Donnerstag, Dezember 12, 2024
StartGründerTalkWie kann diese Technologie Ihr Unternehmen revolutionieren?

Wie kann diese Technologie Ihr Unternehmen revolutionieren?

Threedy ist Finalist für Startup of the Year im November 2024 des Frankfurt Forward Awards

Stellen sie sich und ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor! 

Threedy ist ein Hightech-Start-up, das 2020 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt gegründet wurde. Threedy’s instant3Dhub für hochleistungsfähiges Visual Computing ermöglicht es Kunden, das volle Potenzial ihrer 3D-Daten auszuschöpfen.

Warum haben sie sich entschieden Threedy zu gründen?

Der bisherige unternehmerische Erfolg und das Wachstum basieren auch zu einem großen Teil auch auf unserer besonderen Gründungsgeschichte: Viele unserer Mitarbeiter arbeiteten bereits an Fraunhofer Institut sehr transferorientiert und nah am Markt zusammen. Durch die Unternehmensgründung konnten wir daher für eine Reihe von Interessensgruppen eine spannende Perspektive bieten: Für Fraunhofer eine attraktive Verwertung der geschaffenen IP; für die Kunden eine belastbare Nutzungs- und Lizenzierungsperspektive; und vor allem für uns und die Mitarbeiter: einen Weg wie die gemeinsam geschaffene Technologie fortgeführt und in eine Unternehmensgeschichte überführt werden konnte, von der wir alle Teil sein können. 

Welche Vision steckt hinter Threedy? 

Viele Industrieunternehmen besitzen einen enormen Schatz an 3D Daten, welche aber nur in einem sehr eingeschränkten Umfang innerhalb der Unternehmen nutzbar sind, beispielsweise nur in den Ingenieurabteilungen, nur auf sehr leistungsfähigen Workstations und nur im Rahmen teurer und unflexibler Softwarelizenzmodellen. Wir sind es aber heutzutage gewohnt, ganz anders mit Daten arbeiten zu können (man denke an Office 365): kollaborativ, dynamisch, flexibel und vor allem vernetzter als dies traditionelle CAD- und PDM/PLM-Anwendungen, welche häufig in den 80er konzipiert wurden, überhaupt ermöglichen. Mit unserer Technologie können Kunden diesen 3D-Datenschatz heben und unternehmensübergreifend nutzbar machen (also: kollaborativ manipulierbar, integrierbar, visualisierbar, augmentierbar usw.), um damit jegliche Prozesse, Produkte und Dienstleistungen im Sinne der Digitalen Transformation zu verbessern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben sie sich finanziert? 

Die fast 4-jährige Vorbereitung der Gründung, über versch. Fraunhofer-interne Programme und den EXIST-Forschungstransfer, und die Gründung nach Ausbrauch der Pandemie 2020 waren sicher die größten Herausforderungen. Die Transition von fast 20 Mitarbeitern aus dem Institut in die Threedy GmbH haben wir mit Venture Kapital finanziert: durch eine Seed-Runde von €1.8 Mio. im Jahr 2020 und eine Series-A-Runde von $10.4 Mio. im Jahr 2023.

Wer ist die Zielgruppe von Threedy?

Im Grunde ist unsere Innovation überall einsetzbar, wo durch die Bereitstellung komplexer 3D-Daten Mehrwerte in der Unterstützung oder Umgestaltung von Arbeitsprozessen geschaffen werden können. Neben dem aktuellen Fokus im Automotive, kommen unsere Kunden aus dem Engineering und Anlagenbau. Weitere Zielmärkte sind BIM / Construction, Aerospace, Oil&Gas und Schiffbau.

Wie funktioniert ihr Startup? Wo liegen die Vorteile?

Im Kern unseres Startups steht die Produktenwicklung und Vermarktung auf Basis eines nutzungsbasierten Lizenzmodells. Neben den Mehrwerten im individuellen Anwendungsfall liegen die Vorteile der Kunden vor allem auch im strategischen Einsatz unserer Technologie im Sinne der Datenvernetzung und Verfügbarkeit, aber auch weil Kosten für Lizenzen, teure Hardware oder Server-Infrastrukturen eingespart werden können. Letztlich muss ein Startup aber nicht nur funktionieren, sondern wachsen können – im besten Falle zum beidseitigen Vorteil: Unserem und dem unserer Kunden und Partner. Und wenn es das tut, dann sieht man auch die Vorteile.

Sie sind Finalist für Startup of the Year. Wie geht es jetzt weiter? 

Wir wünschen uns natürlich sehr, diesen Preis zu gewinnen und damit unsere Bekanntheit zu erhöhen: Um das Interesse möglicher neuer Kunden aus der Region zu wecken, aber sicher auch um Threedy als modernen und attraktiven Arbeitgeber werben zu können. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen sie sich in fünf Jahren?

Kurz- und mittelfristig stehen für uns vor allem die Marktdiversifizierung neben unserem Schwerpunkt im Automotive sowie die weitere Produktevolution auf der Agenda. Diese soll es uns ermöglichen, mit Hilfe neuer Wege der Bereitstellung und Paketierung auch kleinere Kunden leichter bedienen zu können. Auf diese Grundlage wollen wir dann die weitere Internationalisierung mit einem Fokus auf den nordamerikanischen Kontinent angehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Mutig sein: Ungewissheit ertragen und dabei immer ein positives Mindset behalten.
  • Ganz oder gar nicht: Um die Höhen und Tiefen im Startup-Leben zu durchstehen braucht es 200% Commitment.
  • Geschwindigkeit ist alles. 

Bild@ @ivegenia möbius

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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