Stryze D2C Markenholding und bietet als Markenhaus sowohl für den Pull-E-Commerce (Amazon ect.) als auch den Push-E-Commerce (Social Media) Marken an.
Stellen Sie sich und das Startup Stryze Group doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Sebastian Funke und bereits seit 15 Jahren im StartUp-Business aktiv und habe in dieser Zeit zehn verschiedene Unternehmen im E-Commerce, Social-Commerce, FinTech-, ProTech- sowie Gaming-Bereich. Ich war also bereits in sehr verschiedenen Bereichen aktiv, habe die Firmen aber nicht immer in einer operativen Rolle gegründet. Teilweise habe ich auch nur Ideen beigesteuert oder als Kapital und Netzwerkgeber agiert.
Nach Jahre langer Aktivität im Social-Commerce, Online-und Amazon-Handel habe ich dann Ende 2020 habe ich dann gemeinsam mit meinen Co-Foundern Frank Hartmann, Taro Niggemann und Sascha Krause die Stryze Group gegründet. Stryze ist eine international aufgestellte Direct-to-Consumer (D2C) Markenholding und bietet als „Markenhaus“ sowohl für den Pull-E-Commerce (Amazon und andere Plattformen) als auch den „Push“-E-Commerce (Social Media) Marken an.
Warum haben Sie sich entschieden das Unternehmen zu gründen?
Ich selbst bin nicht nur seit 15 Jahren Unternehmer, sondern war bereits davor die letzten fast zehn Jahre im E-Commerce und Amazon-Business aktiv.
Hier haben wir dann immer mehr den Trend gesehen, dass einzelne Händler und Shops im Wettbewerb nicht überlebensfähig sind bzw. die Rahmenbedingungen so komplex, dass sich ein nachhaltiger Businessaufbau, jenseits kurzfristiger Mitnahmeeffekte, oft nicht lohnt.
Trends sind seit Jahren:
Zunehmende Komplexität auf der Amazon Plattform
Zunehmender Wettbewerb auf Amazon
Zunehmende Anzahl an Möglichkeiten auf Amazon
Zunehmende Absatzmöglichkeiten (Wachstum der Plattform, immer mehr Märkte, etc.)
Daraus ergibt sich, dass man nur als großer Player langfristig und nachhaltig erfolgreich sein kann. Um im härter werdenden E-Commerce Geschäft wettbewerbsfähig zu wachsen und auf Plattformen, wie Amazon Sichtbarkeit erzeugen zu können, bedarf es zunehmend an hoher Liquidität, einer eigenen Infrastruktur entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Idee über Produktion bis hin zum Versand sowie einem entsprechend großen sowie geschulten Team.
Das können wir leisten, weil wir über mehr Know-How in allen Bereichen der Wertschöpfungskette von der Produktidee, über das Sourcing, die Logistik, den Vertrieb und das Marketing über Plattformen wie Amazon, eBay, Facebook und Co. bis hin zu Customer Support verfügen. Hinzu kommen natürlich die benötigte Man-Power, ein durchweg professionelles Team, eine sehr umfangreiche und schlagkräftige BI-Infrastruktur sowie mehr Kapital für den Teamausbau und das Warenlager.
Die Idee an sich hat ein US-Unternehmen ins Rollen gebracht und ist mittlerweile ein milliardenschwerer Trend. Denn immer mehr Tech-Firmen suchen und kaufen funktionierende Amazon-Shops auf oder bauen eigenständig D2C (Direct-To-Consumer) Marken über andere Kanäle wie Instagram und Facebook auf. Hier gab es sicherlich einen gewissen Run auf das Thema. Jetzt kommen aber gar nicht mehr so viele Firmen hinzu.
Welche Vision steckt hinter der Stryze Group?
Wir sind ein D2C Markenpower-House. Dabei sind wir extrem datengetrieben. Produkte und Marken werden auf Basis von Daten entwickelt und mit Hilfe von diesen dann auch skaliert. Zum einen entwickeln wir selber eigene Marken und skalieren diese dann über digitale Vertriebskanäle. Zum anderen kaufen wir Marken mit sehr viel Potential dazu und entwickeln diese dann weiter über unsere Plattform.
Im Gegensatz zur Konkurrenz trennen wir aber strikt zwischen Amazon-Handel und ähnlichen Plattformen (Pull Marketing) und Facebook sowie Social-Media-Channels (Push Marketing). Wir glauben, dass eine Marke am Ende nur auf der einen oder der anderen Plattform erfolgreich sein kann, da unterschiedliche Funktionsweisen der Plattformen, andere Positionierung, Pricing, Wichtigkeit von Marke, etc. wirken. Wir bauen aber dennoch Marken auf beiden Kanälen auf, um genau diese Funktionsweisen zu testen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Das größte Problem ist sicher diese globale Supply Chain von der Herstellung über den Transport nach Deutschland bis hin zum Transport zum Endkonsumenten. Aktuell ist diese Supply Chain an ganz vielen Stellen gestört oder sogar unterbrochen.
Eine der größten Herausforderung ist zudem Personal sowie Aufbau der Teams. In 12 Monaten ist das Unternehmen auf 80 Mitarbeiter gestiegen – weitere 40 offene Stellen sind aktuell ausgeschrieben. Wir haben es geschafft binnen 4 Monaten nach Gründung 100 Millionen EUR Kapital zu erhalten.
Wer ist die Zielgruppe der Stryze Group?
Ganz allgemein sind es aktive oder werdende Händler und deren Shops. Bisher hat Stryze über 30 Marken aufgekauft und somit 30 Händler zu Millionären gemacht – darunter auch in Berlin.
Im Einzelnen schauen wir dabei sehr genau auf die Listings und Nischen, analysieren Chancen und Entwicklungspotentiale der einzelnen Vertikale, Suchvolumen und -intentionen. Zudem gucken wir uns die Brand im Zusammenspiel mit den Händlern/Markeninhabern genau an. Eine Marke muss sich also weiterentwickeln, skalieren und positionieren lassen.
Für so ein Geschäft zahlt man dabei aktuell einen Preis in der Größenordnung des zwei- bis fünffachen Jahresgewinns. Die Multiplikatoren sind im Vergleich zu etablierten Branchen relativ niedrig. Das hat zum einen mit der Abhängigkeit von Amazon zu tun, zum anderen aber auch mit der Größe und der Abhängigkeit vom Gründer. Denn im Segment von 1 Mio. bis 15 Mio. EUR Kaufpreis, in dem wir uns bewegen, gibt es neben dem Gründer selbst häufig kein Team. Das sind keine Geschäfte, die ein Private-Equity-Fonds kaufen könnte, dafür braucht man Expertise und ein starkes Team, das die gesamte Wertschöpfungskette des Geschäftsmodells abdecken kann.
Wie funktioniert Stryze? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir analysieren und scannen mit unserem Team Plattformen wie Amazon anhand von Suchvolumen, Markttrends und anderen Parametern nach spannenden Händlern, Marken und Produkten, kaufen diese und entwickeln sie auf den Plattformen selbst, aber auch potentiell für Social-Commerce oder für einen eigenen Webshop weiter. Die Stärkung der Plattformmodelle sowie die steigende Komplexität in der Aussteuerung der Produkte und der Aufwand als kleiner Händler relevante Margen zu generieren ist mittlerweile sehr groß. Amazon wird immer mehr zum Kampf David gegen Goliath für den einzelnen FBA-Händler und ist kaum noch zu bewältigen, ohne eine schlagkräftige D2C Plattform bzw. Markenhaus wie unseres. Wir bündeln die nötigen Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette und wird so zu einer möglichen Lösung im E-Commerce im Hinblick auf die Professionalisierung des Handels.
Im Wesentlichen begreifen wir uns als E-Commerce Unternehmen, das auf Basis langjähriger Expertise Marken entwickelt und nicht einfach nur als M&A tätig ist. Wir verstehen den Handel, den Markt und die Bedürfnisse der Händler extrem gut und sind EarlyAdapter und Entdecker von Trends und Entwicklungen im Ominchannel-Markt, anstatt nur zu reagieren, denn dann ist es bei großen Playern wie Amazon, eBay und Co oft fast zu spät, relevante Listings und Positionierungen zu etablieren.
Stryze Group, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
E-Commerce wird noch viele Jahren stark weiterwachsen und sehr viel Potential bieten. Da wollen wir mit dabei sein. Wir sehen uns in 5 Jahren als einen der global führenden D2C E-Commerce Player, der es verstanden hat, wie man kanalspezifisch Marken, sehr datengetrieben entwickeln kann, vertreibt und erfolgreich skaliert.
In unserer Vision können in einigen Jahren Hersteller mit spannenden Produkten zu uns kommen und zusammen mit uns, diese Produkte dann unter gemeinsamen Marken global vertreiben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Habt eine klare Vision and die ihr glaubt und für die ihr brennt. Nur wer selber brennt kann auch andere anzünden und mitreißen.
Legt großen Wert auf das Team. Sowohl der oder die Co-Founder plus Management sowie das operative Team spielen eine extreme Rolle für den Erfolg.
Am Ende ist das richtige Timing wichtig, das gilt für alle Bereiche des eigenen Business vom Teamzuwachs bis zur Einführung neuer Produkte oder ähnlichem.
Wir bedanken uns bei Sebastian Funke für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder