Schlaf besser verstehen: Innovative Lösungen gegen Schnarchen und Schlafprobleme
Schnarchen ist ein Problem, das viele Ehen und Partnerschaften auf die Probe stellt. Aus einem alltäglichen oder in diesem Fall vor allem in den nächtlichen Stunden bekannten Problem kann auch eine Geschäftsidee entstehen. Neue Apps sollen das Leben besser machen – auch durch Schlafoptimierung. So kann beispielsweise eine App zur Aufzeichnung und Messung des Schnarchens vielen Menschen helfen, ein leidiges Problem zu lösen.
Damit eine App auf einem fast unüberschaubaren Markt erfolgreich ist, muss sie ein weit verbreitetes Problem angehen, was auf Schnarchen, schlechten Schlaf und Dauermüdigkeit definitiv zutrifft.
Mit einer Lösung für die gängigen Probleme einer großen Zielgruppe ist eine möglichst große Anzahl von Downloads realisierbar, um genügend Einnahmen zu generieren, damit die Geschäftsidee wirtschaftlich tragfähig ist. Genau dies ist in den letzten Jahren jedoch schwieriger geworden, da der App-Markt inzwischen sehr gesättigt ist. Es gibt aber immer noch Möglichkeiten für Startups, den Markt zu erschließen, wenn es gelingt, ein praxistaugliches Produkt zu entwickeln, das vielen Menschen wirklich hilft.
Schnell und effizient agieren ist angesagt
Entscheidend für den Erfolg ist es, schnell und effizient zu agieren. Entwicklungs- und Produktteams müssen eng zusammenarbeiten, um neue Ideen in möglichst kurzer Zeit hervorzubringen und zur Marktreife zu bringen. Gelingt dies, geht es darum, das Produkt kontinuierlich weiterzuentwickeln, zu verbessern und zu iterieren. Wenn die Nutzerbasis wächst, kann der Anbieter auf wertvolles Feedback zurückgreifen, um die App entsprechend den Nutzerbedürfnissen nachzubessern, zu optimieren oder zu erweitern.
Bei einer Schnarch-App konzentriert sich die Entwicklung auf hochwertige Funktionen, die sich positiv auf das Leben der Nutzer auswirken sollen. Es geht nicht um die Anzahl der Funktionen, sondern um ihre Wirkung. Nicht jede Idee wird funktionieren, also gilt es agil und bereit sein, die Richtung zu ändern, wenn die Daten zeigen, dass etwas nicht den Erwartungen entspricht.
Die Nutzer nicht überfordern
Wichtig ist es, eine neue App einfach zu halten, um die Nutzer nicht zu überfordern. Wenn ein Startup in ein übersättigtes App-Segment einsteigt, ist es anfangs schwierig, sich von bereits etablierten Wettbewerbern abzuheben. Ist die App zu kompliziert, wird sie sich kaum durchsetzen. Daher sollte der Designprozess von Beginn an auf intuitive Benutzeroberflächen hinauslaufen.
Ebenso ist es ratsam, sich zunächst auf Funktionen zu konzentrieren, die einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Apps versprechen. Bei einer Schnarch-App wäre dies etwa die Leistung des bewegungssensitiven intelligenten Weckers und der Schlafüberwachung, die eine ähnliche Genauigkeit wie Smartwatches erreichen kann. Die App soll Ergebnisse liefern, auf die sich die Nutzer verlassen können. Der Anbieter muss daher seine Technologie und Algorithmen kontinuierlich verfeinern, um eine solide Performance zu gewährleisten.
Berührungslosen Bewegungs- und Atemerkennung
Die Erkennung von Bewegungen ist für eine genaue Schlafüberwachung unerlässlich, da die Menge an Bewegung im Bett anzeigt, wie wach der oder die Schlafende ist. Viele Schlaf-Apps nutzen die Geräuscherkennung, um die Geräusche zu überwachen, die ein Nutzer während der Nacht macht. Geräuschbasierte Techniken können jedoch Geräusche als Bewegungen fehlinterpretieren und haben nur begrenzte Möglichkeiten, die Atemfrequenz zu erkennen oder zwischen Bettpartnern zu unterscheiden.
Ein interessanter Ansatz in diesem Segment ist die Entwicklung von Technologien zur berührungslosen Bewegungs- und Atemerkennung. Es gibt Forschungsarbeiten, die das Potenzial der Nutzung von Hochfrequenztönen zur Erkennung von Atemmustern aufzeigen. Da auch dieser Ansatz jedoch einige Herausforderungen mit sich bringt, richtet sich das Augenmerk auf neue Techniken, die in einigen entscheidenden Bereichen eine bessere Leistung erzielen können.
Eine Technologie, die sich in der Praxis bewährt hat, nutzt in einem sonarähnlichen Verfahren den Lautsprecher des Mobiltelefons, um einen konstanten, hochfrequenten Ton oberhalb des menschlichen Hörbereichs auszusenden. Die App analysiert dann das vom Mikrofon empfangene Signal, um Bewegungen in der Nähe zu erkennen.
Die Technologie reagiert sowohl auf große Körperbewegungen als auch auf kleine Bewegungen des Brustkorbs und ermöglicht so eine Atmungserkennung und Schlafverfolgung. Diese Funktionen sind angelehnt an tragbare medizinische Geräte, jedoch untergebracht im allgegenwärtigen Smartphone. Diese Technologie ermöglicht eine berührungslose Schlaferfassung und ein verbessertes Aufwachverhalten.
Herausfordernd und spannend
Die Reise durch Forschung, Entwicklung und sogar Patentierung einer solchen Technologie kann sowohl herausfordernd als auch spannend sein. Der Patentierungsprozess erweist sich hierbei als hilfreich, um die Technologie zu verfeinern und weitere Innovationen hervorzubringen. Die grundlegenden Anforderungen, um eine neuartige und nützliche Technologie zu entwickeln, gilt es dabei immer im Blick zu behalten.
Autor:
Jules Goldberg, Gründer von Reviva Softworks, hat mehrere Schlaf-Apps entwickelt. SnoreLab nutzt Algorithmen zur Schnarcherkennung, während Sleepwave auf einer neuen Technologie zur Bewegungserkennung aufbaut.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder