Sk1ll Seekers Datenanalysen und -auswertungen im Bereich eSports
Stellen Sie sich und das Startup Sk1ll Seekers doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Stefan, ich bin der klassische MBA-Absolvent mit großen Ideen und viel Antrieb, aber einem unvernünftigen Mangel ein Programmierfähigkeiten. Zuletzt war ich Geschäftsführer eines solarthermischen Kraftwerks in Spanien und habe als Hobby Hörspiele geschrieben und produziert, bis mich das eSports-Fieber gepackt hat. Das ist Videospielen auf anderem Niveau und absolut faszinierend.
Mein Mitgründer Martin hat sich schon sehr früh mit dem Computer und der Software-Entwicklung beschäftigt und ist seit Anfang 2019 selbstständiger Software-Berater. Programmieren ist seine Leidenschaft. Wir haben uns zu Beginn des Projekts im August 2019 in Berlin kennengelernt.
Bei Sk1ll Seekers dreht sich alles um Datenanalysen und -auswertungen im Bereich eSports. Auch wenn der Begriff zu oft verwendet wird: Es geht um Big Data.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Ich war nie ein wirklich guter Angestellter, glaube ich. Daher kam der Wunsch des Gründens schon sehr früh nach dem Studium. Sk1ll Seekers ist aber die erste Idee, von der ich selbst 100% überzeugt bin. Ich genieße die Möglichkeit, etwas von Grund auf zu entwickeln und den Erfolg maßgeblich selbst bestimmen zu können. Trotz all der Panik, die vielleicht hier und da mitschwingt. Schließlich waren die Jobs vorher gut bezahlt und sicher. Damit ist seit einigen Monate komplett Schluss.
Welche Vision steckt hinter Sk1ll Seekers?
Wir wollen Teil der täglichen Routine im eSports werden. In zehn Jahren wird eSports nichts mehr sein, über das man verwundert den Kopf schüttelt. Wettbewerbsorientiertes Videospielen wird Teil unserer Kultur und unserer sportlichen Entwicklung sein, schon im frühen Alter in der Schule, dann in Sportvereinen und schließlich an Universitäten. Mehr Spieler und mehr Teams, alle mit der Ambition es ganz nach oben zu schaffen und die großen Titel zu erringen. eSports-Profi zu werden ist dann für viele das, was heute der Traum einer Fußballkarriere ist. Und wir wollen dabei helfen. Mit den Daten, die im eSports naturgemäß vorhanden sind, lässt sich unfassbar viel anstellen. Spieler- und Teamanalysen, strukturierte Trainingspläne und K.I.-gestützte Trainingsinhalte, Spielvorbereitung, Tools für Live-Übertragungen und die Berichterstattung, eine ganz neue Form des Scouting und Recruiting.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die letzten Monate waren sehr arbeitsintensiv. Bisher haben wir uns komplett aus eigener Tasche finanziert und unsere Ersparnisse in die Umsetzung gesteckt. Die größte Herausforderung war sicherlich die Arbeit mit verschiedenen Freelancern, die leider nicht immer so verlässlich waren wie erhofft. Ein geringes Startbudget sorgt für Kompromisse, die später nicht zu Altlasten werden sollen. Aber trotzdem war es bis hierhin schon eine tolle Zeit. Dabei fängt der Spaß jetzt erst richtig an.
Wer ist die Zielgruppe von Sk1ll Seekers?
Gamer sollen bei uns die Möglichkeit bekommen, sich kontinuierlich zu verbessern und das für sie richtige Team zu finden. Teams sollen sich frühzeitig die richtigen Talente für ihr Team sichern können, um Erfolge zu stabilisieren. Wir wollen Spieler, Teams und Sponsoren miteinander verbinden. Hinzu kommt die Möglichkeit, relevante Daten für Wettanbieter, Live-Übertragungen und Analysten bereitzustellen. Wir werden also unterschiedliche Zielgruppen angehen.
Wie funktioniert Sk1ll Seekers? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir nutzen von uns entwickelte Tools, um Spieledaten auszulesen und in einer Datenbank zu speichern. Diese Daten analysieren wir dann und können, je nach Sinn und Zweck der Auswertung, sehr hilfreiche und tiefe Einblicke in verschiedene Bereiche liefern. Wie gut ist ein Spieler im Vergleich zu anderen? Wo muss er sich wie verbessern? Wer hat das meiste Potential? Was kann ich im nächsten Spiel von der gegnerischen Mannschaft erwarten? Welche Taktiken versprechen den meisten Erfolg? Wie sollte ich mich im Spiel in dieser oder jener Situation verhalten? Und das sind nur die ganz grundlegenden Dinge.
Es gibt verschiedene Unternehmen, die sich mit der Auswertung von Daten in diesem Bereich beschäftigen. Die meisten konzentrieren sich aber vor allem auf das Fan-Engagement, gehen also sehr stark in Richtung Broadcasting und Social Media. Wir sehen aktuell niemanden, der einen ähnlich verbindenden Ansatz wie wir verfolgt. Wir setzen auf eigene Kennzahlen, Netzwerkeffekte und unseren Ansatz, Scouting, Recruiting, Training und Datenservices miteinander zu verbinden. Damit denken wir unser Ansicht nach weiter.
Sk1ll Seekers, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren decken wir bereits mehrere eSports-Spiele ab und haben uns als Scouting- und Recruiting-Plattform schon recht weit etabliert. Unsere Auswertungen gelten als verlässlich und relevant. Wir liefern einen echten Beitrag zur Gaming-Community. Und verschiedene B2B-Kunden integrieren von uns bereitgestellte Daten ganz natürlich in ihr daily business. Dabei nutzen wir die neuesten Technologien, um unseren Nutzern so nahtlos wie möglich die Daten bereitstellen zu können. Außerdem haben wir die ersten Seed-Investoren glücklich gemacht.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Die hätte ich eigentlich gerne selbst, aber gut. Erstens: Wenn ihr im Team gründet, achtet auf sich ergänzende Kompetenzen und gesteht euch ein, wenn eure Profile zu ähnlich sind. Zweitens: Keine Angst vor der eigenen Courage. Der MVP muss nicht perfekt sein, aber ihr müsst früh in die Feedback-Phase mit euren Kunden und Nutzern kommen. Und drittens: Es mag derzeit nicht mehr unbedingt en vogue sein, ein tatsächlich profitables Startup aufbauen zu wollen. Aber wir finden das eigentlich ganz vernünftig. Das Geschäftsmodell sollte das berücksichtigen. Seid mutig! Habt Spaß! Gebt Gas!
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Wir bedanken uns bei Stefan Meichsner für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder