Dienstag, Oktober 8, 2024
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Wie erstelle ich technische Übersetzungen für den internationalen Markt?

Wenn es um technische Übersetzungen geht, z. B. für Sicherheitsdokumente, Handbücher oder Produktanleitungen, spielt die Globalisierung eine wichtige Rolle. Sie benötigen technische Übersetzungen in der Zielsprache für den jeweiligen internationalen Zielmarkt. Denn nur wenn Kunden die Bedienungsanleitungen und andere technische Anweisungen in ihrer Landessprache erhalten, können sie die Produkte auch reibungslos nutzen. Zu den technischen Übersetzungen gehört auch die Übertragung von Fachartikeln oder internen Schulungen zu technischen Themen.

Wenn Sie diese 5 Tipps bei der Internationalisierung Ihres Start-ups befolgen, gelingen Ihre technischen Übersetzungen für den internationalen Markt.

Lokalisierung statt Übersetzung

Zunächst einmal muss zwischen Übersetzung und Lokalisierung unterschieden werden. Während es sich bei einer Übersetzung um eine wörtliche Übertragung von Text in die Zielsprache handelt, ist die Lokalisierung viel weitreichender. Hier wird der gesamte kulturelle Kontext miteinbezogen und das Produkt und seine Übersetzung individuell an den jeweiligen Markt angepasst. D. h., es geht nicht nur um die textliche Übertragung, sondern auch die komplette Markenbotschaft und das Design müssen auf den Zielmarkt abgestimmt werden – in manchen Fällen sogar der Produktname. Dazu gehört auch die Übertragung aller Formate wie Telefonnummern, Uhrzeiten, Datumsformate, Maßeinheiten und Währungseinheiten.

Terminologie-Management

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Terminologie-Management: Für eine Übersetzung wird eine kundenspezifische Terminologie-Datenbank aufgebaut, die dann bei jeder neuen Übersetzungsarbeit immer wieder erweitert wird. Auf diese Weise gestalten sich die Fachübersetzungen für den jeweiligen Markt einheitlicher und der Arbeitsaufwand wird mit der Zeit ebenfalls minimiert. Denn bei Fachtexten ist es natürlich enorm wichtig, dass immer die richtige einheitliche Terminologie verwendet wird. Aber auch unter Marketinggesichtspunkten spielt dieses Terminologie-Management eine wichtige Rolle, da sich so der gesamte Markenauftritt besser steuern lässt.

Rechtliche Aspekte beachten

Gerade bei technischen Übersetzungen spielen die rechtlichen Aspekte eine enorme Rolle, denn wenn es um die Bedienung von Maschinen und Produktanwendungen oder um Gesundheits- und Sicherheitsinformationen geht, müssen alle Angaben absolut korrekt sein, da sonst wirklich gefährliche Situationen entstehen können.

Deshalb sollten alle Übersetzer Experten sowohl in der Zielsprache als auch in dem Fachgebiet sein, für das sie übersetzen.

Bei der Übersetzung von technischer Dokumentation gibt es internationale Vorschriften, die sich von Land zu Land unterscheiden und die Sie vor Beginn der Übersetzungsarbeit recherchieren müssen.

Denn die Dokumentation muss den Vorschriften der internationalen Märkte entsprechen, d. h., im technischen Bereich gibt es genau einen korrekten Begriff, den es zu verwenden gilt.

Qualitätssicherung

Wie alle Übersetzungsarbeiten bedürfen auch technische Übersetzungen einer perfekten Qualitätssicherung. Die Texte müssen von fachlich geschulten Muttersprachlern übersetzt werden, damit sie allen Anforderungen gerecht werden. Außerdem ist es ratsam, Übersetzungspartner mit der ISO-Zertifizierung 17110 zu beauftragen. In dieser ISO-Norm ist genau festgelegt, was die Übersetzer mitbringen müssen. Es handelt sich um eine international gültige Qualitätsnorm, die seit 2015 als Richtlinie gilt.

Kurz gesagt, benötigen professionelle Übersetzer eine Vielzahl von Kompetenzen, z. B. Fachwissen, Recherchefähigkeiten und kulturelles Verständnis. Es ist wichtig, dass sie mit der Ausgangs- und Zielkultur vertraut sind und technische Fertigkeiten, wie die Verwendung von CAT-Tools, mitbringen.

Darüber hinaus gilt bei technischen Übersetzungen immer das 4-Augen-Prinzip, d. h., ein Übersetzer erstellt die Übersetzung und ein zweiter übernimmt die Revision, um eventuelle Fehler zu finden.

Einsatz von CAT-Tools

CAT-Tool steht für Computer Assisted Translation Tool. Es handelt sich dabei um ein computergestütztes Übersetzungswerkzeug, das für komplexe Themen wie technische Übersetzungen unverzichtbar ist, da es eine konsistente Übersetzung und Effizienz gewährleistet.

Durch den Einsatz des CAT-Tools wird sichergestellt, dass in allen Sprachen ein einheitlicher Begriff für das gleiche Produkt verwendet wird, d. h., man entscheidet sich für einen gültigen Begriff pro Sprache, der dann Verwendung findet. So werden alle Texte zu diesen Themen mit den korrekten Fachwörtern erstellt.

Gleichzeitig steigern CAT-Tools die Effizienz, weil bei Produktweiterentwicklungen oder neuen Versionen von technischen Dokumenten nicht jedes Mal von vorne begonnen werden muss, sondern die im CAT-Tool erstellten Übersetzungen weiterverarbeitet werden können.

Autor:

1992 gründete Dipl.-Ing. Stefan Weimar das technische Übersetzungsbüro PRODOC Translations. Der fünfsprachiger Elektroingenieur hat sich als zertifizierter Übersetzungsdienstleister mit dem Fokus auf technische Dokumente spezialisiert und ist dabei unter anderem in den Branchen Automotive und Maschinenbau tätig.

Titelbild pexels

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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