Mittwoch, Dezember 11, 2024
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CLAIMD Social Media-Werbung: Über die Plattform können alle Social Media-Nutzer:innen Werbung schalten und dafür bezahlt werden

Stellen Sie sich und das Startup CLAIMD doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, wir sind CLAIMD, ein deutsches AdTech-Startup. Wir haben eine neue Art von Social Media-Werbung entwickelt: über unsere Plattform können alle Social Media-Nutzer:innen Werbung schalten und dafür bezahlt werden. Sie wählen passende Anzeigen aus (“claimen” sie), posten sie und werden je nach Reichweite vergütet. Marken erreichen damit neue Zielgruppen. Mit diesem neuen Ansatz eröffnen wir eine neue Möglichkeit für Social Media-Creator, für ihre Reichweite entlohnt zu werden und beteiligen uns an der Entwicklung der Creator Economy. Wir sind seit März 2021 auf dem Markt. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir sind davon überzeugt, dass sich Social Media-Werbung ändern muss: auch kleinere  Creator müssen mehr Möglichkeiten bekommen, mit ihren Inhalten Geld zu verdienen. Wir wollten eine einfache Möglichkeit für Social Media-Nutzer und Werbetreibende schaffen, zusammenkommen. Mit der CLAIMD-Plattform bringen wir die Kenntnisse zusammen, die wir uns in unseren bisherigen Laufbahnen aufgebaut haben: Christian Behrens (CEO) hat einen langjährigen Background in den Bereichen Influencer Marketing und Künstlermanagement, Frederic Nachbauer (CTO) beim Aufbau von Tech-Plattformen und im Digital Marketing. 

Welche Vision steckt hinter CLAIMD?

Wir wollen die Werbung in den sozialen Medien neu erfinden! Gerade ist es doch so: die Creator erstellen die Inhalte, für die die User auf die Plattformen kommen – werden aber nicht für ihre Arbeit entlohnt. Stattdessen kassieren die großen Plattformen sämtliche Werbeeinnahmen. Klar gibt es die großen Influencer mit lukrativen Kooperationen, aber der große Rest geht leer aus. Das wollen wir ändern. Auch für Werbetreibende lohnt es sich, die kleineren Accounts stärker in den Fokus zu nehmen. Sie sind glaubwürdiger und kennen ihre Community genau, wissen also, was gut ankommt. Über unsere Plattform erübrigt sich ein großer Abstimmungsaufwand, da der Schaltungsprozess automatisiert ist. 

Damit wollen wir unseren Teil zur Bewegung der Creator Economy beitragen – der Möglichkeit für Kreative, mit dem Internet Geld zu verdienen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zunächst einmal, die Plattform aufzubauen. Sie ist technisch komplex und wir konnten nicht auf vorhandenen Lösungen aufbauen. Wir haben ein Jahr lang entwickelt und getestet, bis wir sie gelauncht haben. Außerdem hatten wir bei CLAIMD ein Henne-Ei-Problem: User brauchen Werbungen, die sie claimen können, Werbetreibende brauchen eine große User-Base, um ihre Werbungen zu schalten. Es hat Überzeugungsaufwand gebraucht, um mit Werbekooperationen zu starten, wir konnten aber inzwischen namhafte Anbieter aus unterschiedlichen Branchen überzeugen, u.a. einen Online-Beauty-Handel, eine große Fitness-Kette und Event-Organisatoren.

Wer ist die Zielgruppe von CLAIMD?

Wir sprechen zwei Gruppen an und bringen sie zusammen: Werbetreibende und Social Media-Creator. Bei den Creatorn liegt der Schwerpunkt auf der Generation Z. Sie sind mit Social Media groß geworden und konsumieren nicht nur alle Inhalte darüber, sondern posten fast täglich selbst. Es ist für sie sehr attraktiv, mit eigenen Posts nebenbei Geld zu verdienen. 

Wie funktioniert CLAIMD? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Plattform funktioniert so: Werbetreibende stellen eine fertige Anzeige auf unsere Plattform (im Bild- oder Videoformat). Dann legen sie fest, welches Budget sie ausgeben wollen und welche Nutzer:innen als Werber in Frage kommen (vor allem anhand des Contents, den sie posten, aber auch andere Kriterien wie Standort und Altersgruppe). Passende Social Media-Creator können die Anzeige dann auswählen (“claimen”) und in ihre Story posten. Abhängig von der Anzahl der Views bekommen sie dann einen Geldbetrag ausbezahlt. Das können für eine Story mit 500 Views bis zu 15 € sein – abhängig davon, welchen Wert die Werbetreibenden festlegen. Der Ansatz von CLAIMD ist neu: es gibt zwar Plattformen für “normale User”, diese bieten aber lediglich Rabatte oder Gutscheine für Posts über gekaufte Markenprodukte an. Bei uns gibt es bares Geld für Reichweite.

CLAIMD, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir glauben, dass unsere Idee riesiges Potenzial hat. Social Media-Marketing ist ein Wachstumsmarkt und der Trend geht immer mehr dahin, dass Marken auch mit kleineren Accounts zusammenarbeiten, nicht nur mit Mega-Influencern. Und das können sie über unsere Plattform so effektiv wie möglich machen, ohne aufwändige Abstimmung. 

Wir wollen CLAIMD außerdem so weiterentwickeln, dass User automatisch die Werbung angezeigt bekommen, die perfekt zu ihnen passen: wenn sie zum Beispiel shoppen gehen, bekommen sie die Anzeige des Modehauses vorgeschlagen, in dem sie gerade waren – und können extrem glaubwürdige Werbung schalten. Wir nennen das In-Situation-Advertisement. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Testet, was das Zeug hält

Wenn man technische Lösungen entwickelt, passieren zwangsläufig Fehler. Manche Probleme erscheinen unlösbar. Lasst Euch davon nicht aus der Bahn werfen und testet, was das Zeug hält. Für jedes technische Problem gibt es auch eine technische Lösung, man muss sie nur finden. Wir haben die CLAIMD-Plattform ein Jahr lang entwickelt und getestet, bevor wir gestartet sind.

Stellt Euer Produkt früh vor

Stell dein Produkt schon in einem frühen Stadium Menschen vor, für die es völlig neu ist. Auch potentiellen Kunden. Nimm ihr Feedback ernst und passe das Produkt daran an. So gelangt man viel schneller zur Marktreife, als wenn man im stillen Kämmerlein vor sich hin entwickelt. 

Klare Zuständigkeiten

Als Co-Gründer sind wir uns oft nicht einig. Wir diskutieren hart, aber immer fair und auf Augenhöhe. Wichtig ist, dass wir den Bereich des Anderen zu 100 Prozent akzeptieren und ihm dort das letzte Wort lassen – Frederic im Technischen, Christian bei der Gesamtstrategie. Und diese Entscheidung wird akzeptiert – immer. 

Wir bedanken uns bei Frederic Nachbauer und Christian Behrens für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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