Das Startup Biersirup wird am 5. Mai in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ seine innovative Produktlinie präsentieren und um ein Investment pitchen.
Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?
Während der Corona-Pandemie musste Herr Joachim seine beiden Cafés und seine Bierothek in Regensburg schließen. Er hatte etwa 2.000 Liter Bier übrig – wegschütten war dabei keine Option. Herr Joachim überlegte und forschte, was man aus dem Bier machen könnte. So entstand die Idee zum Biersirup. Schließlich tat er sich mit seiner Geschäftspartnerin Heidrun Bollinger zusammen, die nicht nur eine Freundin und Kundin von ihm war, sondern auch ein Juweliergeschäft in der Regensburger Altstadt besitzt. Frau Bollinger ist ursprünglich gelernte Werbe- und Kommunikationsgrafikerin, zog jedoch mit ihrem Mann und ihren Kindern von München nach Regensburg, um das familiengeführte Juweliergeschäft Egretzberger in zweiter Generation fortzuführen. Ihre gesammelten Erfahrungen konnte Frau Bollinger hervorragend in das Start-up einfließen lassen. Sie und Herr Joachim bilden ein sehr gutes Duo, um die Unternehmung „Biersirup“ voran zu bringen.
In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus? Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?
Gerne hätte Herr Joachim während der Corona-Pandemie Speisen und Getränke zum Mitnehmen angeboten – zu der Zeit die einzige Möglichkeit, ein wenig Umsatz zu generieren. Und seinen Bierbestand zu reduzieren. Dabei fand er schnell heraus, dass die Weiterverarbeitung mit normalem Bier gar nicht möglich ist. Speisen und Getränke verwässern, werden schnell bitter und vom Biergeschmack bleibt nach längeren Kochzeiten auch nicht mehr viel übrig. Genau hier kommt der Biersirup zum Einsatz: ob in der eigenen Küche, in der Gastronomie oder in der Weiterverarbeitung, mit dem Biersirup lassen sich ganz einfach Cocktails mixen, Cookies und Kuchen backen, Salatsoßen zubereiten oder Schokoladendesserts verfeinern. Und es gibt immer mehr Rezepte, die mit dem Biersirup noch besser schmecken! Letzte Entdeckung war ein Glas Eierlikör mit einem Teelöffel Biersirup. Ein tolles Geschmackserlebnis.
Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?
Die beiden Gründer brauten zunächst in Regensburg ihr eigenes Bier selbst und stellten daraus den Biersirup her. Es ist der einzige Biersirup weltweit, der nur mit natürlichen Zutaten hergestellt ist, mit eigenem Bier aus eigener Herstellung gebraut ist und das ganz ohne Chemie. Darüber hinaus war es Herrn Joachim und Frau Bollinger wichtig, dass die Zutaten in Bioqualität verwendet werden. Deshalb trägt der Biersirup das Biosiegel und ist außerdem vegan. Das spricht eine breite Zielgruppe an. Ein konkurrierendes Produkt ist den beiden Gründern nicht bekannt. Inzwischen ist die Herstellung an einen anderen Ort verlegt worden, die Nachfrage ist bereits groß und lässt sich in der Brauerei in Regensburg nicht mehr bewältigen. Doch die Produktion bleibt komplett in Bayern, darauf legen Herr Joachim und Frau Bollinger wert.
Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?
Gerne möchten die beiden Geschäftspartner den Biersirup weltweit bekannt machen. Der Sirup ist einzigartig und bringt viel Potential mit sich. Dabei muss man nicht einmal ein echter Bierliebhaber sein, um das Produkt lecker zu finden! In den eigenen Cafés in Regensburg beobachten Herr Joachim und Frau Bollinger, wie die Kunden reagieren: gerade auch Frauen, die sonst kein Bier trinken, bestellen einen Bier-Royal, welcher übrigens dort nach eigenem Rezept zubereitet wird, und finden den Cocktail geschmacklich klasse!
Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?
Herr Joachim und Frau Bollinger haben den Biersirup erfunden und auf den Markt gebracht. Doch beide sind jeweils doppelt selbstständig und haben Familien. Um das Produkt schneller bekannt zu machen, entschieden sich die beiden, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben. Die Sendung ist eine optimale Plattform, gerade für ausgefallene Produkte wie den Biersirup, Bekanntheit zu erlangen und viele Menschen zu erreichen.
Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?
Die beiden Gründer wünschen sich einen Investor, der sie in ihrem Vorhaben nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch Erfahrung im Vertrieb mit einbringen kann. Ein bestehendes Netzwerk und eine gute Produktplatzierung zum richtigen Zeitpunkt sind von großem Vorteil, der den Biersirup aus seiner Nische herauskatapultieren kann.
Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?
Herr Joachim und Frau Bollinger haben bereits sehr viel Herzblut in ihre Sache gesteckt. Für sie wäre es eine große Freude, die Produktfamilie um den Biersirup herum weiter wachsen zu sehen. Beide haben zwischenzeitlich weitere Feinkost entwickelt, die alle mit dem Biersirup hergestellt werden: vegane Biernudeln, Biernudeln mit Frischei, verschiedene Sorten an Biersalami in mild, würzig und scharf. Ganz neu dabei sind der Bierlikör, der Bieressig und ein Bierbalsamico. Alle Produkte werden in Deutschland hergestellt. Das Duo kann sich vorstellen, die Feinkost weiter zu vergrößern, doch das Haupt Augenmerkmal liegt weiterhin auf dem Biersirup.
Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen? Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort – viele Dinge lassen sich nicht planen, sondern haben einfach mit ein Quäntchen Glück zu tun. Herr Joachim und Frau Bollinger wünschen allen Gründern alles Gute und viel Glück auf ihrem persönlichen Weg. Nur nicht von negativen Einflüssen vom Ziel abbringen lassen, sich auf das fokussieren was wichtig ist, dann wird sich Erfolg einstellen.
Bild Heidrun Bollinger und Christian Joachim präsentieren mit „Biersirup“ ein Sirup aus echtem Bier. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Wir bedanken uns bei Heidrun Bollinger und Christian Joachim für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.