Dienstag, März 19, 2024
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 4 Power Skills für nachhaltigen Teamerfolg 

Fachlich überzeugen? Strategien formulieren? Pläne ausarbeiten? Der eigene Chef sein wollen? Das klingt nach hehren Zielen. Im Zeitalter der ständigen Veränderung reichen sie allein jedoch nicht aus. Wer heute Projekte, Teams und Unternehmen zum Erfolg führen möchte, darf persönliche, soziale und methodische Kompetenzen nicht vergessen. 

Diese vermeintlich weichen Fähigkeiten – die sogenannten Soft Skills – gelten seit langem als größtes, aber auch am meisten unterschätztes Kapital. In der aktuellen Pulse-of-the-Profession-Umfrage des Project Management Institutes (PMI) gaben sogar 90 Prozent der weltweit mehr als 3.500 befragten Experten an, dass sie Soft Skills als eigentliche Power Skills verstehen, die ihnen helfen, intelligenter zu arbeiten, um Unternehmensziele zu erreichen. Vier Kernkompetenzen gelten dabei als besonders wertvoll. 

Kollaborative Führung

Um in einer immer vernetzteren, dezentraleren und dynamischeren Welt Erfolge zu erzielen, braucht es vielerorts vor allem im Hinblick auf Führungskräfteentwicklung ein Umdenken. Anstatt auf Wettbewerbsdenken, Silomentalität oder seriell verknüpfte Arbeitsschritte zu setzen, gilt es ein kollaboratives Mindset und interaktive Arbeitsweisen zu etablieren, die mit einem eher demokratischen Führungsstil einhergehen. Bei einem so gemeinschaftlichen Ansatz definieren sich beispielsweise zunächst Anforderungen durch Kundenwünsche, Wettbewerbsanalysen oder zu lösende Probleme, bevor das Team gemeinsam entscheidet, welche Themen angegangen werden. 

Die Vorteile von einer so kooperativen Arbeitsweise liegen auf der Hand: Flache Hierarchien bedeuten, dass alle Mitarbeitenden unabhängig von Titel, Erfahrung und Unternehmenszugehörigkeit Ideen einbringen und eigenverantwortlich Entscheidungen treffen. Das schafft Vertrauen und erhöht die Motivation, wodurch sich Teamarbeit insgesamt effizienter gestaltet. Voraussetzung dafür?

Kollaboration muss sich ad hoc, interessengerichtet, selbst organisiert und bezogen auf die gemeinsame Wertschöpfung konstituieren. Ausgewogene Gespräche zu ermöglichen und allen Perspektiven Gehör zu schenken ist hier ebenso wichtig wie die Berücksichtigung interner und externer organisatorischer Parameter und ein Bewusstsein für gruppendynamische Prozesse wie Groupthink, dem Halo-Effekt oder Beeinflussung durch Priming. Außerdem muss das Team eine gesunde Fehlerkultur etablieren, eine gemeinsame Vision verfolgen und sich gegenseitig durch konstruktives Feedback unterstützen. 

Kommunikationsstärke

Wer so offen mit Fehlern umgeht und regelmäßig Feedback gibt, benötigt auch eine gewisse Kommunikationsstärke. Denn nur wer weiß, worauf es bei gelungener Verständigung ankommt, entwickelt ein Ohr dafür, was sich ändern kann und manchmal muss. Zwar fördern virtuelle Tools in diesem Zusammenhang den effektiven Austausch, ersetzen aber wertschätzende Gespräche nicht komplett – insbesondere da sich nicht jedes Medium für jede Kommunikationsaufgabe gleich gut eignet. 

So kann beispielsweise die Nachricht im internen Chat „Die Projektabwicklung ist um drei Tage verzögert.“ von adressierten Teammitgliedern so interpretiert werden, dass gute Arbeit geleistet wurde. Tatsächlich könnte die schreibende Person auf Beziehungsebene jedoch genau das Gegenteil meinen. Entsprechend schnell stellen sich bei falscher Kanalwahl Missverständnisse, Fehlinterpretationen und eine frostige Atmosphäre unter allen Beteiligten ein, was schlimmstenfalls nicht nur nachträgliche Abstimmungen und einen Mehraufwand notwendig machen, sondern auch mit entsprechenden Budgetverlusten einhergeht. 

