Das Schweizer Startup quitt expandiert nach Deutschland
Stellen Sie sich und das Startup quitt doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind quitt. Wir übernehmen die Anmeldung, Verwaltung und Abrechnung privater Putzhilfen, Gartenpflege, Kinder- oder Seniorenbetreuung. Einfach, fair, digital. Wir kommen aus der Schweiz und haben im Sommer die quitt Deutschland GmbH, als erste internationale Tochtergesellschaft, gegründet.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Für die Expansion nach Deutschland hat vor allem der deutsche Markt gesprochen: Knapp 89% der Arbeitnehmenden in deutschen Privathaushalten arbeiten illegal, unser größter Mitbewerber heißt also Schwarzarbeit. Hinzu kommen komplizierte und nicht digitalisierte Behördenprozesse, die nach Vereinfachung schreien.
Welche Vision steckt hinter quitt?
Fair employment.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine Hürde auf dem Weg nach Deutschland war sicherlich – hier werden wir nicht die einzigen sein – Mitarbeiter:innen zu finden. Aber auch die rechtlichen Vorgaben für eine Gründung in Deutschland aus dem Ausland sind umfangreich. Finanziert sind wir über unser erfolgreiches Produkt in der Schweiz.
Wer ist die Zielgruppe ?
Unsere Zielgruppe sind private Arbeitgebende. Von jungen Familien über karriereorientierte Personen bis hin zu älteren Menschen, die Unterstützung suchen. Es gibt viele unterschiedliche Situationen im Leben, in welchen diese Form der Arbeitsteilung Sinn macht.
Was all unsere Kund:innen jedoch vereint: Faire Anstellung. Sie sind selbst gut bezahlt, rundum versichert und haben fürs Alter vorgesorgt. Diese Standards wollen sie auch jenen Personen gewähren, die im privatesten Bereich für Ordnung sorgen. Die Fairness zeigt sich auch beim Lohn. Unsere Kund:innen können den Lohn selbst bestimmen und zahlen im Schnitt 50% höhere Löhne als im Durchschnitt bei einem Reinigungsinstitut.
Wie funktioniert quitt? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
quitt ist ein spezialisierter, automatisierter, online Service für private Arbeitgebende. Wir sind in diesem Bereich der erste und einzige Anbieter in Deutschland.
Für die meisten Deutschen sind die Vorteile legaler Arbeit – wie bezahlter Urlaub, Krankenstand oder Unfallversicherung – selbstverständlich. Für private Arbeitgebende und -nehmende sieht es anders aus. Allein die Anmeldung und Abrechnung ist oft ein sehr zeitraubender Aspekt. Wir kürzen hier ab und übernehmen die gesamte Kommunikation mit Behörden, Sozialversicherungsträgern und Versicherungen. Wir erstellen einen Musterarbeitsvertrag, berechnen, deklarieren und bezahlen alle Beiträge und den Lohn. Die Haushaltshilfe muss lediglich einen QR- Code scannen und die Stunden eintragen, wir kümmern uns um den Rest.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In Deutschland gilt es nun Kund:innen zu gewinnen, das Produkt zu verbessern und auszubauen. Und in den nächsten Jahren sind zudem noch weitere europäische Länder in unserem Visier. In der Schweiz wurde quitt soeben auch für Kleinstunternehmen geöffnet.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
“My best entrepreneurial advice is to start.”— Dave Morin
“If you are not embarrassed by the first version of your product, you’ve launched too late.”— Reid Hoffman
Neuerdings ertappe ich mich oft dabei, Neugründern folgendes zu raten: Überlege, ob du wirklich, wirklich, wirklich das VC-Game spielen willst.
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Premium Start-up: quitt
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quitt Deutschland GmbH
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https://go-quitt.de/
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Ansprechpartner: Lena-Marei Ardelt