The Fritten ist eine Kreativberatung, die Unternehmen dabei unterstützt, Kreativität als strategischen Werttreiber in Strategie, Kultur und Zukunftsgestaltung zu verankern
Was war der entscheidende Moment, in dem die Idee zu The Fritten entstand und was hat die Gründer:innen dazu motiviert, eine Kreativberatung zu gründen?
Uns hat die Realität um uns herum bewegt, wirtschaftlich wie gesellschaftlich. Mitten in der Omnikrise könnte man uns für verrückt erklären, zu gründen, aber wir halten den Zeitpunkt für genau richtig. Wir haben uns gefragt, was wir mit unseren Skills anders machen können als „nur“ Werbung. Uns hat gestört, dass Kreativität oft nur am Ende der Wertschöpfung stattfindet: als Dekoration, nicht als Treiber. Also haben wir ein Modell gebaut, das kreative Denkweise dorthin bringt, wo Unternehmenswert wirklich entsteht: in Strategie, Kultur und Zukunftsgestaltung.
Wie definieren Sie den Begriff „Kreativität“ im Kontext von The Fritten und worin unterscheidet sich Ihr Ansatz von klassischen Agenturen oder Unternehmensberatungen?
Für uns ist Kreativität kein Selbstzweck, sondern die Fähigkeit, Neues zu sehen, zu verbinden und ins Handeln zu kommen. Wir arbeiten wie Berater, denken wie Kreative und handeln wie Unternehmer. Diese Mischung gibt es so selten und sie verändert die Wirkung.
The Fritten versteht Kreativität als unternehmerischen Werttreiber. Wie gelingt es Ihnen, diesen Anspruch in der täglichen Arbeit mit Kund:innen konkret umzusetzen?
Wir starten nicht mit einem Briefing, sondern mit einem menschlichen Kennenlernen und offenem Blick auf Potenziale. Wir kombinieren Daten, Strategie und Vorstellungskraft und leiten daraus konkrete Hebel ab, die Wirkung zeigen: in Marke, Kultur, Geschäftsmodell. Unser Ziel ist messbarer Wert, nicht schöne Slides.
Welche Vision verfolgen Sie mit The Fritten und wie möchten Sie langfristig zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland beitragen?
Wir wollen Aufbruchstimmung erzeugen. Deutschland braucht mehr Mut, Ideen in unternehmerische Kraft zu verwandeln. Unsere Vision ist ein Wirtschaftsumfeld, in dem Kreativität als Schlüsselkompetenz gesehen wird. Oder anders: Wir wollen die Antwort auf German Angst sein.
Ihre Arbeit richtet sich an Unternehmen mit Zukunfts- und Wachstumsambitionen. Wie gelingt es Ihnen, deren Potenziale zu erkennen und sichtbar zu machen?
Wir sehen, was möglich ist, bevor andere es sehen. Mit einem Blick darauf, was in fünf Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtig sein wird, nicht mit dem Blick auf gestern. Wir analysieren Strukturen, Kultur, Marke und aktivieren ungenutzte Potenziale. Oft liegt der größte Hebel in einer neuen Perspektive.
Was macht The Fritten für Kund:innen besonders attraktiv – worin liegt Ihr einzigartiger Ansatz im Vergleich zu anderen Beratungen?
Wir sind keine Agentur, keine klassische Beratung. Wir bringen das Beste aus beiden Welten zusammen. Wenn man heute an eine Unternehmensberatung denkt, fällt fast nie der Begriff „Kreativität“. Das wollen wir ändern.
Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, Entscheider:innen davon zu überzeugen, Kreativität nicht nur als Marketinginstrument, sondern als strategischen Erfolgsfaktor zu begreifen?
Indem wir es beweisen. Wenn Kreativität hilft, neue Geschäftsfelder zu erschließen oder unbeachtete Zielgruppen zu erkennen, verändert sich der Blick automatisch. Wir reden nicht über Werbung, wir reden über Wirkung – und vor allem neue Wirkungsfelder. Natürlich haben wir Business- oder Brand-KPIs im Blick. Aber Ziel kann auch einfach sein, dass ein Kunde nach einem Meeting eine Entscheidung trifft, die zuvor lange ausgesessen wurde – durch Mut und Zuversicht.
Welche Erfahrungen und Kompetenzen bringen Leonie Schüssler, Siyamak Jung und Niels Verlemann ein, um Unternehmen ganzheitlich zu begleiten?
Gemeinsam bringen wir über 40 Jahre Erfahrung in Strategie, Kreativität und Unternehmensführung mit. Wir haben Marken aufgebaut, Pitches gewonnen, Teams geführt und verstanden, wo alte Wege an Grenzen stoßen. Genau da setzen wir an.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sprechen Sie von Mut und Zuversicht. Wie leben Sie diese Werte selbst in der Arbeit mit Ihren Kund:innen und im Team?
Indem wir sie vorleben. Wir haben selbst gegründet, als viele andere auf Sicherheit gesetzt haben. Und auf dem Weg lukrative Angebote abgelehnt. Wir wissen, dass Fortschritt immer mit Risiko beginnt, und wir begleiten unsere Kund:innen genau dabei: Chancen zu nutzen, statt nur Risiken zu managen.
Welche Branchen oder Unternehmen möchten Sie mit The Fritten künftig besonders ansprechen und warum?
Hauptsächlich den Mittelstand, Familienunternehmen und Investoren, die gestalten wollen. Also Menschen, die nicht nur verwalten, sondern verändern. Gerade im Generationswechsel, der in den kommenden Jahren über 40 % der Mittelständler erwartet, sehen wir ein Momentum. Dort entsteht Zukunft und daran wollen wir mitarbeiten.
Sie arbeiten mit Partnern wie The Future:Project zusammen. Welche Rolle spielt dieser Austausch in Ihrer Arbeit und welche neuen Perspektiven entstehen dadurch?
The Future:Project hilft uns, Zukunftsfähigkeit greifbarer zu machen. Gemeinsam entwickeln wir einen systematischen Ansatz, der zeigt, wie kreativ, resilient und veränderungsfähig Unternehmen wirklich sind. Und wie viel Verständnis von Zukunftsfeldern ein Unternehmen heute schon besitzt, um sich für morgen auszurichten.
Welche drei Ratschläge würden Sie Gründer:innen geben, die ebenfalls etwas Neues wagen und mit Kreativität echte Wirkung erzielen möchten?
Zeitpunkt: Chancen kann man nicht immer planen, aber wenn sie sich ergeben, muss man zugreifen. Warten auf den perfekten Moment bedeutet oft, dass man ihn verpasst.
Zusammenhalt: Man gründet nicht mit einem Unternehmen, sondern mit Menschen. Am Ende zählt, dass man gemeinsam langfristig an einem Ziel arbeitet – mit allen Höhen und Tiefen.
Zuversicht: In Deutschland sind wir oft sicherheitsliebend und skeptisch. Aber Veränderung braucht Mut. Wer an das Potenzial glaubt, kann Dinge wirklich bewegen. Und es gibt viele Beispiele, dass sich gerade etwas tut – auch wenn es noch nicht genug sind.
Foto: Gründerteambild Fotograf Axmann-Rottler
Wir bedanken uns bei Siyamak Jung, Leonie Schüssler und Niels Verlemann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
























