bekanntheit wichtig. Und da bietet die Ausstrahlung zur Prime Time im Fernsehen uns eine großartige Chance, sehr schnell voranzukommen.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Unsere Favoriten waren Nico Rosberg und Carsten Maschmeyer. Bei Nico Rosberg hat uns seine Ausrichtung auf nachhaltige Projekte und sein offensichtlicher Hintergrund bei Automotive gefallen. Carsten Maschmeyer war aufgrund seiner Vertriebskompetenzen und seines B2B Netzwerks im Fokus.

PlugVan, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir verkaufen unsere Module bereits europaweit und sind dabei, unsere Produktpalette immer weiter auszubauen. Neben den Wohnmodulen gibt es inzwischen auch Werkstattmodule, Büromodule und Kühlmodule von uns. Wir sind dabei, Lösungen für die Logistik zu entwickeln, wofür wir aktuell noch Pilotkunden suchen! Inzwischen decken wir neben den typischen 3,5-Tonnen-Lieferwagen, auch die kleineren Nutzfahrzeuge ab. In fünf Jahren wollen wir PlugVan als Standard für flexible Lösungen für Nutzfahrzeugen etabliert haben und unsere Produkte weltweit vermarkten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ganz am Anfang hat es uns sehr geholfen, einen erfahrenen Gründungscoach dabei zu haben. Das bringt immer auch den Blick „von außen“ in alle Überlegungen ein und man vermeidet Anfängerfehler. Außerdem würden wir raten, nach passenden Fördermittelprogrammen Ausschau zu halten. Es gibt inzwischen viele gute Angebote und wir hatten und haben mit der Investitionsbank Berlin einen tollen Partner. Das klingt sicher nicht so cool, wie einen Venture Capital Fonds an Bord zu haben, es hat aber auch klare Vorteile, eher auf Säulen der Wirtschaftsförderung zu setzen, um sein Startup zu festigen. Als letzter Tipp: Überlegt Euch Business Angels aufzunehmen. Es muss nicht immer ein Löwe sein, manchmal reicht auch ein Engel. 

Bild: Jörg Kortmann, Max Müller und Florian Fey (v.l.) präsentieren mit „PlugVan“ Campingmodule für Kastenwagen. Sie erhoffen sich ein Investment von 350.000 Euro für 7,5 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie PlugVan am 03 April 2023 in #DHDL

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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