Skin Match Technology bietet innovative Beauty-Tech und AI-Lösungen
Stellen Sie sich und das Startup Skin Match Technology doch kurz unseren Lesern vor!
Als Konsumenten sind wir in den letzten Jahren im Einkauf aufmerksamer und fordernder geworden, wir achten auf Ethik sowie umweltschädigende Einflüsse von Produkten. So auch in der Kosmetik. Hier wollen wir jedoch Produkte die beides können, unsere persönlichen Präferenzen entsprechen und unsere Hautbedürfnisse befriedigen. Skin Match Technology bietet innovative Beauty-Tech und AI-Lösungen um Kosmetikmarken und Händler in der Konsumentenberatung gewinnbringend zu unterstützen. Vom bekannten Skin Care Quiz im Online-Shop bis hin zu Barcode-Scannern auf dem Handy mit persönlicher Beratung im Geschäft bieten wir da Beratung wo sie der Konsument fordert.
Dabei steht Transparenz ganz im Zentrum unserer Beratung, denn 60 Prozent der Konsumenten lesen Bewertungen vor dem Kauf und 72 Prozent wollen mehr über Inhaltsstoffe erfahren. Durch unseren B2B Ansatz können Marken jeder Größe sowie Händler Marken-Übergreifend den Konsumenten die nötige Information über ihre Produkte liefern, damit sich beide einem geglückten Einkauf erfreuen können. Unsere Beratungstools sind z.B bei der Import Parfumerie (https://www.impo.ch/skinmatch), Team Dr. Joseph (https://www.teamdrjoseph.com/en/) oder Puresense.ch (https://www.puresense.ch/de/was-ist-skin-match-technology) im Einsatz.
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Für mich war nie die Frage warum, sondern immer nur wann. Mein Vater hat mir die Selbständigkeit vorgelebt und ich habe gespürt, dass sein Einsatz, Freude und Motivation eine Andere ist als ich in meiner Anstellung bei der Bank erlebt habe. Auch ich wollte morgens aufstehen und Tag für Tag etwas Aufbauen auf was ich später stolz zurückschauen kann.
Was war bei der Gründung von Skin Match die größte Herausforderung?
Ursprünglich hatte ich die Idee für Skin Match als Online-Shop für Kosmetik der Kunden hilft das beste Produkt schnell zu finden und abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse transparente Informationen zu bekommen. Alles zugeschnitten auf das eigene Profil. Dieses Unternehmen habe ich dazumal auch gegründet und in den USA gestartet. Nach einer Weile wurden Kosmetikunternehmen und Händler darauf aufmerksam und so ist das B2B Software Geschäft von Skin Match Technology Switzerland AG entstanden. Die Firma in den USA haben wir beibehalten und in einen innovativen Beauty Blog umfunktioniert. Auf https://www.ruecinq.com publizieren wir einmal im Monat ein Skin Care Quiz „powered by Skin Match“ für ein spezielles Hautbedürfnis, Thema oder einen Hauttyp. Dabei gehen wir voll und ganz auf Wunschthemen der Leser ein. Die empfohlenen Produkte sind ein Gemisch von bekannten Namen wie Lancôme oder Esteé Lauder bis hin zu jungen Niche-Marken wie KLARSKIN oder COOLA.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Gibt es eine andere Möglichkeit? Spaß bei Seite, ich glaube es ist extrem wichtig so früh wie möglich auf den Markt zu gehen um Kundenfeedbacks zu sammeln. Egal ob Idee, Prototype, Design oder fertiges Produkt. In der Tech-Szene sprechen wir von der Erreichung des „Product-Market-Fit“ bevor überhaupt je große Kampagnen lanciert werden. Wir haben offiziell fünf Produkte auf dem Markt und sind immer noch konstant am Optimieren. Dabei haben wir intern ein eigenes Vorgehen entwickelt welches wir „100 Customers“ nennen. Jede Rückmeldung der ersten 100 Kunden werden notiert und wo immer möglich und für alle Sinnvoll umgesetzt. Das Ziel ist am Ende ein Produkt zu haben, dass 100 Kunden lieben und auch weiterempfehlen würden. Was uns einige Türen öffnet und davon abhält tausende von potentiellen Kunden erfolglos anzugehen.
Welche Vision steckt hinter Skin Match Technology?
Konsumenten können ihr persönliches Profil über getskinmatch.com speichern und bei verschiedenen Händlern ihre Produktvorschläge direkt sehen. Mit ihrem persönlichen Skin Match Profil haben sie ihre Haut- bzw. Haar-Typ und Bedürfnisse, Präferenzen und auch sonstige Informationen wie z.B Allergien einmalig gespeichert. Beim Händler wie z.B Jelmoli.ch erhalten sie dann mit der Auswahl von Skin Match persönliche Vorschläge mit detaillierter Erklärung geliefert. Unsere Vision ist es für den Online-Handel von Kosmetik zum Standard zu werden. Was heute mühsam gefiltert und über mehrere Seiten gesucht werden muss, wird schnell gefunden und mit komplett transparenter und persönlicher Information angezeigt.
Wer ist die Zielgruppe von Skin Match Technology?
Beautymarken sowie Kosmetikhändler denen Beratung und Kundenservice ein Anliegen ist. Unsere Lösungen können von jungen Startups bis Groß-Unternehmen eingesetzt werden, bezahlt wird nur wenn der Konsument das gelieferte Tool auch wirklich verwendet.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Produkt-Vorschlagsalgorithmen sind im E-Commerce und dem Beauty Markt schon länger ein Begriff, dabei gibt es auch schon diverse Online-Fragebogen mit Produktempfehlungen. Was mir jedoch immer gefehlt hat ist die Erklärung dahinter. Ich will eine unkomplizierte Produktempfehlung, welche all meinen Bedürfnissen entspricht und mir erklärt weshalb dieses Produkt empfohlen wird. Was ist im Produkt, ist dieses vegan, hat es eine Anti-Aging Wirkung und enthält es keine Inhaltsstoffe, welche meine sensible Haut irritieren könnten? Unsere eigen entwickelte AI-Technologie liefert darauf alle Antworten in Verbindung mit einer sehr detaillierten Produktdatenbank sowie einer eigens aufgebauten Inhaltsstoff-Datenbank.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Neue Technologien können beim „social distancing selling“ unterstützen, indem sie Einzelhändlern helfen, den physischen Kontakt zum Personal oder den Kosmetikprodukten einzuschränken. Laut einer Umfrage des Zahlungsdienstes Service Fast haben 89 Prozent der Käufer Bedenken gegenüber dem Einkauf in Geschäften. Wir haben den Lockdown genutzt und den Skin Match Mobile Scanner entwickelt. Dieser erleichtert den Verkauf in den Geschäften durch Selbstbedienung in der Produktberatung. Das testen, öffnen oder ausprobieren von Kosmetikartikeln in den Geschäften ist ab sofort nicht mehr erlaubt. Das Online-Berater Tool mit Produktempfehlungen, haben wir somit in einen mobilen Scanner umgewandelt, der es den Verbrauchern ermöglicht, sich auf ihrem eigenen Handy im Geschäft kontaktlos beraten zu lassen.
Einzelhändler oder Marken können innerhalb weniger Tage QR-Codes in ihren Geschäften verteilen und Konsumenten können den Scanner auf ihrem eigenen Handy aktivieren. Der Kunde äußert seine Bedürfnisse und scannt dann den EAN-Code der Produkte. Der erforderliche Abstand zum Personal wird eingehalten und der Kunde erhält alle Informationen für einen erfolgreichen Kauf. DUFRY Duty-Free, der Marktführer im Duty-Free Geschäft, hat sich bereits entschlossen, die mobilen Produkte-Scanner von Skin Match Technology in ausgewählten Filialen zu testen.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
In der Beauty-Branche ist das digitale Wachstum in vollem Gange, dennoch ist es noch immer so, dass die Top 20 Marken nur 14% des digitalen Umsatzes, aber noch 96% des Offline-Umsatzes ausmachen. Der Lockdown hat, so hoffe ich, vielen Händlern und Marken die Augen geöffnet. Der Online-Shop sollte so gut betreut sein wie eine Filiale und auch dort qualitative Beratung liefern. Unsere Tools haben in den letzten Monaten einen Nutzungsanstieg von 80% erlebt. Ich sehe somit eine sehr gute Chance für unsere Lösungen da das Anliegen der Kunden rund um Beratung online mehr Gewicht erhalten hat.
Skin Match, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ich sehe einen starken Ausbau in Richtung Standardisierung und „Do it yourself“ Lösungen für Beauty-Unternehmen. Wir streben es an das „Shopify“ für Beauty-Tech Lösungen zu werden und dabei Produkt- und Marktdaten in der Qualität von Google Analytics zu liefern. Einfach online selbst konfigurieren und ohne IT-Ressourcen auf dem eigenen Shop integrieren und den Markt mit Beauty Insight analysieren.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Jetzt loslegen, offen zuhören und nicht aufgeben.
Als Gründerin bist du jeden Tag mit einer neuen Situation konfrontiert. Es lohnt sich nicht „mehr Erfahrung“ im angestellten Verhältnis zu sammeln. Am meisten lernst du, wenn du einfach loslegst. Frage dich; „Was kann ich heute tun, um meine Geschäftsidee vorwärts zu treiben?“ und dann lege los.
Am Fashion Institute of Technology in New York hatte ich eine Dozentin, die uns aufgetragen hatte für eine Geschäftsidee mit drei Personen aus der Branche zusammenzusitzen, um Fragen zu stellen. Ich war so positiv von der Hilfsbereitschaft und der daraus gezogenen Inspiration überrascht, dass ich es auch heute noch mache. Oft verlieft man sich in Themen und versucht alles selber zu lösen. Heute versuche ich mich zu fragen „Wer hat dies schon mal erlebt/gemacht?“ und gehe mit offenen Ohren in ein Gespräch.
In der Presse liest man oft immer nur die Erfolgsgeschichten von Gründern und Startups, die Realität ist jedoch geprägt von einem konstanten auf und ab. Hier ist Durchhaltevermögen gefragt. Ich empfehle mal einen Podcast Beitrag von „How I built this“ von NPR zu hören, die Interviews geben einen guten Einblick und zeigen, dass es sich lohnt nicht aufzugeben.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Estella Benz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder