Donnerstag, März 28, 2024
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Process Mining für alle

PAFnow Process-Mining-Tool für Unternehmen

Stellen Sie sich und das Startup Process Analytics Factory (PAF) doch kurz unseren Lesern vor!

In einem Satz: Mit unserem Process-Mining-Tool PAFnow helfen wir Unternehmen, ihre Abläufe wirklich zu verstehen und direkt zu verbessern. Process Mining ist eine toolbasierte Methode für die automatische Diagnose operativer Geschäftsprozesse. PAFnow zeigt Unternehmen jedoch nicht nur, wie ihre tatsächlichen Ist-Prozesse aussehen, sondern auch, wo sie vom Standard abweichen oder Engpässe entstehen. Zugleich ermöglicht PAFnow die unmittelbare Optimierung dieser Prozesse und zwar direkt durch den Nutzer und mithilfe von Automatisierungsfunktionen.

Das ist möglich, weil wir PAFnow voll in die führende Business-Intelligence-Plattform Microsoft Power BI und Office 365 integriert haben. So können Mitarbeiter auch ohne tiefergehende Data-Science-Kenntnisse an ihrem digitalen Arbeitsplatz zum Prozessoptimierer werden. Mit diesem Ansatz wurde die PAF 2014 in Darmstadt gegründet und hat sich rasant entwickelt: aktuell sind wir auf dem Sprung nach Amerika. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Mit Prozessanalysen habe ich mich schon länger beruflich beschäftigt. Ein echtes Aha-Erlebnis hatte ich jedoch an einer ganz anderen Stelle: beim Orthopäden. Als ich dort wegen Knieschmerzen war, konnte mir der Arzt per MRT innerhalb von Minuten genau sagen, was in meinem Knie los ist. Da dachte ich mir: Warum geht das nicht genauso schnell und präzise für das Innenleben eines Unternehmens? Das war sozusagen der Zündfunke und mit der Gründung der PAF haben wir bewiesen: es geht.

Welche Vision steckt hinter der Process Analytics Factory?

Die PAF demokratisiert Process Mining. Wir glauben, dass jedes Unternehmen jeden Tag davon profitiert, Prozessprobleme dort zu entdecken wo sie entstehen, um sie direkt zu beseitigen. Mit PAFnow helfen wir Unternehmen dabei, vorhandene Prozessdaten wiederzuverwenden bzw. so zu visualisieren, dass Mitarbeiter – die ihre Prozesse ja am besten kennen – von diesem Wissen für eine wiederkehrende Prozessoptimierung profitieren. Hinter dieser Demokratisierungsstrategie steht die Idee, Process Mining jedermann einfach zugänglich zu machen. Konkret tun wir das, in dem wir jedem Anwender PAFnow Process Mining als Einstiegsversion installations- und kostenfrei über den Microsoft-Marktplatz AppSource zur Verfügung stellen.

Wir haben PAFnow zudem für jedermann in den digitalen Arbeitsplatz Microsoft Office 365 integriert, die Analyse erfolgt sehr intuitiv durch die Visualisierung der Abläufe als „Prozessbaum“ und durch die Integration in die Power-BI-Umgebung sind die Visualisierungs- und Optimierungs-Möglichkeiten praktisch unbegrenzt: Es gibt hunderte von Daten- und Action-Konnektoren, um Geschäftsprozesse über Machine Learning, Bots oder Workflowautomatisierung direkt, kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die PAF ist seit Gründung eigenfinanziert, cashflow-positiv und profitabel. Da wir als Process-Mining-Experten im Markt anerkannt sind, haben uns Unternehmen als Sparringspartner für ihre Process Mining Projekte ins Haus geholt. Parallel haben wir mit PAFnow ein Process Mining Tool der nächsten Generation gebaut. Dank der Innovationsförderung seitens Land Hessen (LOEWE-Förderlinie 3) und dem Bund (BMBF-Förderinitiative KMU-innovativ) konnten wir gleichzeitig überlegen, wie eine Process-Mining-Anwendung der nächsten Generation aussehen soll. Eine große Herausforderung war es, gegen ein allseits verbreitetes Bild anzukämpfen, nämlich dass Process Mining teuer, aufwändig und nur etwas für Experten ist. Hier leisten wir immer noch Aufklärungsarbeit. Eine große Herausforderung war auch der Sprung nach Übersee. Bei dieser Expansion hilft uns jedoch aktuell das German-Accelerator-Förderprogramm des BMWi, für das uns eine Jury ausgewählt hat. 

Wer ist die Zielgruppe der Process Analytics Factory?

PAFnow kommt überall dort zum Einsatz, wo transparente und effiziente Prozesse wichtig sind. Deswegen sind wir praktisch in allen Branchen vertreten und haben sowohl mittelständische Unternehmen als auch globale Konzerne als Kunden. In Deutschland sind das beispielsweise Daimler, Viessmann oder Heidelberg Druck, in Kanada Air Canada und der Energieversorger Fortis sowie das globale Verpackungsunternehmen Amcor in den USA. 

Wie funktioniert PAFnow? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das einzige was Unternehmen brauchen, ist eine kostenlose Desktop-Lizenz für Microsoft Power BI und unser installationsfreies PAFnow Plugin, das es ebenfalls als kostenlose Einstiegsversion im AppSource-Store von Power BI gibt. Anschließend können Unternehmen beliebige Prozessdaten aus Vorsystemen in PAFnow importieren und die dahinterstehenden Prozesse visualisieren, analysieren und optimieren. Hierzu gehören beispielsweise Workflow-Anwendungen, ERP-Anwendungen wie  SAP oder CRM-Applikationen wie Salesforce. Einzige Voraussetzung ist, dass die Prozessdaten einen Zeitstempel, eine Case-ID und einen Activity Name haben, denn über diese Merkmale lässt sich der Verlauf sinnvoll visualisieren und analysieren.

Zum USP: Process-Mining-Anwendungen sind dann für den Kunden am wirkungsvollsten, wenn sie in eine leistungsstarke BI- bzw. Analytics-Umgebung eingebettet werden. Daher haben wir uns schon vor einigen Jahren dazu entschieden, Process Mining in die seit Jahren weltweit führende Analytics- bzw. Business-Intelligence-Lösung von Microsoft Power BI zu integrieren. PAFnow-Process-Mining-Anwender können so die nahezu unbegrenzten Analyse- und Automatisierungsfunktionen von Power BI sowie Power Automate für die Analyse und Optimierung ihrer Prozesse nutzen. Kein Process Mining Anbieter macht es Anwenderunternehmen so einfach wie die PAF, Process Mining Projekte in der eigenen Microsoft-Office-365-Infrastruktur, mit ihren eigenen Daten sowie den hauseigenen Prozessexperten als wichtigste Ressourcen erfolgreich zu machen. Zudem engagieren wir uns stärker als alle anderen in der Innovationsforschung und führen Process-Mining-Techniken mit den Bereichen künstliche Intelligenz, Blockchain oder Robotic Process Automation in PAFnow zusammen. Bei der Innovationsforschung nimmt die PAF international eine Spitzenposition ein, wie ein Blick auf unsere Forschungsprojekte zeigt.  

Process Analytics Factory, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die PAF wird wahrscheinlich schon sehr viel früher als in fünf Jahren einer der Top-3 der Process-Mining-Anbieter sein. Dazu drei Gründe: 1. Der Einstieg ins Process Mining ist durch die Nutzbarkeit von Power BI für jedes Unternehmen sehr einfach. 2. Proof-of-Concepts kann der Kunde selbst durchführen. Die Begleitung durch ein entsprechendes PAFnow-Zertifizierungs-Training dauert nur einen Tag. 3. Vom Proof-of-Concept bis zur erfolgreichen Optimierung dauert es oftmals nur weniger als eine Woche,

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Denkt disruptiv. Stellt den Status quo in Frage und schaut, wo echte Veränderungspotenziale liegen, die eine Branche auf den Kopf stellen können. Zweitens: Macht es anders. Geht euren eigenen Weg und orientiert Euch mehr an den Bedürfnissen der Anwender als am Wettbewerb. Dieser Punkt geht jedoch nicht ohne den dritten: Macht nicht einfach alles anders, sondern vieles besser. Will heißen: Nutzt bestehende und bewährte Infrastrukturen und macht dann genau das neu, was niemand besser kann, als ihr selbst. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tobias Rother für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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