Wer kommunikationsstark ist, findet für den Austausch von Informationen, Zielen und Aufgaben aber nicht nur das passende Kommunikationsmedium, sondern schafft Transparenz und sichert auf diese Weise Akzeptanz, Aufmerksamkeit und Motivation bei allen Beteiligten. Dabei ist es insbesondere unter Kollegen wichtig, einen „safe space“ zu schaffen, um Kritik wie Lob offen anzusprechen. 

Problemlösendes Denken

Problemlösendes Denken ergänzt kollaborative Führung und Kommunikationsstärke. Damit gemeint ist die Fähigkeit anhand von konkreten Fragestellungen selbstständig potenzielle Stolpersteine bei der Realisierung von Projekten zu erkennen und mit gut durchdachten, individuellen Ansätzen Lösungen zu entwickeln. Dabei soll der Ist-Zustand möglichst effizient in einen Soll-Zustand übergehen – nicht ganz einfach, wenn Kunden kurzfristig ihre Meinung ändern oder sich Alternativen für den Projektablauf wünschen. 

Entsprechend wichtig ist hier die vielbeschworene Hands-on-Mentalität, eine positive Einstellung gegenüber Herausforderungen und die Bereitschaft persönlich Verantwortung zu übernehmen. In der Praxis zeigt sich außerdem, dass ein hohes Maß an Engagement und kritischer (Selbst-)Reflektion nötig sind. Worum geht es überhaupt? Was soll erreicht werden? Wo gibt es mögliche Schwachstellen? Um sich hier einen ersten Überblick zu verschaffen, helfen Techniken, die Prozesse, Ursachen, Planung und Datenerfassung analysieren und bewerten.

Erst im nächsten Schritt dreht sich alles darum, Ideen zu generieren. Sollte sich der unkonventionelle Geistesblitz hier nicht von selbst einstellen, ermöglichen es Kreativitätstechniken wie Brainstorming Sessions oder Design Thinking Neuland zu betreten, Hemmnisse abzubauen und der Fantasie freien Lauf zu lassen. Erst in der letzten Phase erfolgt eine Bewertung der vorliegenden Lösungsvorschläge und deren Übersetzung in eine brauchbare Strategie. 

Strategisches Denken 

Überhaupt gilt es auf strategisches Denken zu setzen, um vorhandene Chancen besser zu nutzen. Der innovative Charakter, das Neuartige und Differenzierende einer erfolgreichen Strategie entspringt dabei nicht der Daten- oder Informationsgrundlage, sondern wird von Menschen geschaffen, die in der Lage sind, sich verschiedene Realitäten vorzustellen und Alternativen aufzuzeigen. Konkret heißt das: Hoch im Kurs stehen Menschen, die die richtigen Fragen stellen, mögliche Handlungsoptionen logisch durchdenken, das bisher Erreichte hinterfragen und gesetzte Ziele mit System sowie der notwendigen Portion Hartnäckigkeit verfolgen – ohne dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. 

Dafür ist eine gewisse Entkopplung von der operativen Hektik nötig, sonst verzerren die tägliche Arbeit der Symptombewältigung, eingefahrene Routinen und bestehende Annahmen die Wahrnehmung. Um hier Abstand zu gewinnen und gezielt Impulse zu setzen, können etwa individuelle Workshops, professionelle Trainingsmaßnahmen und das Einbeziehen unterschiedlicher Perspektiven helfen.

Aber auch Modelle und Tools wie die SWOT-Analyse lassen sich im Rahmen der Strategieentwicklung und damit einhergehend auch für das strategische Denken einsetzen, um aus den Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken geeignete Maßnahmen abzuleiten 

Autor:

Bodo Giegel ist Partner Success Manager beim Project Management Institute, einem Berufsverband für Projektexpert:innen. In leitenden Funktionen als Key Account und Projektmanager hat Bodo Giegel umfassende Einblicke erhalten, wie wichtig es für Unternehmen ist, Zusammenarbeit zu fördern und kontinuierlich zu verbessern.

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 Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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