Sonntag, Dezember 22, 2024
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Tracks: Mit künstlicher Intelligenz eine Effizienzsteigerung und größere Nachhaltigkeit in der Transportindustrie erreichen

Stellen Sie sich und das Startup Tracks doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Jakob Muus und bin der Gründer von Tracks, einem Berliner Startup. 2018 habe ich Tracks mit dem Ziel gegründet, den Straßengüterverkehr effizienter und ökologisch nachhaltiger zu gestalten.
Ich bin gebürtiger Däne und habe in Kopenhagen studiert. Danach zog es mich nach Wolfsburg, für einen Job bei Volkswagen. Dort habe ich unter anderem ein Innovationsteam aufgebaut und an strategischen Prognosen zur Zukunft gearbeitet. Währenddessen habe ich mich sehr viel mit dem Thema “connected cars” beschäftigt und mich auf Datenanalyse und Logistik spezialisiert. Dabei wurde mir bewusst, wie viel effizienter der Straßengüterverkehr sein könnte, wenn wir datenbasierte Entscheidungen treffen könnten – denn jeder will sparen, sei es bei Emissionen, Kraftstoff oder Geld. Doch woran es bisher gemangelt hat, ist ein einheitlicher Maßstab zur präzisen Messung.

Deswegen habe ich im Jahr 2018 Tracks gegründet, um mithilfe von modernen Technologien wie künstlicher Intelligenz eine Effizienzsteigerung und größere Nachhaltigkeit in der Transportindustrie zu erreichen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Kreative Problemlösungen haben mich schon immer interessiert und angetrieben. Nach der Gründung meiner ersten zwei Unternehmen bin ich zu Volkswagen gekommen und habe dort zwei Dinge bemerkt: Zum Einen dass meine Neugier und der Drang nach etwas Neuem immer noch da waren. Zum Anderen, dass globale Unternehmen ein großes Interesse an Innovationen haben, häufig aber nicht so agil zu Lösungen kommen wie Startups. Eine ideale Symbiose entsteht dafür häufig aus der Zusammenarbeit zwischen Startups und Corporates.  Also entschied ich mich, meine Vision der nachhaltigeren Logistik zu verwirklichen. 

Welche Vision steckt hinter Tracks?

Ich habe Tracks mit der Vision gegründet, den Straßengüterverkehr nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen. CO2 Emissionen werden sich in der Logistik nicht komplett vermeiden lassen, allerdings können wir sie signifikant reduzieren – mithilfe von künstlicher Intelligenz. 
Das Hauptproblem in der Branche war bisher, dass es keine einheitlichen Benchmarks für Effizienz und den Verbrauch einer Flotte gab, und man dadurch auch keine Ist-Soll-Analysen erstellen konnte. Mit der Tracks Plattform lösen wir dieses Problem, und bieten den Flottenbetreibern Analysen und Handlungsempfehlungen zur Reduzierung ihres Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bevor der Klimawandel auf die politische Tagesordnung kam, war es durchaus eine Herausforderung, von der Notwendigkeit für Änderungen zu überzeugen. Inzwischen ist das natürlich leichter – allerdings ist ein Teil der Herausforderung geblieben. Viele verlangen jetzt Lösungen, die C02 Emissionen komplett verhindern, aber das ist nicht von heute auf morgen möglich. Wir wollen zeigen, dass auch eine teilweise Einsparung von Emissionen einen großen Unterschied machen kann, und dass dafür keine revolutionären Umwälzungen nötig sind. 

Das Interessante am Gründersein ist es, dass man ständig Herausforderungen hat. Immer wenn ein Problem gelöst, kommt schon das nächste. Die größte Herausforderung für mich bisher war es, während der Trennung von meinem Mitgründer nach einem Jahr die zwischenmenschliche Balance und gleichzeitig das gemeinsame Unternehmen am Laufen zu halten. 

Das Leben als Gründer ist eine Achterbahn. Aber solange man darauf achtet, dass jeder Mitarbeiter und man selbst einen guten Job macht, und dass die Kunden zufrieden sind, kann man eigentlich alles bewältigen. 

Wer ist die Zielgruppe von Tracks?

Unsere Zielgruppe sind Flottenbetreiber und Transportunternehmen, die eine LKW-Flotte betreiben. Wie viele Fahrzeuge das Unternehmen betreibt, ist nicht entscheidend: auch kleine Flotten können mit Tracks ihre Routen optimieren und durch einen geringeren Verbrauch Geld und Kraftstoff sparen.  

Wie funktioniert Tracks? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Tracks’ Produkt ist bisher einzigartig. Wir konzentrieren uns darauf, die Routenplanung und den Verbrauch von LKW-Flotten zu optimieren. Das wollen wir durch unsere Tracks Plattform erreichen. Diese erlaubt es Flottenbetreibern, ihre onboard-Systeme mit der Tracks Plattform zu verknüpfen, wodurch wir Ist-Soll-Analysen des Verbrauchs jedes einzelnen LKWs erstellen können. Der errechnete Verbrauch sowie die Emissionen können dadurch direkt an den Verlader weitergegeben werden. Tracks bietet konkrete Handlungsempfehlungen für jeden LKW und jeden Fahrer, zur Verbrauchsoptimierung und Verbrauchsmanagement der ganzen Flotte.

Tracks, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen mit Tracks die Logistik auf den Straßen nachhaltiger und kostengünstiger machen. Neben unserer Plattform mit Handlungsempfehlungen für Flottenbetreiber wollen wir auch das Platooning ermöglichen, also das Fahren von LKWs im Konvoi. Dadurch könnten noch mehr Emissionen und Kraftstoff eingespart werden.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Habt Durchhaltevermögen! Der Weg eines Gründers ist nicht immer einfach, aber wenn man ein Thema oder eine Idee für sich entdeckt hat, findet man Wege, es zu verwirklichen. 
Suche deine Mitgründer sorgfältig aus. Nicht nur die Anfangsphase einer Unternehmensgründung kann schwierig sein, auch später trifft man auf Herausforderungen, die man nur meistern kann, wenn man den richtigen Geschäftspartner an seiner Seite hat.
Habt immer einen Plan B und Plan C. Akzeptiert, dass manche Sachen länger dauern als geplant, und bleibt flexibel. Sollte Plan A mal nicht so laufen, wie gedacht, bleibt entspannt – ihr habt ja noch Pläne B und C. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jakob Muus für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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