Siwalu Software KI- basierte Bilderkennung: Shazam für Tiererkennung
Stellen Sie sich und das Startup Siwalu Software doch kurz unseren Lesern vor!
Hi, wir sind Tim und Kai von Siwalu und gemeinsam entwickeln wir KI-basierte Bilderkennung, welche als das „Shazam für Tiererkennung“ bezeichnet werden kann.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Unsere Leidenschaft für Technik und Innovation war der Hauptgrund, dass wir 2019 die Siwalu Software GmbH gegründet haben. Uns verbindet neben der Begeisterung für Entrepreneurship auch eine langjährige Freundschaft, die als Basis für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten dient. Darüber hinaus treibt uns das gemeinsame Ziel an, durch die Verbindung von Technik und Natur einen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt zu leisten.
Welche Vision steckt hinter Siwalu Software?
Unsere Apps sind eine intelligente mobile Lösung für Tierfreunde, um Tiere besser kennen zu lernen und sich mit der Vielfalt der Natur auseinanderzusetzen. Unsere Vision ist es, in Zukunft durch Künstliche Intelligenz ein Echtzeit-Monitoring der Biodiversität zu ermöglichen, sodass bedrohliche Veränderungen mithilfe eines Frühwarnsystems rechtzeitig erkannt werden.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung ist und bleibt für uns die Monetarisierung. Trotz über 3 Millionen Downloads und mehr als 300.000 Monthly Active Users ist es nicht einfach eine App zu monetarisieren. Die Entwicklung einer API für Unternehmen, die eine Tiererkennung einbinden möchten war ein Schritt, um uns davon etwas unabhängiger zu machen. Bislang sind wir noch vollständig bootstrapped.
Wer ist die Zielgruppe von Siwalu Software?
Da wir uns bislang auf Hunde-, Katzen- und Pferdeerkennung beschränken, sind Haustierbesitzer und Haustierbesitzerinnen definitiv unsere primäre Zielgruppe. Wir merken aber, dass die Use Cases ziemlich divers sind. So wird unsere App zum Beispiel in Tierheimen verwendet, um zugelaufene Tiere zu bestimmen oder aber auch einfach nur zum Spaß, um zu schauen welchem Tier man ähnlich sieht.
Wie funktioniert Siwalu Software? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unsere Apps funktionieren sehr simpel. Nutzer und Nutzerinnen können einfach ein Bild hochladen oder aus der Galerie auswählen und erhalten im Anschluss automatisch die zugehörige(n) Rasse(n). Die einzige Alternative eine unbekannte Haustier-Rasse zu ermitteln ist ein DNA-Test. Der Vorteil unserer App ist daher, dass wir eine kostenlose und trotzdem zuverlässige Lösung anbieten, die zudem den Aufwand minimiert. Mittlerweile gibt es bereits einige Copy Cats von denen wir uns jedoch qualitativ abheben, sodass wir weiterhin weltweiter Markführer in der digitalen Tiererkennung sind. Unsere neueste Partnerschaft mit Snapchat, die unsere KI in ihre eigene App einbinden, unterstreicht dies auch nochmal.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Wir haben natürlich den Vorteil, ein ausschließlich digitales Produkt zu entwickeln. Daher mussten wir keine Änderungen am Produkt selbst vollziehen. Auch die Umstellung auf Home-Office war keine Problematik, da wir das auch vorher schon allen Mitarbeitern angeboten haben. Trotzdem war es natürlich eine andere Art der Kommunikation, wenn man sich nicht mehr regelmäßig im Büro austauschen konnte. Die einschneidendste Veränderung war jedoch sicherlich die unbestimmte Vertagung des Snap Partner Summit, zu dem wir nach Los Angeles eingeladen waren. Auch wenn die Partnerschaft mit Snapchat nun im Nachhinein virtuell veröffentlicht wurde, wären wir natürlich gerne da gewesen.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Die Umstellung auf Home-Office war eigentlich die einzige größere Anpassung, die wir im Zuge von COVID-19 vorgenommen haben. Regelmäßige Video-Konferenzen haben dann den direkten Austausch im Büro ersetzt.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Zumindest in Bezug auf Nutzerzahlen und die Dauer der Interaktion mit unserer App hat uns der Lockdown sogar geholfen, da viele in dieser Zeit nach Ablenkung gesucht haben.
Siwalu Software, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir werden unsere Tiererkennung jetzt sukzessive weiterentwickeln und den Fokus noch stärker auf den Aufbau einer Community legen. Langfristig möchten wir eine allgemeine Tiererkennung entwickeln und somit Informationen über jede bekannte Tierart auf dem Planeten zu sammeln, um die weltweit größte und umfassendste Datenbank aufzubauen. Diese soll dann in Zukunft eine Überwachung der Artenvielfalt – also eine Art Frühwarnsystem – ermöglichen, sodass notwendige Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- Interesse: Wichtig ist, dass man ernsthaftes Interesse an der Thematik mitbringt. Einfach nur gründen des Gründens wegen ist weniger sinnvoll.
- Teamkompetenzen: Das Team ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor, der über den Erfolg eines Startups entscheidet. Hier sollte jeder einen Bereich abdecken, der essentiell benötigt wird.
- Harmonie: Für uns ist es immer klar gewesen, dass man auch Spaß an der Arbeit hat. Man verbringt so viel Zeit mit einem Startup, das wäre ohne eine positive Atmosphäre extrem kraftraubend.
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Wir bedanken uns bei Tim und Kai für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder