Dienstag, Dezember 24, 2024
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Sprinque B2B Zahlungsplattform die Händlern und Marktplätzen einen reibungslosen Handel mit Geschäftskunden in ganz Europa ermöglicht

Stellen Sie sich und das Startup Sprinque doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Juan Espinosa und ich bin Co-Founder und CEO von Sprinque. Wir bieten eine B2B-Zahlungsplattform, die Händlern und Marktplätzen einen reibungslosen Handel mit Geschäftskunden in ganz Europa ermöglicht. Die grenzüberschreitenden Transaktionen führen Geschäftskunden bequem mit wenigen Klicks durch. Das Risikomanagement übernimmt Sprinque. So machen wir den komplexen internationalen Handel ganz einfach. 

Unser FinTech-Startup wurde im Jahr 2021 von mir gemeinsam mit Manoj Tutika (CTO) und Mark Holleman (CPO) in Amsterdam gegründet. Nach einem Seed-Funding über 6 Millionen Euro und der Sicherung einer Kreditfazilität in Höhe von 20 Millionen Euro expandieren wir jetzt in Europa. Heute haben wir 30 Mitarbeiter in Amsterdam, Berlin und Madrid.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe meine Co-Founder Manoj Tutika und Mark Holleman kennengelernt, als ich Anfang 2021 am Amsterdamer Accelerator-Programm von Antler, einem early-stage VC, teilnahm. Mark hatte die ursprüngliche Idee für Sprinque und wir waren uns schnell einig, dass wir es gemeinsam versuchen sollten. Mark war damals als Führungskraft bei Arvato Financial Solutions tätig und hatte aus erster Hand erfahren, dass selbst führende Online-Marktplätze ihre B2B-Zahlungen an Unternehmen wie Arvato auslagern mussten. 

Und wenn Amazon ein Zahlungsverkehrsteam von 1.500 Mitarbeitern hat und über Ressourcen in Höhe von Milliarden Euro oder Dollar verfügt, sich aber immer noch schwer tut, die Lösungen zu entwickeln und sie an ein Unternehmen wie Arvato auszulagern, wie sieht es dann mit dieser ganzen anderen Welle von B2B-Marktplätzen aus, die gerade im Entstehen begriffen sind, wie managen sie Zahlungen? 

Wir diskutierten das damals ganz ungezwungen in einer Bar und wir drei waren uns nach ein paar Bierchen einig, dass an den Möglichkeiten des B2B-Zahlungsverkehrs etwas dran war, und Sprinque war geboren.

Welche Vision steckt hinter Sprinque?

Wir wollen B2B-Händler aus ganz Europa und bald weltweit bei der Digitalisierung ihrer Geschäfte und Zahlungsmanagement unterstützen. Mit unserem Launch in Deutschland und Spanien sind wir jetzt den nächsten Schritt auf diesem Weg gegangen, mit der Vision, eine weltweite Lösung zu bieten. Und die Herausforderungen, die damit vor uns liegen, sind enorm. In den Bereichen B2B-Handel, Zahlungen und Kredite gab es im letzten Jahrhundert nämlich nur wenige Innovationen. Die Systeme müssen deshalb von Grund auf neu gestaltet werden, analoge Gewohnheiten müssen verlernt und völlig neue Werkzeuge und Fähigkeiten von Grund auf neu entwickelt werden. Diese Komplexität ist das, was uns bei Sprinque antreibt

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war wohl, Nein zu Kunden zu sagen. Vor allem, weil die Digitalisierung des B2B-Handels noch in ihren Kinderschuhen steckt. Wenn die z.B. anfangen, Dinge anzufordern, die ihnen helfen würden (z.B. spezielle Funktionen), kann es ziemlich schwer sein, Nein zu sagen. Am Anfang waren wir offen dafür, neue Dinge auszuprobieren und viele frühe Anfragen zu berücksichtigen, aber wir haben schnell gemerkt, dass das zu viele Ressourcen frisst. Wir mussten lernen, uns zu fokussieren und so auch mal einen Kundenwunsch oder gar einen ganzen Case abzulehnen, wenn er uns von unseren eigentlichen Stärken abgelenkt hat. 

Ich bin mir sicher, dass wir alle Gründer diese Erfahrung bis zu einem gewissen Grad machen, aber je früher man einen Rahmen findet, um die Auswirkungen für jeden investierten Euro (in die Produktentwicklung oder andere Investitionen) abzuschätzen, desto besser kann die Qualität der Entscheidungen sein.

Diese Freiheit, auch mal einen Kunden abzulenken, muss natürlich finanziell abgesichert sein. Dabei geholfen haben uns eine Pre-Seed-Runde über 1.7 Millionen Euro im Jahr 2021 und eine Seed-Runde über 6 Millionen Euro im Jahr 2022.

Wer ist die Zielgruppe von Sprinque?

Unser idealer Kunde ist ein B2B-Händler oder -Marktplatz im Bereich von 10 Mio. € bis 250 Mio. € Umsatz. Wir bedienen aber auch große Unternehmenskunden. Wir sind hier, um die Akteure mit globalen Ambitionen zu bedienen, idealerweise bedienen sie bereits andere geografische Regionen oder expandieren in neue. Dabei ist es egal, ob ein B2B-Händler seine Waren und Dienstleistungen online oder offline verkauft.

Wie funktioniert Sprinque? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere größten Vorteile liegen in der Flexibilität bei der Implementierung unserer Lösung für den Händler und in unserer großen geografischen Abdeckung. 

Der B2B-Handel, ob online oder offline, unterscheidet sich stark vom B2C-Handel. Im B2C-Bereich gibt es einen einzigen Standard-Checkout-Flow. Diese Standardisierung gibt es im B2B nicht. Der Kauf von Holz im Wert von 10.000 € unterscheidet sich deutlich vom Kauf von Gebrauchsartikeln im Wert von 10.000 €. Wir haben unseren Kunden genau zugehört und eine flexible Plattform entwickelt, die es Händlern ermöglicht, Sprinque an ihre Bedürfnisse anzupassen, sei es der Online- oder Offline-Verkauf oder die Optimierung des Cashflows. So können Händler im Voraus bezahlt werden oder erst bei Fälligkeit, das alles wird auf Rechnungsebene entschieden.

Darüber hinaus sind wir ein Wachstumsinstrument, das Händlern hilft, neue Kunden in neuen Regionen zu gewinnen, und wir stellen sicher, dass sie die bestmögliche Kundenerfahrung machen, indem wir die gesamte Kommunikation und die IBAN dynamisch lokalisieren und den Händlern unseren Dienst als Whitelabel-Lösung anbieten.

Vor allem bieten wir aber mit Abstand die größte geografische Abdeckung. Wenn ein deutscher Händler in verschiedenen Ländern Europas tätig ist, können wir ihm eine Zahlungslösung aus einer Hand bieten, da wir derzeit mehr als zehn europäische Märkte bedienen. Aus Sicht des Käufers decken wir jetzt ganz Europa, die Vereinigten Staaten ab, und wir beginnen, Teile Asiens zu erschließen. 

Die Wettbewerber entwickeln einen Service für lokale Anbieter. Wir entwickeln einen Service für globale Akteure.

Sprinque, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sehen in Deutschland einen starken Anstieg der Nachfrage von deutschen Händlern (und aus der DACH-Region). Sie suchen einen Zahlungspartner, der ihnen bei der sicheren Skalierung in Europa und weltweit helfen kann. Um unsere bestehenden Kunden besser zu unterstützen und die steigende Nachfrage hierzulande zu bedienen, eröffnen wir jetzt den Hub in Berlin. Und weitere deutsche Büros sind bereits für 2024 geplant. Denn wir sehen Deutschland und seine ehrgeizigen deutschen Händler als eine der wichtigsten Säulen unserer Wachstumsstrategie 2023/2024. Unser Plan in den nächsten fünf Jahren ist es, die führende B2B-Zahlungsplattform für Händler zu werden, die in Europa und weltweit expandieren wollen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Lerne zu verkaufen: Der Vertrieb und die Fähigkeit, Menschen zu beeinflussen, dir zu helfen, das Produkt in einem frühen Stadium zu validieren, ist super wichtig.

Etabliere eine schnelle Entscheidungsfindung: In der Anfangsphase mit sehr begrenzten Ressourcen ist alles mit hohen Opportunitätskosten verbunden – Ob die Entwicklung einer Funktion gegenüber einer anderen oder die Erschließung eines Kundenstamms gegenüber einem anderen. Du brauchst einen Rahmen, in dem du Risiken und Vor- und Nachteile schnell abschätzen kannst. So beseitigst du den Virus der Analyseparalyse und hältst die Dynamik aufrecht.

Vernetze Dich: Du wirst nie alles wissen. Deshalb brauchst du das richtige Netzwerk an Experten, um deine Schwachstellen abzudecken. Das verkürzt Entscheidungswege und hilft dabei, Fehler zu vermeiden. Die Fähigkeit, Netzwerke zu knüpfen, Beziehungen aufzubauen und bei Bedarf um Hilfe zu bitten, ist als Gründer unerlässlich.

Wir bedanken uns bei Juan Espinosa für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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