Blockbrain Safe Haven für Blockchain Investoren
Stellen Sie sich und das Startup Blockbrain doch kurz unseren Lesern vor!
Hi! Ich bin Toni, Co-Founder und „Chief Technology Brain“ bei theBlockbrain.io. Ich beschäftige mich seit 2014 intensiver mit Bitcoin und Distributed Ledger Technologien und bin überzeugt davon, dass es eine „net positive technology“ für die Menschheit ist.
Gemeinsam mit einem großartigen Team arbeite ich seit letztem Jahr an Blockbrain. Wir entwickeln einen „Safe Haven“ für Blockchain Investoren. Mehr dazu findest du unter theBlockbrain.io.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee dazu kam Anfang 2022. Wir, das Gründerteam, haben gemerkt, dass viele Leute, nicht nur in unserem Umfeld, sondern weit darüber hinaus, beim ersten Schritt ins Krypto-Geschäft so richtig auf die Nase fallen. Hacks, Rugpulls, implodierende Börsen wie z.B. FTX und mehr waren typische abschreckende erste Erfahrungen. Viele Menschen haben dadurch viel Geld verloren und haben dem Space dann auch den Rücken gekehrt.
Und das ist natürlich ein absoluter Killer für die Adaption dieser genialen Technologie. Also fragten wir uns: Warum gibt’s da nicht ’ne vertrauenswürdige Plattform für Blockchain-Investoren? Daraus ist dann Blockbrain und unsere Mission entstanden: Investoren zu helfen ihre Portfolios zu schützen sowie bessere und vor allem risikoinformierte Entscheidungen zu treffen. Basis dafür sind unseren Daten die aus Trillionen von on- und off-chain Datenpunkten bestehen und aus denen wir relevant Informationen und Wissen wie z.B. Risiken und Bedrohungen extrahieren und diese Investoren personalisiert servieren.
Welche Vision steckt hinter Blockbrain?
Mit unserem „Safe Haven“ für Blockchain Investoren wollen wir dafür sorgen, dass die erste Erfahrung als Investor im Crypto Space eben keine schlechte Erfahrung ist. Und damit das Hauptproblem beseitigen, das einer schnelleren Verbreitung der Technologie im Weg steht.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die ersten sechs Monate haben wir alles aus eigener Tasche gestemmt, und erst ab dem achten Monat gab’s ’n kleines Gehalt. In der Zeit haben wir, also das Gründerteam – Oliver Rebner, Mattias Protzmann, Honza Ngo, Johannes Strachwitz und ich – uns Schritt für Schritt aus unseren alten Jobs verabschiedet, um uns voll auf Blockbrain zu stürzen.
Die Anfangszeit war dadurch natürlich allein deswegen schon recht anstrengend.
Technisch war und ist unser Vorhaben auch äußerst herausfordernd. Wir jonglieren mit großen Mengen strukturierter und unstrukturierter Daten und extrahieren über AI und andere Ansätze relevante Information, Wissen und Signale. Das zu skalieren ist schon sehr komplex. Wir haben bisher aber zum Glück alle Herausforderungen gemeistert, natürlich nicht ohne die ein oder anderen Nachtschicht.
Ideas are cheap, die Execution holt einen dann schnell auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Über den Sommer haben wir dann eine Pre-Seed Runde geraist die sehr erfolgreich lief. Etwas später haben wir gemeinsam mit der Uni Ulm noch eine größere Förderung vom Land Baden-Württemberg gewonnen, um eine „DeFi Risk Advisor AI“ zu entwickeln. Also eine Künstliche Intelligenz die Risiken im Bereich Decentralized Finance (DeFi) erkennt. Mit diesem finanziellen Rückhalt und unserer ausreichenden Marschrichtung sind wir gut aufgestellt.
Wer ist die Zielgruppe von Blockbrain?
Zunächst im Fokus sind private und institutionelle Investoren, die bereits verschiedene digitale Assets wie Crypto Tokens oder NFTs auf der Ethereum Blockchain besitzen. Aber auch Investoren, die einfach mehr über Ethereum-Investitionen erfahren wollen, sind bei uns goldrichtig. Als nächstes stehen die Erweiterung unserer Plattform auf andere Blockchains und die Entwicklung von Schnittstellen zu großen zentralen Börsen auf dem Plan. Zum Beispiel haben wir jetzt schon Risiko-Warnungen, wenn bei Binance, Coinbase & Co. merkwürdige Dinge abgehen, die das eigene Portfolio in Gefahr bringen könnten.
