Samstag, Juli 27, 2024
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RYNX Display Lösungen Kombination aus Energieeffizienz und smarter Vernetzung

Stellen Sie sich und das Startup RYNX doch kurz unseren Lesern vor!

Gerne! Mein Name ist Holger und bin neben Manuel und Sebastian einer der drei Gründer von RYNX. Wir haben uns das Ziel gesetzt, eine neue Displayart zu entwickeln. Die Inspiration dazu kam von den mechanischen Abflugtafeln, die man von Flughäfen kennt. Der Vorteil dieser Tafeln ist, neben der guten Lesbarkeit im Tageslicht, dass sie nur Strom benötigen, wenn der Inhalt gewechselt wird. Damit eignen sich mechanische Anzeigen überall dort, wo Texte über einen längeren Zeitraum angezeigt werden sollen ohne unnötig Energie zu verschwenden.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich wollte immer schon in die Selbstständigkeit und habe eigentlich nur auf den richtigen Moment gewartet. Mir gefällt es, Verantwortung zu tragen und eigene Entscheidungen zu treffen. Als die Idee von RYNX konkreter wurde, war mir klar, dass der Zeitpunkt gekommen ist. Damals war ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt und habe mich nach möglichen Fördermöglichkeiten umgesehen. Das Hessen Ideen Stipendium wirkte passend, und so habe ich meine Stelle auslaufen lassen, noch bevor ich die Zusage des Stipendiums hatte.

Welche Vision steckt hinter RYNX?

Wir möchten mit RYNX zeigen, dass es auch effiziente Möglichkeiten für Displays gibt. Das Patent der Fallblattanzeige ist in den 60er-Jahren eingereicht worden. Seitdem hat sich in dem Bereich nicht viel getan. Hinzu kommt, dass die Komplexität der Anzeige so hoch ist, dass sie nie wirklich über die Anwendung an Bahnhöfen und Flughäfen hinausging. Mittlerweile sind mechanische Anzeigen nur noch wenig in Gebrauch. RYNX soll das Gleiche leisten wie die alte Fallblatttafel, ist jedoch durch das neue System sehr viel günstiger und robuster. Darum sehen wir ein hohes Potenzial für unsere Technologie in verschiedenen Anwendungsfeldern. Unsere Vision ist es, den Displaymarkt ein Stück weit umzukrempeln.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung war die Frage nach dem richtigen Markteintritt. Unser Ziel ist es, mit einem möglichst einfachen Display an den Markt zu gehen und so die Technologie zu demonstrieren. Wir hatten im letzten Jahr Gespräche mit Kinos, Veranstaltungszentren, Hotelketten und weiteren möglichen Pilotkunden. Corona hat allerdings gerade diesen Unternehmen besonders schwer zugesetzt. Wir haben das Produkt und die Zielgruppe dann entsprechend angepasst und sprechen nun vorrangig kleinere Anwender an, um unser Marktrisiko an der Stelle zu minimieren.

Finanziert haben wir uns bisher über zwei Stipendien. Anfangs, wie gesagt, über das Hessen Ideen Stipendium. Zu dieser Zeit war ich noch alleine und habe das Stipendium genutzt, um mit Pilotkunden zu sprechen und die Marktfähigkeit einzuschätzen. Am Ende des Stipendiums habe ich dann die UG gegründet, das Patent eingereicht und das Team zusammengestellt, mit dem ich mich gemeinsam um das EXIST-Gründerstipendium beworben habe. Die Jury hat das Potenzial von RYNX ebenfalls gesehen und so kam dann im Sommer der positive Förderbescheid.

Unsere nächste Finanzierung steht Ende Mai 2021 an. Dafür suchen wir aktuell nach passenden Möglichkeiten.

Wer ist die Zielgruppe von RYNX?

Für den Markteintritt werden wir uns auf die design- und technikorientierten Kunden konzentrieren, die RYNX als vernetztes Gadget im Büro, Geschäft oder auch zu Hause verwenden. Dafür bieten wir ein standardisiertes Display in einer Größe von etwa einem Meter in der Breite an. Im Café könnte RYNX so die Kreidetafel ersetzen und beispielsweise Tagesangebote anzeigen. Im Büro lassen sich mit RYNX wichtige Termine und Erfolgskennzahlen anzeigen. Und zu Hause ist RYNX als analoges Hub die Erweiterung des Smartphones der Nutzer: Anstatt regelmäßig bestimmte Informationen am Handy abzurufen kann RYNX diese einfach anzeigen, entweder zu festgelegten Zeiten oder auch in Echtzeit. Neben einer großen Auswahl an Funktionen und Apps geben wir den Kunden auch die Möglichkeit, eigene Schnittstellen anzulegen und RYNX so als Universaldisplay zu nutzen.

Wie funktioniert RYNX? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

RYNX funktioniert durch ein System von bedruckten Ringen, die einzeln angesteuert werden können. Je nach Drehung der Ringe werden verschiedene Schriftzeichen angezeigt. Der große Vorteil liegt in der hohen Energieeffizienz: Einmal eingestellte Texte verbrauchen keinen weiteren Strom. Außerdem ist das Display ja nicht leuchtend, wie ein Fernseher, sondern reflektierend, wie ein E-Reader. Dadurch kann man RYNX auch unter schwierigen Lichtbedingungen gut lesen, bei denen gewöhnliche Displays mangels fehlenden Kontrastes Schwierigkeiten bekommen. Im Vergleich zu anderen mechanischen Systemen hat RYNX den Vorteil, dass es aufgrund der einfachen Bauweise günstiger in der Herstellung und insgesamt robuster ist.

Für den Markteintritt ist unser USP die Kombination aus der Energieeffizienz und der smarten Vernetzung. Dadurch ist RYNX ein Display, dass zwar datengetrieben für die Anzeige aktueller Informationen genutzt werden kann, dabei jedoch kein Trade-off zum Energieverbrauch bzw. zum ökologischen Fußabdruck entsteht. Der kleine Mikrocontroller, der ständig empfangsbereit auf neue Informationen wartet, lässt sich in einen so tiefen „Schlaf“ versetzen, dass der verbleibende Stromverbrauch der Displays im Ruhezustand zu vernachlässigen ist. Prinzipiell könnte man die Stromzufuhr auch komplett unterbrechen, ohne dass der eingestellte Text verschwindet.

Was interessant ist: Das Produktdesign und die Bewegung der Ringe bei der Änderung der Inhalte sind zwei Punkte, die sich weitgehend aus der Konstruktion ergaben. Bisher kommen gerade diese beiden Faktoren bei Kundengesprächen besonders gut an.

RYNX, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aktuell konzentrieren wir uns auf unseren Markteintritt. Wir haben allerdings schon einige Ideen in der Schublade. Neben weiteren Produkten wollen wir natürlich weitere Zielgruppen ansprechen und unsere Displays so aus der Nische herausholen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ein Tipp wäre, dass man sich die Fördermöglichkeiten genau anschaut. Das Hessen Ideen Stipendium war für RYNX zum Beispiel sehr wichtig, um die Machbarkeit des Projektes abschätzen zu können. Und auch das EXIST-Stipendium ist und war für uns als Team und als Unternehmen immens hilfreich.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Holger Driehaus für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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