Donnerstag, November 21, 2024
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Mut, Lernbereitschaft und Hartnäckigkeit!

Carrypicker digitale Spedition, die mithilfe künstlicher Intelligenz Teilladungen zu Komplettladungen kombiniert die dann per LKW transportiert wird

Können Sie sich unseren Lesern einmal kurz vorstellen?

Ich bin Andreas Karanas, 54, und der CEO sowie Gründer von Carrypicker, der ersten digitalen Spedition Europas, die mithilfe künstlicher Intelligenz Teilladungen zu Komplettladungen kombiniert, die dann von LKW transportiert werden können.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ein Berufsleben in einem Konzern wäre für mich nicht mehr vorstellbar. Jeden Tag bietet die digitale Revolution neue Chancen, die genutzt werden wollen. Geschwindigkeit ist entscheidend. Lange Entscheidungsprozesse und bürokratische Strukturen sind da hinderlich und verhindern die notwendige Kreativität für den Erfolg von morgen.

Welche Vision steckt hinter Carrypicker?

Carrypicker hat es sich zum Ziel gesetzt, die Auslastung von LKW auf unseren Straßen von aktuell nur 70 Prozent auf mindestens 80 Prozent zu erhöhen – und so die Zahl der für den bundes- und europaweiten Warentransport benötigten LKW deutlich zu reduzieren. Davon profitieren Verbraucher (weniger Verkehrsaufkommen und Staus) genauso wie Unternehmen (profitablerer und gleichzeitig nachhaltiger Versand von Gütern), aber vor allem auch die Umwelt (geringerer CO2-Ausstoß).

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war, eine durch und durch analoge Branche von einem digitalen Geschäftsmodell zu überzeugen. Zum Glück ist das nicht mein erstes Startup in diesem Umfeld und ich konnte einige Learnings mitnehmen. Carrypicker habe ich bisher aus Eigenmitteln finanziert. Sehr hilfreich war aber auch unsere Förderung vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Modernitätsfonds mFUND in Höhe von 2,4 Millionen Euro.

Wer ist die Zielgruppe von Carrypicker?

Zum einen richtet sich Carrypicker an Verlader, also alle Firmen, die einfach und nachhaltig Komplett- und Teilladungen zu versenden haben. Zum anderen spricht Carrypicker die Transportunternehmen an, die Aufträge einfach und unkompliziert über unsere App Colleta erhalten wollen.

Wie funktioniert Carrypicker? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Carrypicker ist der einzige digitale Spediteur, der Teilladungen mithilfe von künstlicher Intelligenz bündelt. Bisher wird diese Planung von Disponenten gemacht. Da der Prozess aber äußerst komplex ist und die Parameter sich ständig ändern, sind unsere Hochleistungsrechner und Algorithmen dem Menschen bei der Bündelung deutlich überlegen. So kann Carrypicker die durchschnittliche Auslastung der LKW sofort erhöhen. Dies wurde uns kürzlich auch vom GLEC (Global Logistics Emission Council) bestätigt.  

Alle anderen digitalen Speditionen im Markt versenden nur Komplettladungen. Das ist nämlich ein Geschäft mit vergleichbar niedriger Komplexität. Leider führt das nicht dazu, dass die Auslastung der LKW besser wird.

Wie ist das Feedback?

Eine große Bestätigung für uns, dass wir das Richtige tun, ist zum einen die Förderung durch den mFUND des Bundesverkehrsministeriums, aber auch die Anerkennung durch den GLEC. Auf beide Auszeichnungen sind wir sehr stolz und nehmen sie zum Ansporn, den eingeschlagenen Weg schnell und konsequent weiter zu gehen. Besonders freuen uns darüber hinaus auch die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden und Interessenten. Gerade von Großkunden erfahren wir viel Zuspruch. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Fünf Jahre ist für ein so junges Startup eine sehr lange Zeit. Da kann sehr viel passieren und gerade das macht das Geschäft auch so spannend. Ich bin mir sicher, dass sich digitale Lösungen in Speditionen – auch für die Bündelung von Teilladungen – bis dahin durchgesetzt haben werden. Als Pionier auf dem Gebiet haben wir da natürlich schon einen ordentlichen Vorsprung, allein die Entwicklung unseres Algorithmus hat anderthalb Jahre gedauert. Und wir werden jetzt auf jeden Fall weiter Gas geben, um die Zukunft der Logistik mitgestalten.

Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Mut, Lernbereitschaft und Hartnäckigkeit!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Andreas Karana für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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