Wie funktioniert Blockbrain? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir verarbeiten Trillionen von on- und off-chain Datenpunkten. On-Chain Daten sind Daten die direkt auf der Blockchain verfügbar, aber oft extrem schwierig zu interpretieren sind. Off-Chain Daten sind Daten wie Preise, Metadaten aber auch News und Social Media Posts. Diese Daten verknüpfen wir dann auf smarte Weise. Daten an sich sind nicht viel wert – die Insights, also die Informationen, das Wissen und die Signale die man darin findet, sind es aber.
Wir erzeugen diese Insights über eine Vielzahl an komplexen statistischen Ansätzen und AI Algorithmen. Das können Risiken sein, Bedrohungen oder auch Chancen, die Investoren helfen, klügere Entscheidungen zu treffen und Risiken zu umschiffen. All diese wertvollen Insights landen dann in unserem „DeFi Knowledge Graph“, einem Wissensgraph rund um den dezentralen Finanzmarkt.
Und hier kommt der Clou: Wir liefern diese Erkenntnisse personalisiert, kontextabhängig und blitzschnell, zum Beispiel in unserer Web-App oder als E-Mail Alerts. Getreu unserer Mission „Investoren zu helfen ihre Portfolios zu schützen sowie bessere und vor allem risikoinformierte Entscheidungen zu treffen“.
Blockbrain, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Fünf Jahre sind in der Blockchain-Welt echt eine Ewigkeit. Als größeren zweiten Schritt wollen wir unsere Daten, Informationen, Wissen, Signale und Insights vielleicht in ein eigenes open-source-self-custody Wallet integrieren.
Damit können wir eine noch höheren Schutz bieten und unsere Nutzer können sich nicht nur zu Assets bei uns abrufen und Wallets explorieren („Discover“), sondern diese Assets auch im Blockbrain Ökosystem managen („Manage“). Später könnten wir uns sogar vorstellen, dass unsere Nutzer genug Vertrauen in uns haben, um ihre digitalen Assets über eine native Blockbrain-Börse zu handeln, also Trades auf Blockbrain auszuführen („Trade“). Das wären so die drei großen Schritte für die nächsten fünf Jahre: von „Discover“ über „Manage“ zu „Trade“. Oder der Weg führt uns ganz woanders hin – im Startup-Leben kann man (zum Glück) nie genau sagen, wie’s kommt.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Punkt 1 – „Ideas are cheap“: Ideen sind nur ein Multiplier von Execution. Execution ist das auf was es ankommt und dafür muss man als Gründer enormes Durchhaltevermögen mitbringen.
Punkt 2 – „Neglect the job description do what needs to be done”: Als Gründer musst du alles selbst machen und darfst dir für nichts zu schade sein. Man kann alles lernen. Just do it.
Punkt 3 – „If you want to go quickly, go alone. If you want to go far, go together”: Finde gute Mitgründer, die dich ergänzen und herausfordern. Forme ein Team das sich gegenseitig motiviert und zur Höchstleistung antreibt. Auch das ist nicht einfach und es wird viele Konflikte und Reibungen im Gründerteam geben. Die Kunst ist es dann aus der Hitze dieser Reibung einen Diamanten zu formen.
Also, liebe angehende Gründer, wisst, dass es ein knallharter Job ist. Wenn du keine Erfahrung hast, könnten deine Vorstellungen vom Gründerdasein etwas zu rosig sein. Bereite dich darauf vor, dass es mit Sicherheit anders kommt als erwartet. Es ist anstrengend, nervenaufreibend und kräftezehrend. Aber auch unglaublich erfüllend, inspirierend und zufriedenstellend. Selbst wenn deine erste Gründung scheitert, sind die Erfahrungen Gold wert für alles, was danach kommt. Da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Also: Du kannst nur gewinnen, wenn du bewusst diesen Weg wählst.
Wir bedanken uns bei Antonius Gress für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.