Fast jede Frau hat es mindestens einmal in ihrem Leben gehört: „Du bist zu laut. Du bist zu arrogant. Du bist zu dominant“. Oder noch schlimmer: “Als Mädchen macht man das nicht.”
Bei vielen haben sich diese Sätze bewusst oder unbewusst tief eingebrannt – und beeinflussen heutiges Verhalten und Erfolg. Um diese Aussagen zu vermeiden, passen sich viele an – und sind leise, stecken zurück und sind lieb und nett. Wie man es eben von einer Frau erwartet. Doch das bremst den Erfolg – denn wie soll man erfolgreich sein, wenn man es immer nur allen Recht machen will und sich selbst klein hält?
Die folgenden 3 Schritte helfen modernen und erfolgreichen Frauen, sich ein für alle Mal von dem «Too much» Stigma zu befreien.
Vergebung
Diese Aussagen haben Sie verletzt. Natürlich. Vielleicht kam sie in einem Moment, in dem Sie auf einer Welle des Erfolgs geschwommen sind – und plötzlich wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet sind. Schmerzhaft und ernüchtert.
Der erste Schritt, dies loszulassen, ist Vergebung.Vergeben Sie der Person, die es zu Ihnen gesagt hat. Sie wusste es nicht besser.
Oder – wie Buddha sagte – «An Zorn festzuhalten ist wie Gift zu trinken und zu erwarten, dass der andere stirbt».
Vergeben Sie dann sich selbst. Vergeben Sie sich dafür, dass es Ihnen nahe ging. Dass es Sie beeinflusst und geprägt hat. Dass Sie auch heute noch daran denken.
Oftmals hilft es, seine Gefühle in einem Brief auszudrücken.
Schreiben Sie einen Brief an ihr jüngeres Ich, das diesen Satz gehört und abgespeichert. Schliessen Sie Frieden mit der Situation.
Annehmen
Nachdem Sie vergeben haben, und somit einen Schlussstrich unter das Leiden gezogen haben, können Sie sich dem nächsten Schritt zuwenden: Dem Annehmen.
Nehmen Sie den «Vorwurf» an: Jawohl, ich bin laut. Ja, ich bin unbequem.
Oftmals ist in diesen Vorwürfen Ihre geheime Superkraft versteckt – die eben genau zum Vorschein kam, weil sie nicht der Norm entspricht. Aber statt sie zu verstecken, dürfen Sie sie anerkennen und annehmen. Und sich überlegen, wie sie diese sogar noch besser nutzen können: Wie können Sie noch lauter sein? Wie können Sie noch unbequemer sein?
Je mehr Sie sich mit Ihrer Superkraft spielerisch auseinander setzen, umso besser können Sie sie nutzen und gezielt einsetzen.
Umformulieren
Und das bringt uns auch schon zum dritten und letzten Schritt: Dem Umformulieren.
Denn oftmals haben gewisse Worte wie «laut» oder «arrogant» eine negative Konnotation.
Nachdem Sie sich aber für ihre Stärken anerkannt haben, können Sie es umformulieren, ohne dass Sie an Macht und Wirksamkeit verlieren. Aus «Du bist zickig» wird dann vielleicht ein «Ich weiss genau, was ich will». Oder aus «Du bist arrogant» ein «Ich entscheide bewusst, mit wem ich rede und mit wem nicht.»
Nutzen Sie diese Eigenschaften, um sich Ihr neues Ich zu kreieren. Wer sind Sie als Leaderin, die Ihre Stärken nutzt? Was macht Sie aus?
In dem Moment, in dem Ihnen das gelingt, müssen Sie sich nie wieder vor irgendwelchen Kommentaren «fürchten»: Es wird alles an Ihnen abprallen, denn Sie wissen genau, wer SIE sind. Und alles andere sind nur Ansichten und Perspektiven von anderen.
Einzig IHRE Perspektive zählt. Also, wer sind Sie?
Autor: Katrin Bitterle
Katrin Bitterle hat als Mental-Trainerin und Expertin für gestresste Führungskräfte bereits mit über 2‘000 Führungskräften und Geschäftsführern weltweit gearbeitet.
Neben Einzelpersonen unterstützt sie auch Unternehmen mit massgeschneiderten Trainings zu den Themen Authentische und Wertebasierte Führung, Stress-Reduktion und Mentale Stärke. Sie ist gebürtig aus Deutschland und lebt seit 10 Jahren in der Schweiz.
www.erfolgreichaberungluecklich.ch
https://www.linkedin.com/in/katrin-bitterle/
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